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Verfahrenstechnik 4/2025

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Verfahrenstechnik 4/2025

TRENDTHEMA EX- UND

TRENDTHEMA EX- UND BRANDSCHUTZEXPLOSIONSGESCHÜTZTE GEHÄUSE-LÖSUNGENFÜR DIE WASSERSTOFF-INFRASTRUKTURGRÜN UND SICHERGrüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau einerCO 2-neutralen Industrie. Für den sicheren Betrieb der Steuerelektronikan Elektrolyseuren und Pipelines sind allerdings besondere Vorkehrungennötig. Dazu zählen Ex-zertifizierte Gehäuse, die in der gesamtenProzesskette von der Erzeugung bis hin zur Speicherung im Einsatz sind.Es ist noch nicht lange her, da wurde über den EnergieträgerWasserstoff nur in Fachkreisen diskutiert. Mittlerweile begegneteinem das Thema nahezu täglich in den Medien.Der Hype um das farb- und geruchlose Gas kommt nichtvon ungefähr: Sowohl die Europäische Kommission als auch dieBundesregierung haben Wasserstoff zum wichtigsten Bausteinder Energiewende erklärt. So sollen in der Europäischen Unionbis zum Jahr 2030 Elektrolyseure zur Produktion von Wasserstoffmit einer Leistung von mindestens 40 Gigawatt entstehen. AuchDeutschlands Pläne in puncto Wasserstoff sind ehrgeizig: Mitdem „Förderprogramm Klimaschutzverträge“ wollen Bund undLänder gezielt Anreize zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastrukturschaffen. Mehr als zehn Milliarden Euro stehen dafür bereit.ZUKUNFT WASSERSTOFF„Der Wasserstoff-Markt ist gerade erst im Aufbau, da tut sich zurzeitsehr viel“, berichtet Heiko Felsmann, Vertriebsleiter bei derRose Systemtechnik GmbH. Das Unternehmen hat sich unter anderemauf die Fertigung hochqualitativer Industriegehäuse spezialisiertund die Wasserstoff-Branche als neuen Zielmarkt definiert.„Die Entscheidung liegt für uns auf der Hand: Wir produzierendie explosionsgeschützten Gehäusesysteme, die dort benötigtwerden, seit Jahrzehnten und besitzen großes Know-howin dem Bereich“, so Felsmann.Neben der chemischen und petrochemischen beliefert Roseauch die Öl- und Gas-Industrie mit Ex-zertifizierten Gehäusesystemen.Die dortigen Anforderungen an den Explosionsschutzgleichen denen, die auch an Komponenten für den Einsatz anWasserstoff-Anlagen gestellt werden. Alle Ex-zertifizierten Gehäuseentsprechen den Vorgaben der Atex- und der IECEx-Richtliniefür die Ex-Zonen 1 und 2 im Gas-Explosionsschutz und fürdie Zonen 21 und 22 im Staub-Explosionsschutz. Dabei könnenKunden zwischen explosionsgeschützten Gehäusesystemen ausAluminium, Polyester und Edelstahl wählen. Je nach Anwendungund Einsatzgebiet sind die Gehäuse zudem mit unterschiedlichenSchutzkonzepten (Zündschutzarten) erhältlich.ALLES BEGINNT MIT KLIMANEUTRALEM STROMDie Wasserstoff-Infrastruktur besteht aber nicht nur aus Bereichen,in denen explosionsgeschützte Gehäuse vorgeschriebensind. Im Fall von grünem Wasserstoff beginnt die Prozesskettebereits bei der Erzeugung des für die Elektrolyse erforderlichenStroms mittels Wind, Wasserkraft oder Sonnenlicht. Sowohl Herstellervon Windenergie- als auch von Photovoltaik-Anlagen verwendenzum Schutz ihrer Steuerungselektronik robuste Gehäusevon Rose. So hausen namhafte Hersteller von Windenergie-Anlagen(WEA) die Frequenzumrichter am Generator mit Gehäusesystemenaus Porta Westfalica ein. Auch die Elektronik des Windmessers,des Pitch-Systems, der Bremsanlage sowie verschiedensterSensoren wird vor Witterungseinflüssen entsprechendgeschützt. An vielen PV-Anlagen halten ebenfalls AluminiumgehäuseWind und Feuchtigkeit vom Steuerungssystem der Nachführeinheitfern.REGELTECHNIK MUSS SICHER SEINNach der Stromerzeugung ist die Elektrolyse der nächste Schrittim Herstellungsprozess von grünem Wasserstoff. Im sogenanntenElektrolyseur wird Wasser mithilfe von Strom in WasserstoffundSauerstoffmoleküle aufgespalten. Für den reibungslosen Betriebder Anlagen sorgen unter anderem Pumpen, die das Wasserin die Elektrolysezelle befördern, Wasseraufbereitungssysteme,14 VERFAHRENSTECHNIK 2025/04 www.verfahrenstechnik.de

