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Verfahrenstechnik 5/2017

Verfahrenstechnik 5/2017

AKTUELLES Der Natur

AKTUELLES Der Natur abgeschaut Bionik in der Verfahrenstechnik Beispiel für angewandte Bionik: Entroster aus Naturstoffen Das Thema Bionik ist inzwischen allgemein bekannt. Zu Innovationen, die biologisch entwickelt wurden, gibt es viele Veröffentlichungen. Bionik begreifen kann man aber nur, wenn man mit bionischen Problemlösungen hautnah in Berührung kommt. Gelegenheit dazu gibt es auf dem 3. Bionik- Kongress in Mannheim am 8. Mai. Autor: Prof. Dr. Peter M. Kunz, Institut für Biologische Verfahrenstechnik – Hochschule Mannheim, Mannheim Bionik verbindet interdisziplinär Biologie und Technik mit dem Ziel, technische Fragestellungen zu lösen. Biologische Vorbilder in diesem Sinn sind biologische Prozesse, Materialien, Strukturen, Funktionen, Organismen sowie der Prozess der Evolution. Die in der belebten (und unbelebten) Natur gesuchten und gefundenen Prinzipien werden abstrahiert, in eine technische Lösung übertragen und in neuen Anwendungen genutzt. Neben der Konstruktionsbionik, die bei Opel in Rüsselsheim etabliert ist, oder der Organisationsbionik, die Fredmund Malik bekannt gemacht hat, sind verfahrenstechnisch geprägte, bionische Entwicklungen z. B. in der molekularen Bionik zu finden. Überwiegend haben die Bioniker dabei ein verfahrenstechnisches Problem gehabt, zu dem eine Analogie in der Natur gesucht wurde. Mittlerweile sind viele Produkte und Verfahren in der Praxis angekommen: n Selbstheilende Risse für Langlebigkeit (Ficus-Pflanze → Auspuffaufhängung) n Oberflächenstrukturen für giftfreies Antifouling (Haihaut → Schiffsanstriche) n Nanostrukturen für klebstofffreies Haften (Gecko → Klebefolie) n Lufthaltende Schichten zur Reibungsreduktion (Schwimmfarn → Schiffsbeschichtung) n Technische Textilien für vertikalen Flüssigkeitsferntransport (Liane → Bewässerungssysteme) n Anti-adhäsive Oberflächen für Korrosionsschutz (Lotusblatt → antihaft-beschichtete Metalle) n Fruchtschalenstrukturen zur Stoßdämpfung (Pampelmuse → Motorradhelm) n Naturprodukte für Hightech-Materialien (Spinnenseide → Filtermaterialien) Die molekulare Bionik findet sich in Kategorien wie der Oberflächen-Bionik – am IBV an der Hochschule Mannheim wurde z. B. ein Entroster aus Naturstoffen bionisch entwickelt, der auch Anlauffarben entfernen kann – oder der Material-Bionik (bionische Beschichtung zum Verschleißschutz). In der Energie-Bionik wird ein UV-Filter erläutert, der den Sonnenschutzfaktor in große Höhe treibt und die Wärme unschädlich abführen kann. Die Bionik ist in der Verfahrenstechnik angekommen – das soll auch der 3. Bionik- Kongress in Mannheim vermitteln, der als Zielgruppe junge Menschen hat, die aus der Natur lernen wollen, Innovationen zu schaffen. Literatur: VDI 6220, Biokon e.V., Dr. Lothar Harzheim (Bionik-Kongress 2015), www.malik-management.com, Lackner et al. (Galvanotechnik 1/2017), Diego Sampedro et al. (Angew. Chemie 1/2017) Fotos: Technoseum Mannheim und ASA Spezialenzyme GmbH www.ibv.hs-mannheim.de 8 VERFAHRENSTECHNIK 5/2017

AKTUELLES KSB: Ergebnis soll 2017 wieder wachsen Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem kräftigen Auftragsplus eingeleitet. In den ersten beiden Monaten stieg der Wert der eingehenden Bestellungen im Vorjahresvergleich um 23,9 % auf 389,5 Mio. EUR. Der Konzernumsatz ist im gleichen Zeitraum um 5,5 % auf 324,2 Mio. EUR gewachsen. Wie die Vorstandsmitglieder Werner Stegmüller und Dr. Peter Buthmann auf der Bilanzpressekonferenz erläuterten, sieht das Unternehmen für 2017 eine deutliche Steigerung des Auftragseingangs voraus. Dieser lag 2016 bei 2156,6 Mio. EUR. Der Umsatz, der im abgelaufenen Jahr 2165,7 Mio. EUR betrug, soll im laufenden Jahr annähernd stabil bleiben. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) werde sich aber gegenüber dem Wert des Vorjahres von 74,6 Mio. EUR erheblich verbessern, so der KSB-Vorstand. Zu dieser Ergebnisverbesserung sollen positive Effekte aus dem Effizienzsteigerungsprogramm beitragen, das bis 2018 auf eine Verringerung der Material-, Personal- und Sachkosten um 200 Mio. EUR zielt. Allerdings werden auch im laufenden Jahr noch in erheblichem Umfang Einmalkosten aus diesem Programm anfallen. www.ksb.de Zeppelin-Konzern steigert Umsatz Der Zeppelin-Konzern verzeichnet ein positives Geschäftsjahr 2016. Der Konzernumsatz beträgt 2,36 Mrd. EUR (Vj. 2,33 Mrd. EUR). Das Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag wurde gegenüber dem Vorjahr auf 85,9 Mio. EUR (Vj. 81,2 Mio. EUR) gesteigert. Die Geschäftseinheit Anlagenbau entwickelte sich auch 2016 positiv. In Deutschland wurde der höchste Auftragseingang seit Bestehen realisiert, in Russland der bisher größte Einzelauftrag gewonnen. Eine strategische Neupositionierung mit wichtigen Auftragserfolgen fand im Bereich Nahrungsmittelanlagen statt. Die Silo-Fertigung wurde am Standort Friedrichshafen konzentriert, die Produktion in Genk, Belgien, infolgedessen eingestellt. Der strategische Fokus des Zeppelin-Konzerns lag 2016 auf der Digitalisierung. Der digitale Ausbau bestehender Geschäftsmodelle wurde vorangetrieben, sodass Kunden sukzessive eine steigende Anzahl von Produkten und Dienstleistungen online nutzen können. Ein Meilenstein war die Gründung der sechsten strategischen Geschäftseinheit Z Lab, die sich ausschließlich auf den Aus- und Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle konzentriert. www.zeppelin.com HÖCHSTE PRÄZISION BIS INS KLEINSTE DETAIL Besuchen Sie uns: INTERPACK Halle 01, Stand A13 04 – 10 Mai 2017 KAHL GRUPPE Dieselstrasse 5–9⋅21465 Reinbek Hamburg, Germany +49 (0) 40 72 77 10 info@akahl.de⋅akahl.de Flachmatrizenpressen Wirtschaftliches Verfahren zum Kompaktieren und Pelletieren Walzenmühlen Zerkleinerung von weichen, spröden bis zähharten Produkten Kontinuierliche Wirbelschichtverfahren • Trocknen • Agglomerieren • Coaten • Granulieren Extraktionsprozesse: Fest - Flüssig - Gas • Tee, Kaffee • Aroma: Vanille, Orange • Pharmaprodukte