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Verfahrenstechnik 9/2019

Verfahrenstechnik 9/2019

TOP-THEMA I CHEMIE- UND

TOP-THEMA I CHEMIE- UND PHARMALOGISTIK Menschen, Macher, Möglichkeiten Fachpack: Umweltgerechtes Verpacken im Fokus Auf einen Blick Termin: 24. – 26.09.19 Öffnungszeiten: DI, MI: 9–18 Uhr, DO: 9–17 Uhr Eintrittspreise: Tageskarte 48 EUR, Dauerkarte 52 EUR Ort: Messezentrum Nürnberg Aussteller: ca. 1 600 Internet: www.fachpack.de Die Fachpack ist die europäische Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik. An drei Messetagen präsentiert sie Ende September 2019 in Nürnberg ihr umfassendes Fachangebot rund um die Prozesskette Verpackung für Industrie- und Konsumgüter. Rund 1 600 Aussteller präsentieren 45 000 erwarteten Fachbesuchern ihre Neuheiten in zwölf Messehallen. Das Messeangebot wird durch ein breit gefächertes Rahmenprogramm mit zahlreichen Fachvorträgen, Sonderschauen und Preisverleihungen ergänzt. Das beliebte Forum Packbox (Halle 7) wird nach dem Ersterfolg im letzten Jahr erneut durch das Forum Techbox (Halle 4) verstärkt. Zusammen finden dort rund 70 verschiedene Fachvorträge, Workshops und Diskussionen statt. Zahlreiche Sonderschauen und Themenparks setzen Schwerpunkte auf unterschiedliche Interessengebiete. Auch außerhalb der beiden Fachforen sind spezielle Verpackungsthemen auf Sonderschauen in den Messehallen zu finden. In Halle 9 wird es erneut den Themenpark „Verpackung in der Medizintechnik, Pharmazie und Chemie“ geben. Recycelte Verpackungen Die Fachpack 2019 steht unter dem Leitthema „Umweltgerechtes Verpacken“. Die Wünsche der Verbraucher nach umweltfreundlicheren Verpackungen und nicht zuletzt die steigenden Anforderungen an ihre Recyclingfähigkeit durch das novellierte Verpackungsgesetz sind bei diesem Thema die wichtigsten Treiber. Das novellierte Verpackungsgesetz sieht eine höhere Recyclingquote von Verpackungsabfällen vor. So steigt z. B. die Quote für Kunststoffverpackungen von 36 auf 58,5 % und bis zum Jahr 2022 auf 63 %. Auch bei Metallen, Glas und Papier wurden die Anforderungen deutlich auf 90 % erhöht. Mit erfolgreichem Recycling bringt man in Deutschland insbesondere die Wiederverwertung von Papier, Pappe und Karton in Verbindung. Über 17 Mio. t Altpapier wurden laut dem Verband Deutscher Papierfabriken 2017 wieder zu neuem Papier verarbeitet. Das entspricht einer Altpapiereinsatzquote von 74 %. Vor diesem Hintergrund sind Verpackungshersteller und Maschinenbauer bemüht, Papier, Pappe und Karton als Alternative zu diesen Materialien zu verwenden. Dazu gehören u. a. versiegelte Lebensmittel-Schalen. Der Verbraucher kann die beiden Verpackungstypen leicht trennen und wieder dem Recyclingkreislauf zuführen. Durchschnittlich sechs Mal werden die Fasern dann zu neuen Schalen, Tüten, Kartons oder Papier produkten verarbeitet. Aber auch danach muss die Nutzung noch nicht am Ende angekommen sein: Zerkleinerte Kartonagen finden z. B. als Füllmaterial und Produkt schutz in Versandkartons noch einmal eine sinnvolle Verwendung. Lange stand die Branche recycelten Kunststoffen aufgrund von Verunreinigungen, Fehlgerüchen und anderen Qualitätsmängeln kritisch gegenüber. Mittlerweile liefern chemische Recyclingprozesse aus Post-Consumer-Abfällen sauber getrennte Grundstoffe, die sogar wieder für Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden können. Nichtsdestotrotz müssen Hersteller zusätzlich darauf achten, dass sich ihre Verpackungen leicht recyceln lassen. Foto: Nürnberg Messe www.nuernbergmesse.de 48 VERFAHRENSTECHNIK 9/2019

