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Verfahrenstechnik 9/2020

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Verfahrenstechnik 9/2020

TOP-THEMA I

TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK Geringe Drehfrequenz Besonders schonende Mischtechnik für professionelle Teeaufbereitung Tee ist ein hochwertiges Handelsprodukt, das in vielen Ländern gewonnen, gemischt und getrunken wird. Zunächst werden Chargen verschiedenster Plantagen, Regionen und Erntezeiten zusammengestellt, um einen angestrebten Qualitätsstandard zu erreichen. Beim anschließenden Homogenisieren sind oftmals Großchargen zu mischen. Der Mischvorgang selbst kann sehr anspruchsvoll sein, denn Form und Struktur der Teeblätter sollen sich nicht verändern, Feinanteil und Staub sind unerwünscht. dann lauten wichtige Kriterien wie folgt: n hohe Mischgüte n minimaler Energieeintrag (Erhalt der Partikelstruktur und -größe) n kurze Mischzeiten n universelle Verwendbarkeit für verschiedenste Schnitte (faserig oder feindispers, grob bis sehr grob, gut fließend bis stauend, trocken oder feucht) n ideale Mischgüten trotz verschiedenster Füllgrade n schnelle und gleichmäßige Benetzung, wenn die Beigabe von Flüssigaromen stattfindet oder einfach nur Staubbindung erfolgen soll n schnelle und restlose Entleerung n sowohl trocken als auch nass reinigbar n wahlweise automatisch reinigbar n wahlweise sterilisierbar n sichere Trocknung nach der Nassreinigung/kurze Rüstzeit n bequeme, ergonomische Zugänglichkeit Ein Hersteller von Präzisionsmischern hat sich diesen Aufgaben intensiv gewidmet und auf der Basis vertikaler Wendelmischer verschiedene Lösungen etabliert. Hier kumulieren gewissermaßen 37 Jahre Erfahrung für die Tee-, Aromen-, Kräuter- und Gewürzindustrie. Ein gut ausgestattetes Werkstechnikum gestattet die praktische Beweisführung für Klein- und Großchargen; wahlweise auch über 5 m³ hinaus. Die Versuche bereichern den Anwender darüber hinaus mit wertvollen Anregungen für verschiedenste Aufbereitungsdetails. Oftmals lassen sich mehrere Prozessschritte vereinen. Tee ist ein hochwertiges Handelsprodukt. Weltweit wurden im Jahr 2017 ungefähr 6,1 Mio. Tonnen Tee geerntet, wobei China mit 40 % und Indien mit 22 % die größten Erzeuger sind. Pakistan, Russland und die USA sind die drei größten Teeimporteure. In Europa ist laut Wikipedia der pro Kopf Verbrauch in Ostfriesland am höchsten, gefolgt von Großbritannien, Irland und Polen. Der Genuss des Teetrinkens erschließt sich neben der anregenden Wirkung und Farbe des Aufgusses aus Geschmack und Geruch. Das Qualitätsmanagement für guten Tee muss bereits auf dem Feld/im Teegarten beginnen: Bestimmung des Erntezeitpunktes, Reinheit der Ernte und Transport. Ein Autorin: Melanie Deschler-Reining, Leiterin Marketing, Amixon GmbH, Paderborn qualitätsbestimmender Schritt betrifft die Fermentation. Die Teeblätter werden nach der Ernte gewalkt, hierbei tritt Feuchtigkeit mit pflanzeneigenen Enzymen hervor. In Anwesenheit von Sauerstoff wird die Fermentation ausgelöst. Die Farbe der Teeblätter verändert sich ebenso wie das Aroma. Durch Zuführung trockener Warmluft oder Wasserdampf wird die Fermentation gestoppt. Aus kurzer Fermentationszeit resultiert grüner Tee, dauert die Fermentation länger, resultiert schwarzer Tee. Dann wird ein sortentypischer, idealer Trocknungsgrad für die Verpackung und den sicheren Transport eingestellt. Kühl und trocken sollte die Lagerumgebung sein. Anspruchsvoller Mischvorgang Analysiert man die Aufgabenstellungen eines Mischers in der Teeaufbereitungsfabrik, Mischen im Offline-Verfahren Produzenten von Nähr- und Genussmitteln tragen generell große Verantwortung. Aufgussgetränke müssen wohlschmeckend und hundertprozentig rein sein. Diese hohen Qualitätsansprüche werden umso besser erfüllt, wenn die Rohstoffkomponenten in prozesssicheren Systemen aufbereitet werden. Kurze Mischzeiten bewirken, dass die Partikelstruktur der Rohstoffe erhalten bleibt. Etablierte Lösungen stehen zur Auswahl, insbesondere wenn Kleinstkomponenten wie Flüssigaromen, Vitaminbeigaben oder pulvrige Aromen einzumischen sind. Der Amixon-Doppelwellenmischer eignet sich besonders für größere Chargen von etwa 2 bis 25 m³. Die Mischwerkzeuge rotieren erst, nachdem der letzte pulvrige Rezepturbestandteil eingefüllt wurde. Flüssigstoffbeigaben finden während des Mischens statt. Ideale Mischgüten werden nach 18 VERFAHRENSTECHNIK 09/2020 www.verfahrenstechnik.de

