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Verfahrenstechnik 9/2023

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Verfahrenstechnik 9/2023

KONTINUIERLICHE

KONTINUIERLICHE MISCHSYSTEME FESTE DARREICHUNGSFORMEN HERSTELLEN Die kontinuierliche Produktion zeichnet sich durch mehrere Vorteile aus – zum Beispiel durch stark verkürzte Entwicklungszeiten. Wie kann die Pharmaindustrie davon profitieren? Was anfangs des neuen Jahrtausends noch meist ein Forschungsprojekt an Hochschulen war, beginnt sich mehr und mehr zu etablieren: Die Initiative „Continuous Manufacturing“ der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA wurde in den letzten Jahren von großen Pharmaherstellern umgesetzt. Vollautomatisierte kleine Mischsysteme werden von der Materialzuführung bis zur Tablettenpresse als kontinuierliche oder absatzweise Verfahren eingesetzt. Diese neuartigen Mischverfahren verkürzen stark die Entwicklungszeit bei den Pharmaherstellern, da Entwicklung, Zulassungstests und spätere Produktion auf den gleichen Maschinen stattfinden. Nur die Operationsdauer wechselt von wenigen Minuten auf Stunden oder Tage bei der kontinuierlichen Produktion. Sowohl bei hochvolumigen Blockbustern als auch bei kleinvolumigen Produkten bietet diese einfach skalierbare Herstellungsmethode signifikante Vorteile. Wesentlicher Unterschied zur traditionellen Herstellung für Medikamente in fester Darreichungsform ist dabei der kontinuierliche Gedanke. Hilfs- und Wirkstoffe werden vollautomatisiert über gravimetrische Dosiersysteme zugeführt, die die Rezeptur sicherstellen. UNTERSCHIEDLICHE MATERIALIEN BEHERRSCHEN Kompakte Mischer erzeugen Gemische hoher Qualität, die Produkte werden direkt der nächsten Prozessstufe wie Tabletten- 28 VERFAHRENSTECHNIK 2023/09 www.verfahrenstechnik.de

VERFAHREN UND ANLAGEN presse übergeben. Abhängig von den Materialeigenschaften der Wirkstoffkomponente kann die Übergabe vom Mischer auch an einen kontinuierlichen 01 Formulation Feucht- oder Trockengranulator vor der Tablettenpresse erfolgen. In jedem Fall beträgt die Verweil- kontinuierlichem Skid GFS mit Mischer oder zeit von der Aufgabe der Stoffe bis zur Verpackung Mini-Batch-Blender nur wenige Minuten und nicht Tage oder Wochen wie bei der konventionellen Produktion. tätsmessungen sind integriert. Inline-Quali- Mit der Zulassung mehrerer kontinuierlich hergestellter Medikamente sowie der kurz vor der Veröffentlichung stehenden „ICH Q13“ und „Quality Considerations for Continuous Manufacturing Guidance for Industry“ der FDA gewinnt die Industrie weiter an Vertrauen in diese Technologie. Gericke entwickelt und vermarktet kontinuierliche Dosier- und Mischanlagen zur Herstellung von oralen festen Darreichungsformen. Bereits auf der Achema 2012 wurde ein erstes voll funktionsfähiges Modul vorgestellt und seitdem die kontinuierliche Herstellung erfolgreich weiterentwickelt. Dies geschieht seit Jahren auch in enger Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen, Forschungsinstituten und Technologiepartnern im Bereich Kompaktierung und Tablettenherstellung. Der Schwerpunkt lag dabei anfänglich auf Tablettierkapazitäten von 25 bis 50 kg/h und für Arzneimittel mit geringer Wirkstärke. KOMPAKTES DOSIER- UND MISCHSYSTEM Um die weitere Verbreitung dieser Technologien zu unterstützen, hat Gericke mit dem Formulation Skid GFS die Erfahrung aus bestehenden Anlagen in einem kompakten System konsolidiert. Die Dosierung von Wirk- und Zuschlagstoffen geschieht über kompakte und hochpräzise Dosiergeräte, es lassen sich bis zu sechs Dosierer mit unterschiedlichen Leistungen in ein System integrieren. Für den Mischprozess stehen die GCM-Mischer als kontinuierliche und die GBM-Mini-Batch-Blender als semi-kontinuierliche Variante zur Verfügung. Beide GFS-Systeme laufen vollautomatisiert „inline“ mit dem nachfolgenden Prozess und werden daher als Varianten des „continuous manufacturing“ betrachtet. Bereits realisiert hat Gericke Systeme, in denen sich der kontinuierliche Mischer gegen einen Chargenmischer austauschen lässt, ohne MINI-BATCH-BLENDING bei hochpotenten API unter 1 % Wirkstoffgehalt für kleine Batches bei sehr hohen Wirkstoffkosten, insbesondere während der Entwicklungsphase

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