CHEMIE- UND PHARMALOGISTIK I TOP-THEMA Recyclingfähige Verpackungen beurteilen Mit einem All-in-one-Service unterstützt das Fraunhofer-Institut IVV bei den Herausforderungen rund um den Einsatz und die Entwicklung recyclingfähiger Verpackungen. Auf der Fachpack zeigt das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, wie recyclingfähige Verpackungen exakt auf die jeweiligen Erfordernisse von Produkten ausgerichtet werden. Dafür hat das IVV Simulations-Modelle entwickelt. Die Verpackungsexperten bewerten zudem die mechanische Belastbarkeit und Maschinengängigkeit recyclingfähiger Packstoffe und führen Analysen zur Konformität und Sensorik durch. Wie lange ein Lebensmittel in einer bestimmten, recyclingfähigen Verpackung haltbar ist, kann so schnell und zuverlässig beantwortet werden. Die im Institut eigens dafür entwickelten Shelf-Life-Modelle erleichtern die Umstellung von Verpackungsmaterialien. Die Simulations-Modelle ersparen aufwändige Tests und ermitteln die für das jeweilige Lebensmittel erforderlichen Barriereeigenschaften der Verpackungsmaterialien. Dabei können wichtige chemische Verderbsprozesse wie Autoxidation, Fotooxidation oder Wasseraufnahme bzw. -verlust berücksichtigt werden. Fachpack: Halle 7, Stand 440 www.ivv.fraunhofer.de Bistabile Türzuhaltung Die neue Türzuhaltung CTM von Euchner lässt sich dank ihrer äußerst geringen Abmessungen von lediglich 120 × 36 × 25 mm besonders leicht in das Maschinendesign integrieren. Der Elastomer-gelagerte Kugelbetätiger gestattet selbst die Absicherung von Türen mit extrem kleinen Schwenkradien. Die bistabile Zuhaltefunktion des Sicherheitsschalters CTM sorgt dafür, dass die Zuhaltung bei Stromausfall oder beim Abschalten der Anlage in ihrem aktuellen Zustand verbleibt: So bleibt die Tür zugehalten, wenn sie vorher bereits zugehalten war. War die Zuhaltung vorher nicht aktiviert, lässt sich die Tür ebenso beliebig öffnen und schließen. Ein unbeabsichtigtes Einschließen von Personen bei Stromausfall ist somit nicht mehr möglich. Für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie gibt es eine Hygieneausführung des CTM. Bei dieser Variante werden ausschließlich lebensmittelkonforme Materialien verbaut, sämtliche Kunststoffe sind bspw. nach der EU-Verordnung Nr. 10/2011 zugelassen. Mit ihren glatten Oberflächen, abgerundeten Kanten und gegenüber Reinigungsmedien resistenten Materialien eignet sich diese Variante speziell für den Einsatz in der Lebensmittel- und Verpackungsbranche. Fachpack: Halle 3A, Stand 206 www.euchner.de Exakte Schüttgut-Abfüllung Schüttgüter wie Zement oder Baustoffe und andere industrielle pulverförmige Güter füllt die Abfüllmaschine Beumer Fillpac R effizient und schonend in Säcke. Dabei kann es sich um Materialien von sehr feiner bis sehr grober Struktur handeln. Möglich sind unterschiedliche Sackformate und -typen wie Ventilbodenund Ventilflachsäcke. Die Beumer Group bietet für die nach dem Turbinenprinzip arbeitende Rundabfüllmaschine auch den Sackaufstecker Beumer Bag Placer und ein Sackbündelmagazin an. Wegen seines modularen Aufbaus kann der Fillpac R gut in bereits bestehende Verpackungslinien integriert und angepasst werden. In der chemischen und petrochemischen Industrie kommt die hocheffiziente Form-Fill-Seal-Anlage Fillpac FFS zum Einsatz. Sie formt Säcke aus vorgefertigten PE-Schlauchfolien, befüllt diese mit dem Kundenprodukt und verschweißt die Säcke anschließend. Der Hersteller bietet diese Anlage sowohl für den Hochleistungsbereich für bis zu 2 600 Säcke in der Stunde als auch für geringere Durchsätze bis 1 800 oder 2 500 Säcke in der Stunde an. Fillpac R und FFS sind beide mit einer speziellen Wägeeinrichtung ausgerüstet. Diese stellt stets die exakte Abfüllmenge sicher. Fachpack: Halle 4, Stand 246 www.beumer.com Vertikale Verpackungsmaschine Die Rovema BVC Flexible wurde mit dem Ziel entwickelt, einen Doypack-ähnlichen Beutel auf einer vertikalen Verpackungsmaschine herzustellen, der so optisch ansprechend wie ein vergleichbarer horizontal gefertigter Beutel ist, jedoch alle Vorteile des vertikalen Verpackens bietet: z. B. niedrigere Betriebskosten, höhere Flexibilität, geringere Aufstellfläche, schnellere Formatwechselzeiten und die Möglichkeit der Produktbegasung. Dabei verfügt die Maschine über einen hohen Wirkungsgrad im Vergleich zu horizontalen Verpackungsanlagen – bei überzeugender Beutelqualität. Ausschließlich Produkt, Beutelform und Packstoff limitieren die Maschinenausbringung. Je nach Anwendungsbereich sind bis zu 105 Ropack- Beutel mit Längszip pro Minute möglich. Die Maschine eignet sich z. B. für Süßwaren, Trocken- früchte, Cerealien sowie Nüsse und verarbeitet nahezu alle Verbundfolien, auch der Einsatz dünnerer Packstoffe ist möglich. Die kontinuierlich arbeitende Maschine ist auf höchste Ausbringleistung ausgelegt, wobei sie auch bei hohen Geschwindigkeiten über die Produkterkennung Sense & Seal verfügt, deren sensible Elektronik auch kleine Produktteile in der Siegelnaht erkennt. In diesem Fall wird der Siegel- und Schneidvorgang unterbrochen, die Siegelbacken werden angehalten und zurückgezogen. Die Maschine produziert einen Doppelbeutel, der ausgeschleust werden kann und startet automatisch wieder den Verpackungsvorgang – Schneidmesser und Siegelwerkzeuge bleiben sauber. Fachpack: Halle 4a, Stand 411 www.rovema.de VERFAHRENSTECHNIK 9/2019 49