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Verfahrenstechnik 5/2025

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Verfahrenstechnik 5/2025

KOMPONENTEN UND

KOMPONENTEN UND SYSTEMEINTELLIGENTE PUMPENTECHNIK FÜR DAS FLUSSWASSERWERKIM INDUSTRIEPARK HÖCHSTZUKUNFTSORIENTIERTEKÜHLWASSERVERSORGUNGDer Industriepark Höchst in Frankfurt am Main ist Standort für rund 90 Chemie- undPharmaunternehmen, die hier forschen, entwickeln und produzieren. Auf dem Arial inder Größe einer Kleinstadt ist der Bedarf an Kühlwasser enorm. KSB unterstützte denPark-Betreiber Infraserv Höchst bei der Auslegung der Pumpen sowie der Absperrklappenfür ein neues Flusswasserwerk und entwickelte ein Regelungskonzept zureffektiven und sicheren Ansteuerung dieser Komponenten.Wasser ist das beste Medium, um große Wärmemengenan- und abzuführen. Es ist umweltfreundlichund steht in unseren Breitengraden in der Regelauch ausreichend zur Verfügung. Trotzdem stellt esaber auch eine wertvolle Ressource dar, die für die Versorgungder Bevölkerung, der Landwirtschaft und der Industrie gleichermaßengenutzt wird. Für Infraserv Höchst, die Betreibergesellschaftdes Industrieparks Höchst, ist ein verantwortungsvollerUmgang mit der wertvollen Ressource Wasser daher besonderswichtig. An allen Chemie- und Pharma-Produktionsstandortengibt es sehr viele Prozesse, bei denen große Mengen an Wärmezu- und abgeführt werden müssen. Daraus ergibt sich ein riesigerBedarf an Kühlwasser, was natürlich auch für den IndustrieparkHöchst gilt. Wasser ist dort für fast alle Produktionsprozesse eineunverzichtbare Ressource.BAU DES FLUSSWASSERKRAFTWERKS NACHNEUEN ANFORDERUNGENDer Main fließt mitten durch den Industriepark Höchst und istdie wichtigste Wasserquelle für den 460 ha großen Standort, andem über 90 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten ansässigsind. Das Flusswasser deckt 95 Prozent des Wasserbedarfs amStandort. Nach der Aufbereitung wird es den Unternehmen im22 VERFAHRENSTECHNIK 2025/05 www.verfahrenstechnik.de

KOMPONENTEN UND SYSTEMEIm IndustrieparkHöchst finden sich unteranderem Firmen aus denBereichen der PharmaundBiotechnologiesowie der Chemie- undLebensmitteltechnikwieder0102Industriepark als Nutzwasser zur Verfügung gestellt. 2024 konnteein neues Flusswasserwerk in Betrieb genommen werden. Es ersetzteine vor knapp hundert Jahren gebaute Anlage, die noch zueiner Zeit geplant und errichtet wurde, als der Wasserbedarfdeutlich größer war als heute. Der Kühlwasserbedarf konnte inden letzten Jahrzehnten stark reduziert werden, weil die Produktionsprozesseimmer effizienter geworden sind und InfraservHöchst auf das Prinzip der Kreislaufkühlung setzt, bei dem dasKühlwasser bis zu 50-mal verwendet wird, ehe es wieder in denMain gelangt. Da die aus den 1960-er Jahren stammenden Pumpenüberdimensioniert waren und nicht mehr im hydraulisch optimalenBetriebsbereich arbeiteten, waren der spezifische Energiebedarfund der Verschleiß relativ hoch.Bei dem Bau des neuen Flusswasserwerks lag das Hauptaugenmerkauf Effizienz und Ausfallsicherheit, um auch zukünftig dieKühlwasserversorgung des Industrieparks sicherzustellen. Diegesamte Anlage wurde von der Infraserv Technik eigenständiggeplant. Auch bei Errichtung und Bau trat Infraserv Höchst alsGeneralunternehmer auf. Die Bauarbeiten für das Zubringerbauwerkfanden in bis zu acht Meter Tiefe, nur fünf Meter vom Mainentfernt statt, um dort eine massive, wasserdichte Wanne aus Betonzu errichten. Damit das neue Gebäude auch bei einem Jahrhundert-Hochwassernicht aufschwimmt, ruht es auf mehr als220 Fundex- und 77 Zug-Pfählen.01 Die Zubringerpumpen vom Typ Sewatec 500-634 entnehmendas Mainwasser aus dem Einlaufbauwerk02 Für die Regelbarkeit der Pumpen sorgen zwölf FrequenzumrichterAUSLEGUNG DER PUMPEN UND ERSTELLUNGDES REGELUNGSKONZEPTESDer Frankenthaler Pumpen- und Armaturenhersteller KSB unterstützteInfraserv Höchst bei der Auslegung der Pumpen sowie derAbsperrklappen und entwickelte ein Regelungskonzept zur effektivenund sicheren Ansteuerung dieser Komponenten. Den Zuflussfür das Mainwasser in das neue Flusswasserwerk bildet einEinlaufbauwerk mit Stabrechen. Bis zu sechs 160-kW-starke Zubringerpumpenvom Typ Sewatec 500-634 K entnehmen dort dasMainwasser und fördern dieses über ein offenes Gerinne unddrei parallel angeordneten Feinrechen zu 14 rotierenden Scheibenfiltern,die über einem sogenannten „Reinwasserbecken“ installiertsind. In zwei Filterstufen wird das Wasser bis auf einePartikelgröße von 20 μm gereinigt. Die Reinigungsleistung derAnlage beträgt bis zu 15.000 m3/h Flusswasser. Aus dem Reinwasserbeckenentnehmen bis zu sechs Pumpen vom Typ Sewatec400-713 K mit je 500 kW Antriebsleistung das aufbereitetewww.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/05 23