20 bis 40 Umdrehungen erzielt. Dann öffnen die Verschlussorgane, und die Fertigmischung fließt in Container oder Big-Bags. Der Mischer entleert sich bis zu 99,98 %. Die befüllten Big-Bags oder Container werden zur Verpackungsanlage gebracht und dort wird deren Inhalt abgefüllt. Der hier beschriebene Doppelwellenmischer mischt sehr genau und besonders schonend. Nicht selten beträgt die Mischzeit nur 20 bis 30 Sekunden. Empfindliche Komponenten wie Kräuter, Teeblätter, aber auch agglomerierte Aromen aus der Wirbelschichtgranulation oder vom Sprühturm, bleiben nahezu unversehrt. Bei Bedarf wird der Vertikal-Zweiwellenmischer auch vakuumfest gefertigt. Damit kann der Luftsauerstoff durch Anlegen von Vakuum entfernt werden. Die Sättigung auf atmosphärischen Druck erfolgt durch Eintragung von Inertgasen. Im Offline-Mischverfahren ist der Mischprozess vom Abfüllprozess entkoppelt, so wird Zeit eingespart: Denn während die Abfüllmaschine Dosen, Beutel, Sachets und Teebeutel befüllt, kann der Mischer bereits für den nächsten Mischauftrag gereinigt und präpariert werden. Die Vorteile des Amixon-Doppelwellenmischers erschließen sich für den Anwender wie folgt: n Ideale Mischgüten bei sehr kurzen Mischzeiten. Besonders produktschonender Mischvorgang. 01 Doppelwellenmischer für große Teechargen mit 10 m³ und mehr 02 Der Koneslid-Mischer zeichnet sich u. a. durch die schnelle Entleerung aus n Platzsparende Bauart, besonders gut geeignet für Großchargen. Nur eine Qualitätsanalyse pro Großcharge. n Entleerung geschieht extrem schnell, wahlweise in bis zu vier Gebinde gleichzeitig. Besonders effektive Restentleerung bis zu 99,98 % und besser. n Füllgrade können bei diesem Mischer von ca. 15 bis 100 % differieren. n Höchste Hygienestandards. Große Inspektionstüren schließen totraumfrei, dauerhaft gasdicht. n Auf Wunsch entspricht der Mischraum der Staubexzone 20. Wahlweise wird der Mischer druckstoßfest, druckfest oder vakuumfest gefertigt. End-of-the-Line- Mixing Der Koneslid-Mischer wurde speziell für die Genussmittelbetriebe entwickelt, die das „End-of-the-Line“-Produktionskonzept anwenden. Bei diesem Verfahren werden alle Verarbeitungsapparate untereinander angeordnet. Das fertige Mischgut fließt vom Mischer durch den Nachbehälter direkt in die Verpackungsmaschine. Reinigungsarbeiten werden weitgehend reduziert, da dieser Mischer restlos entleert. Die Chargengrößen betragen in der Regel von 300 bis 2000 l und bei Bedarf auch größer. Bei geringer Drehfrequenz mischt der Koneslid-Mischer sehr präzise und extrem schonend. Darüber hinaus ist der Mischvorgang besonders kurz. Die Bauart des Mischers gewährleistet bspw. auch, dass empfindliche Agglomerate aus dem Sprühturm, aus der Wirbelschichtgranulation oder aus der Vakuum-Gefriertrocknung erhalten bleiben. Bei Bedarf ist auch dieser Mischer vakuumfest. So kann während des Mischvorgangs der Luftsauerstoff aus der Porosität der Pulvermischung entfernt werden – und zwar durch Anlegen eines Vakuums. Die Sättigung erfolgt durch den Eintrag von geeignetem Inertgas. Die Entleerung geschieht entmischungsfrei in wenigen Sekunden. Riesel fähige Güter fließen restlos aus, sodass Cross-Kontaminationen ausgeschlossen sind. Fotos: Amixon, TwighlightArtPictures/stock.adobe.com Literaturhinweise: Wikipedia, www.teeverband.de www.amixon.com www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/2020 19