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Verfahrenstechnik 7/2022

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Verfahrenstechnik 7/2022

Wolfgang Ringel im

Wolfgang Ringel im Prüfstand der Schwing Verfahrenstechnik zur Kalibrierung oder eichamtlichen Vorprüfung KALIBRIERUNG PRÜFSTAND ERWEITERT Langlebige Messgeräte sollten regelmäßig kalibriert werden. Meist übernehmen das die Gerätehersteller. Was aber, wenn diese ihren Sitz im Ausland haben oder langwierige Wartungsprozesse zu erwarten sind? Dann kommen Händler wie Schwing Verfahrenstechnik ins Spiel. Das Unternehmen hat unlängst seinen Prüfstand für Coriolis-Massedurchflussmessgeräte erweitert. 28 VERFAHRENSTECHNIK 2022/07 www.verfahrenstechnik.de

SPECIAL ACHEMA Flüssigkeits- und Gasdichteaufnehmer sowie Massedurchflussmesser erfordern in wiederkehrenden Intervallen eine Neukalibrierung. Einer, der sich damit auskennt, ist Wolfgang Ringel. Er ist Experte für Mess- und Regeltechnik bei Schwing Verfahrenstechnik und sagt: „Viele der Geräte, die wir vertreiben, können auch durch uns geprüft werden. Für Kunden zählen dabei möglichst kurze Wege und eine schnelle Abwicklung.“ Ringel ist erster Ansprechpartner des Unternehmens am Niederrhein, wenn es um die Kalibrierung von Messgeräten geht. Dafür betreibt das Unternehmen, das sich auf den Vertrieb und den Service rund um Geräte der Prozessmesstechnik spezialisiert hat, seit rund 40 Jahren verschiedene Prüfstände und Prüfeinrichtungen. Geräte können damit auf kundenspezifische Messbereiche eingestellt sowie nach einer Wartung oder Reparatur überprüft und kalibriert werden. Vorteil für Anwender: Die Messgeräte müssen nicht zurück zum Hersteller, sondern können am Standort in Neukirchen-Vluyn kalibriert werden. CORIOLIS-MASSEDURCHFLUSSMESSGERÄTE HIERZULANDE KALIBRIEREN NEBEN EINEM UMFANGREICHEN SORTIMENT AN MESSGERÄTEN BIETET SCHWING AUCH SERVICES FÜR DEN REIBUNGSLOSEN BETRIEB Um auch größere Geräte prüfen zu können, hat das Unternehmen unlängst seinen Prüfstand für Coriolis-Massedurchflussmessungen aus dem Hause Rheonik erweitert. „Ganz konkret geht es um Kalibriereinrichtungen zur Überprüfung von Coriolis Massedurchflussmessern des Typs RHM06 für Rohre mit einem Zoll Nenndurchmesser“, erklärt Ringel. Am unteren Ende markieren Rohre mit 1/4" Nenndurchmesser den Prüfbereich. Der Prüfaufbau sei zwar einfach, aber sehr effektiv. „Es wird jeweils eine definierte Wassermenge mit einer voreingestellten Durchflussrate über den Coriolis-Massedurchflussmesser auf eine Präzisionswaage gefördert“, erklärt Ringel. Vor dem Start der Messung wird der Zählerstand des Messgeräts und der Waage auf Null gesetzt. Nach Ablauf der vordefinierten Füllmenge stoppt Ringel den Durchfluss und vergleicht die beiden Zählerstände. Eine Dichtekorrektur von Volumen auf Masse sei dabei nicht notwendig, da die Coriolis-Massedurchflussmesser die Masse direkt in Gewichtseinheiten messen und der Techniker das Ergebnis umgehend mit der Anzeige der Waage vergleichen kann. „Die Messgeräte eignen sich insbesondere für die Überprüfung von Kleinstmengen ab Durchflussraten von 1 g/min“, unterstreicht der Experte. Coriolis-Massedurchflussmesser eignen sich zur Messung verschiedener Medien, die zum Beispiel in stationären oder mobilen Wasserstoffanwendungen oder im Bereich der Lebensmitteltechnik zum Einsatz kommen. Weitere Medien können unter anderem Mineralöle und Treibstoffe, Lacke und Lösemittel sein, aber auch Kältemittel und Chemikalien. EICHAMTLICHE VORPRÜFUNGEN Um Sollwerte eines Dichteaufnehmers zu errechnen, nutzt Wolfgang Ringel neben einer Druckwaage und einer Präzisionswaage auch ein Eichgewicht sowie einen 1.000-ml-Glaskolben Für eichamtliche Vorprüfungen von Flüssigkeits- und Gasdichteaufnehmern, die nach dem Biegeschwingerprinzip arbeiten, eignet sich ein weiterer Prüfstand bei Schwing in Neukirchen. Seit Mitte der 1980er-Jahre wird er für die individuellen Kalibrierungen dieser Messgeräte genutzt. „Dabei setzen wir hochpräzise Referenzgeräte ein“, erläutert Ringel und konkretisiert: „Unter anderem nutzen wir eine Druckwaage, ein Stationsbarometer, mehrere Thermometer, einen Durchflussrechner mit hochauflösenden Periodendauereingängen und eine Präzisionswaage.“ Aufwändige Labor- und Umwälzthermostate regeln die konstanten Temperaturen, die die Dichteaufnehmer bei den jeweiligen Prüfpunkten einhalten müssen. Die eigentliche eichamtliche Vorprüfung übernimmt ein Mitarbeiter des Eichamts, der im Bedarfsfall ins Unternehmen bestellt wird. „Rund vier bis acht Stunden dauert eine solche Prüfung“, weiß Ringel. Hat das Gerät die Messung erfolgreich absolviert, wird es mit einer Eichmarke versehen, um im Anschluss per Kurier schnellstmöglich zum Anwender und in den Anwendungsprozess zurückgeführt zu werden. Ein Prüfschein wird innerhalb weniger Tage per Post nachgereicht. Bilder: Alexandra Schönberger www.schwing-pmt.de AUTOREN Nicola Leffelsend, Inhaberin, Agentur für Kommunikation Graurosarot, Bochum, Wolfgang Ringel, Mess- und Regeltechnik, Schwing Verfahrenstechnik, Neukirchen-Vluyn www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2022/07 29