KOMPONENTEN UND SYSTEMEKOMPLEXE BLOCK-AND-BLEED-VENTILE04 Funktionsweise eines SterilkreuzventilsAufgrund der Bauweise von Mehrwegeventilen können je nachFunktionsanforderung komplexe Block-and-Bleed-Ventile gemäßden speziellen Prozessanforderungen individuell konzipiertwerden. Je nach Anzahl der Medien, die vermischungssicher miteinanderkombiniert werden sollen, variiert dabei der Aufbau unddie Anzahl der Anschlüsse und Ventilsitze. Ein Beispiel hierfürstellt das „Crossover cleaning“ mit zwei Double-Block-and-Bleed-Funktionen dar. Die beiden Double-Block-and-Bleed-Funktionen(V1/V2/V5 und V3/V4/V8) werden benötigt, um die Kontaminationdes Produktes bei einer anstehenden CIP-Reinigung zu verhindernund können wie dargestellt (Bild 05) entweder durch dreiunterschiedliche Mehrwegeventile oder durch einen komplexenMehrwegeventilblock (M600 06-08.N) realisiert werden.Mit dieser Anordnung der Mehrwegeventile können zwei unterschiedlicheProzesswege mittels Cleaning-In-Place (CIP)gereinigt werden (in Bild 06 rot dargestellt), wobei sich ein Teildieser Strecke überschneidet („crossover“). Vor dem Transfer desProduktes von Behälter A zu Behälter B wird über den AnschlussS3 und die Ventile V6, V3 und V4 das ReinigungsmediumZUR VERMEIDUNG VON KREUZ-KONTAMINATIONEN LEISTENBLOCK-AND-BLEED-LÖSUNGENEINEN WERTVOLLEN BEITRAG05 Darstellung des Crossover Cleaning mit M-Block-Lösungeneingeleitet (CIP 1). Die Ventile V1, V2, V7 und V8 sind dabeigeschlossen. Durch das geöffnete Ventil V5 kann das Reinigungsmediumim Falle eines undichten Ventils V2 abfließen (gelberRohrleitungsabschnitt) und somit eine Kontamination desProduktes, das sich in Behälter A befindet (grün), verhindertwerden. Nach dem Transfer des Produktes von Behälter A zuBehälter B, kann über den Anschluss S4 die Rohrleitung vomBehälter A gereinigt werden (CIP 2). Die Ventile V3, V4 und V6sind dabei geschlossen und das Ventil V8 geöffnet (gelb/grün).Das Reinigungsmedium strömt in diesem Fall von Behälter Aüber die geöffneten Ventile V1, V2 und V7 Richtung S4. Das VentilV5, das vorher noch geöffnet war, ist nun ebenfalls geschlossen.Individuelle Lösungen sind definitiv für alle denkbarenAnwendungsfälle totraumarm in einer Blocklösung darzustellen.Bilder: Gemüwww.gemu-group.comUNTERNEHMENGemü Gebr. MüllerApparatebau GmbH & Co. KGFritz-Müller-Straße 6-874653 IngelfingenTel. 07940 123-0E-Mail: info@gemue.de06 Darstellung der Reinigungswege beim Crossover CleaningAUTORMatthias Wolpert,Team Leader BU PFBProduct- and Application Management36 VERFAHRENSTECHNIK 2025/07 www.verfahrenstechnik.de
PRODUKTIONSPROZESSEVOM PAPIER ZUR DIGITALENPROZESSKONTROLLEKOMPONENTEN UND SYSTEMEAls die bestehenden Produktionsprozessebei einem großen US-amerikanischenKosmetikhersteller den steigendenQualitätsansprüchen nicht mehr gerechtwurden, musste eine neue Lösung her.Diese kombiniert präzise Wägetechnikmit intelligenter Software. Das Ergebnis:effizientere Prozesse und höhere Qualität.Partner war Minebea Intec.Ein großer Kosmetikhersteller hatte Schwierigkeiten imVorwägeprozess. Unter anderem hakte es bei der Nachverfolgung,wer welchen Auftrag bearbeitet hatte, bei derErfassung korrekter Rohstoffe und Mengen sowie bei derPrüfung handschriftlicher Angaben. Zudem musste sichergestelltwerden, dass die richtigen Waagen verwendet und die vorgeschriebenePSA korrekt eingetragen und dokumentiert wurde.Die etablierten papierbasierten Abläufe waren zeitaufwändigund fehleranfällig – und erschwerten Kontrolle und Lesbarkeit.Die Kombination aus der Rezeptursoftware ProRecipe XT, derTischwaage Signum und dem Wägecontroller Maxxis 5 vonMinebea Intec bot die passende Lösung, die dieser Global PlayerDIE GEWICHTE ALLER KOMPO-NENTEN LASSEN SICH ERFASSENUND DIE CHARGENPROTOKOLLESPEICHERNbenötigte. Mit ProRecipe XT kann das Unternehmen vieleHerausforderungen im Bereich Kontrolle und Rückverfolgbarkeitüberwinden: Die Verantwortlichen sehen jederzeit, werangemeldet ist, an welchem Auftrag gearbeitet wird und welcheRezeptur verarbeitet wird. Die Scanner-Unterstützung stelltzudem sicher, dass das richtige Rohmaterial verwendet und mitder Tischwaage Signum exakt dosiert wurde.PROZESSVERANTWORTUNG ABSICHERNFÜR KOSTENINTENSIVE ZUTATENBei kostenintensiven Zutaten führte das Unternehmen eineDoppelunterschrift ein, um die Prozessverantwortung zu sichern.Gleichzeitig lassen sich die Gewichte aller Komponentenerfassen und die Chargenprotokolle speichern, die über denWägecontroller Maxxis 5 direkt ins ERP-System übertragenwerden. Die Software ProRecipe XT ermöglicht die Kontrolle, obdie Mitarbeiter die vorgeschriebenen Waagen gemäß SOP nutzen,die persönliche Schutzausrüstung (PSA) korrekt einsetzen unddas jeweilige Sicherheitsdatenblatt (MSDS) gelesen haben.Bereits wenige Tage nach der Umsetzung konnte dasUnternehmen seine Prozesse spürbar optimieren – durchweniger Ausschuss, reduzierte manuelle Dokumentation undeinen vollständigen Überblick über den gesamtenVorwägeprozess. Rückverfolgbarkeit und Anpassungen warenjederzeit möglich. Sebastian Pedross, stellvertretender CountryManager Nordamerika bei Minebea Intec, betont: „Die Anforderungenan Genauigkeit und Kontrolle in der Kosmetikherstellungsind enorm – vergleichbar mit pharmazeutischen Prozessen. Wirverstehen die komplexen Anforderungen unserer Kunden undKundinnen und bringen über 150 Jahre Erfahrung inunterschiedlichsten Industrien ein. So schaffen wir echtenMehrwert und langfristige Partnerschaften.“Bild: Minebea Intecwww.minebea-intec.comUNTERNEHMENMinebea Intec GmbHMeiendorfer Strasse 205 A22145 HamburgTel. 040 67960 303E-Mail: info@minebea-intec.comAUTORHeiko Sellin, Minebea Intecwww.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/07 37
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