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Verfahrenstechnik 4/2022

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Verfahrenstechnik 4/2022

SPECIAL I LEBENSMITTEL-

SPECIAL I LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK Wie kommt der Saft ins Radler? Traditionsbrauerei fördert hochviskose Konzentrate mit Fasspumpen Bier zu brauen, ist wohl eine der ältesten Getränkeherstellungsmethoden. Doch neue Sorten erfordern auch neue Produktionsmittel. Mit tragbaren Fasspumpen dosiert die Rothaus-Brauerei schwer förderbare Rohstoffe wie hochviskose Saftkonzentrate unter hygienisch einwandfreien Bedingungen. Zahlreiche Schritte sind erforderlich, bis aus Getreide des Deutschen liebstes Alkoholgetränk wird. Daher wurde die Brauwirtschaft schon früh zum Treiber der Technik. Heute wird Bier in immer größerer Vielfalt hergestellt. Neben den traditionellen Sorten finden auch Biermischgetränke immer mehr Liebhaber. So auch in der traditionellen Badischen Staatsbrauerei Rothaus, wo die Erfinder der „Tannenzäpfle“- Flasche unlängst ein neues alkoholfreies Radler entwickelt haben. Viskose Konzentrate pumpen Radler setzen sich in der Regel aus Bier und Limonade zusammen. Für sein neues „Natur-Radler 0,0“ verwendet Rothaus nur natürliche Fruchtsaftkonzentrate. Diese werden in Fässern oder Kartons mit Inlay angeliefert und sind vom Filterkeller über zwei Stockwerke zur Produktionslinie zu fördern, was besondere Pumpeneigenschaften erfordert. Denn die Zuckerkonzentration der Fruchtsaftkonzentrate liegt bei circa 70 °Brix. Die Viskosität ist dem entsprechend vergleichsweise hoch. Um das Konzentrat aus dem Fass durch die rund 10 m hohen Steigleitungen zu fördern, ist daher ein hoher Pumpendruck nötig. Darüber hinaus müssen die Pumpen lebensmittelecht aufgebaut und leicht zu reinigen sein. Forderungen, die nach Einschätzung der Verantwortlichen bei Rothaus nicht jedes Pumpenkonzept zuverlässig erfüllt. Laborleiter Hans-Joachim Schuldt berichtet: „Unsere Wahl fiel daher auf die Exzenterschneckenpumpe F 560 S von Flux, die für den Einsatz im Pharma-, Foodund Kosmetik-Bereich konzipiert wurde.“ Um Konzentrat aus Fässern und Kartons durch zehn Meter hohe Steigleitungen zu fördern, ist ein hoher Druck nötig

LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK I SPECIAL 02 01 Bei deren Pumpenkonzept wird ein schneckenförmiger Rotor exzentrisch in einem als Gegenstück geformten Stator geführt. So entstehen bei der Drehung in sich geschlossene Hohlräume, in denen das Medium besonders schonend und pulsationsarm kontinuierlich nach oben gefördert wird. Saugseitig wird die Pumpe durch die Exzenterschnecke automatisch abgedichtet, und das Medium fließt ohne weitere Abdichtung zwischen Rohrwand und Antriebswelle nach oben. Die Pumpe kann je nach Motor Medien mit einer Viskosität bis 80.000 mPas mit Förderströmen bis 50 l/min bei bis zu 8 bar Druck fördern. „Das ermöglicht unabhängig von der Motordrehzahl einen hohen Druckaufbau. Die Pumpe ist daher ideal für den Anschluss an unsere langen Steigleitungen“, sagt Schuldt. Bei Rothaus ist dafür ein 700-W-Kollektor-Antrieb in Schutzart IP55 im Einsatz. Je nach Anforderungen kann jedoch auch ein Drehstrommotor, ein Motor in Ex-Ausführung oder ein Druckluftmotor auf das Pumpenrohr aufgesetzt werden. Lebens mittel - Der schneckenförmige Rotor wird exzentrisch in einem als Gegenstück geformten Stator geführt echte Komponenten wie Edelstahl und Teflon für produktberührende Teile erlauben auch bei schwer zu fördernden Medien einen langen, störungs- und abriebfreien Betrieb. Die Pumpen gibt es je nach Bedarf mit Ex-, Food-, 3A- oder FDA-Zertifikat. „Wegen der mit heißer Natronlauge durchgeführten Inline-Reinigung ist es für uns besonders wichtig, dass sich Antriebswelle, Stator und Rotor leicht ausbauen und bei Bedarf separat manuell reinigen lassen“, berichtet der Laborleiter. Dichtungen, die beim Ausbau das Ziehen von Exzenterschnecke oder Antriebswelle behindern, gibt es nicht. Auch ließen sich die Pumpen gut von Fass zu Fass umsetzen. Reinigungsmittel fördern und dosieren Um neben Saftkonzentrat auch kleinere Mengen dünnflüssiger Medien wie Reinigungsmittel zu fördern und zu dosieren, sind bei Rothaus zudem Flux-Fasspumpen vom Typ F 430 im Einsatz. Die mobilen Pumpen mit Gleitringdichtung lassen sich 01 Die Pumpen gibt es je nach Einsatzanforderung mit Ex-, Food-, 3A- oder FDA-Zertifikat 02 Die Exzenterschnecke läuft in einem als Gegenstück geformten Stator; bei der Drehung entstehen in sich geschlossene Hohlräume, in denen das Medium besonders schonend und pulsationsarm kontinuierlich gefördert wird ebenfalls leicht umsetzen, um Konzentrate und Lösungen verschiedener Reinigungs- oder Desinfektionsmittel aus beliebigen Gebinden zu entnehmen. Dank der Gleitringdichtung sind häufige Medienwechsel kein Problem. Ein sicheres und rückstandloses Spülen des Pumpenrohrs ist dadurch einfach und schnell möglich. Sie passen durch ihr schlankes Förderrohr mit 40 bis 50 mm Durchmesser auch in enge Behälter- und Fassöffnungen. Mit Förderraten bis 240 l/min und Drücken bis 30 m Wassersäule, die sich durch Motoren mit einstellbarer Drehzahl einfach regulieren lassen, können sie eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen. Der Einsatzbereich reicht vom Entnehmen der konzentrierten Reinigungsmittel bis zur Förderung der gebrauchsfertigen Lösung. Fotos: Rothaus, Flux Geräte www.flux-pumpen.de www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2022/04 19