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Verfahrenstechnik 6/2018

Verfahrenstechnik 6/2018

KOMPONENTEN UND SYSTEME

KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL 02 Wolfgang Ohlau (links) von Aerzen und Olav Hald von Herning Bioenergi sind sich einig, dass die Verfügbarkeit der Gebläsetechnik extrem wichtig ist differenz. Mit dem verbauten Rohrleitungsquerschnitt kann die Biogasförderung in Zukunft bei Bedarf noch erhöht werden. Das würde dann eine Druck erhöhung auf bis zu 1 000 mbar bedeuten. Bis zu diesem Druck sind die Delta Blower ausgelegt. In Herning muss ein höherer Druck gehalten werden, damit am Ende der Leitung das Biogas mit dem geforderten Mindestüberdruck die Gasspeicher der BHKWs erreicht. Ist der zu niedrig, schalten die BHKWs aus. Aufgeteilt sind die insgesamt zwölf Aggregate in vier Dreiergruppen. Das erste Trio fördert das in Herning erzeugte Biogas aus einem Zwischenspeicher heraus in die Leitung. An der ersten Station übernimmt die zweite Dreiergruppe die Versorgung des BHKWs, und eine dritte Stufe wirkt als Druckerhöhungsstation für den Weitertransport des verbleibenden Gases nach Arinco zur Endstation. Auch hier sind drei Delta Blower in einem Maschinengebäude eingebaut und sorgen für den passenden Druck für die zwei BHKWs. Aufgrund der optimalen Ersatzteilvorhaltung setzen Herning Bioenergi und Anlagenbauer Bigadan, trotz unterschiedlicher Gasvolumenströme und Differenzdrücke, für alle drei Standorte die Delta Blower GM35 S ein. Die Aggregate sind nach dem jeweiligen Leistungsbedarf durch passend ausgelegte Motoren und entsprechendes Zubehör angepasst; die Basiskonfiguration ist identisch. Auf diese Weise müssen für das lokale dänische Biogas-Netz keine kompletten Austauschaggregate vorgehalten werden, sondern nur wenige Ersatzstufen. „Die lassen sich mit allen Motoren kombinieren. Wir stellen so die maximale Verfügbarkeit sicher, ohne zu viel Kapital in Standby-Maschinen zu binden“, erklärt Wolfgang Ohlau, Vertriebsingenieur von Aerzen Deutschland. Maximaler Ertrag Die Ansprüche an die Verfügbarkeit sind hoch. Die Biogasanlage produziert prozessbedingt rund um die Uhr, und die Zwischenspeicher verfügen nur über ein begrenztes Volumen. Abgesehen davon, dass sich die biologischen Prozesse nur schlecht bis gar nicht stoppen lassen, würde der Ausfall der Gasförderung in den Betrieben von Arla Ertragsverluste für das Biogas unternehmen bedeuten. Und auf diesen Ertrag ist Herning Bioenergi angewiesen, weil es in Dänemark bspw. kein EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) gibt und der Anlagenbetreiber deshalb alles dafür tun muss, wirtschaftlich zu handeln. Die hohe Verfügbarkeit mit einer langen Lebensdauer stellt Aerzen wiederum sicher, indem die Delta Blower nebst der geforderten Atex-Zulassung entsprechend auf die Förderung von Biogas angepasst sind. „Das Gehäuse der Biogas-Ausführung besteht aus einem speziellen Sphäroguss, einer Chemcoat-Förderraum-Beschichtung sowie eigens beschichten Rotoren“, erklärt Wolfgang Ohlau. In Herningen wird das Biogas vor dem Transport gekühlt und dabei entwässert. Restfeuchte und Rest- Schwefelwasserstoff sind allerdings in kleinen Mengen noch im Biogas vorhanden. Bei langwierigen Stillständen kondensiert Restfeuchte, die ohne eine Spezialbeschichtung aufgrund von Feuchte- bzw. Rostbrücken dauerhafte Schäden bei dem Gebläse hinterlassen würde. „Feuchtigkeit und Schwefelwasserstoff als Säurebildner sind in Anwendungen dieser Art immer ein schwieriges Thema, aber mit der Aerzen- Lösung kein Problem“, fasst Ohlau zusammen. Details wie diese gehören zu den Argumenten, warum in Dänemark Gebläsetechnik von Aerzen im Einsatz ist. Hinzu kommt, dass die Delta Blower mit ihrem Leistungsvermögen sehr gut in diese Anwendung passen. Halle 8.0, Stand D38 www.aerzen.com 30 VERFAHRENSTECHNIK 6/2018

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