TRENDTHEMA EX- UND BRANDSCHUTZDie erstenLNG-Terminalsin Deutschlandwurden mitEx-Gehäusenvon RoseausgestattetGasreiniger, Transformatoren und Gleichrichter. Aber auch Gaskühler,Gasverdichter und Sensoren sind Bestandteile. Hier mussdie erforderliche Regelungstechnik vor Umgebungseinflüssengeschützt werden.WASSERSTOFF IST REAKTIONSFREUDIGWasserstoff gehört aufgrund der genannten Eigenschaften zurExplosionsgruppe IIC – hierzu zählen explosionsfähige Gemische,die eine Zündenergie von <0,05 mJ benötigen. Gehäuse fürelektrische und elektronische Komponenten an Elektrolyseuren,Pipelines oder Kavernen müssen deshalb für den Einsatz in Umgebungenmit explosionsfähigen Gasen der Kategorie IIC geeignetsein. Alle Ex-Gehäuse von Rose erfüllen diese Anforderungenund sind in unterschiedlichen Zündschutzarten erhältlich. DieAusführungen der Zündschutzarten Ex e und Ex i verhindern beispielsweise,dass Funkenschlag aus dem Gehäuse in die Umgebungsatmosphäregelangt.DRUCKFESTE KAPSELUNG HÄLT EXPLOSIONIM GEHÄUSENoch robuster sind die Ex d-Gehäuse: Sie verfügen über eineDruckkapselung, die dafür sorgt, dass sich eine Explosion im Gehäuse-Innernnicht nach außen ausbreiten kann. Darüber hinauswerden Funken, Flammen und heiße Gase durch einen Zündschutzspaltso weit abgekühlt, dass sie eine möglicherweise explosionsfähigeAtmosphäre in der Umgebung nicht mehr entzündenkönnen. Sie haben für die Betreiber von Anlagen der Wasserstoff-Infrastrukturaber noch einen weiteren Vorteil: Da die Gehäusebereits einen sehr hohen Explosionsschutz bieten, ist inihrem Inneren die Verwendung ganz normaler Bauteile ohne Ex-Zertifizierung erlaubt.VON DER KONFEKTIONIERUNG BIS HINZUR OBERFLÄCHENVEREDELUNGRose fertigt aber nicht nur eine große Auswahl an Ex-Gehäusen.Das Unternehmen übernimmt auf Wunsch auch deren Bestückungmit kundenspezifischen Komponenten wie Schalter, Taster,Klemmen oder Kabelverschraubungen. Einige der Teile, beispielsweiseexplosionsgeschützte Taster, werden sogar selbst produziert.„Fast alle Kunden im Ex-Bereich lassen ihre Gehäuse vonuns konfektionieren“, erzählt Vertriebsleiter Heiko Felsmann.„Wir kümmern uns bei Bedarf auch um die Beschaffung der elektrischenund elektronischen Bauteile – der Anwender bekommtalso alles aus einer Hand.“ Neben Konfektionierung und Sourcingzählt zudem die mechanische Bearbeitung sowie die Oberflächenveredelungder Gehäuse zum Service. Möchten KundenGehäuse oder Komponenten selbst zertifizieren lassen, unterstützenHeiko Felsmann und seine Kollegen sie gerne dabei undstellen einen schnellen, effizienten Ablauf der Zulassung sicher.DER BEDARF STEIGTIn den kommenden Jahren wird Prognosen zufolge die Nachfragenach Wasserstoff weltweit rasant steigen. Vor allem energieintensiveBranchen wie die Chemie-, Stahl-, Zement- und Glasindustriewollen mit klimaneutral erzeugtem Wasserstoff fossile Energieträgerersetzen. Rose Systemtechnik bietet für den Schutz derSteuerungstechnik von Elektrolyseuren, Gaskompressoren, Pipelinesund Kavernen schon heute die passenden Gehäuse-Lösungen.Das Unternehmen produziert nicht nur an drei europäischenStandorten, sondern auch in Indien. Die Fertigung dortversorgt Ausrüster und Betreiber von Wasserstoff-Anlagen in derganzen Welt mit Ex-Gehäusen nach deutschem Standard.Bilder: Rose Systemtechnikwww.rose-systemtechnik.comUNTERNEHMENRose Systemtechnik GmbHErbeweg 13-15, 32457 Porta WestfalicaE-Mail: rose@rose-pw.deAUTORINKatharina Lange, Leitung MarketingROSE Systemtechnik GmbHwww.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/04 15