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Verfahrenstechnik 4/2018

Verfahrenstechnik 4/2018

VERFAHRENSTECHNIK IM

VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE Einfach integrierbar Moderne Druckverfahren für Fotovoltaikelemente Unterwegs das Handy laden, weil die Jacke Strom erzeugt? Beim Fahrradfahren nicht nur Kleidung tragen, die reflektiert, sondern selbst leuchtet? Was futuristisch klingt, lässt sich dank innovativer Druckverfahren schon heute einfach und effizient umsetzen. Autorin: Dr. Sandra Mehlhase, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Potsdam-Golm Erneuerbare Energien sind heutzutage aus der gesellschaftlichen Debatte nicht mehr wegzudenken. Moderne Drucktechniken versprechen eine einfache und kostengünstige Herstellung von Fotovoltaikelementen und das über Anwendungen in der Architektur hinaus. Das Fraunhofer IAP hat für die Inkjet- Drucktechnik neue Anwendungsmöglichkeiten geschaffen. Damit lassen sich bspw. größere Fassadenelemente zur Erzeugung von Solarenergie drucken. Weitere Einsatzgebiete finden sich in der Optoelektronik und in der Medizin. Auch für textile Anwendungen können die Druckspezialisten das Verfahren einsetzen. So haben die Forscher eine Jacke entwickelt, die genug Energie erzeugt, um Handwärmer und Handy-Ladegerät zu betreiben. Die erzeugte Energie kann in dem Kleidungsstück selbst gespeichert werden. Aktuell entwickeln die IAP-Forscher gemeinsam mit Industriepartnern eine solarbetriebene LED-beleuchtete Fahrradjacke. Individuelle Anforderungen Hergestellt werden die gedruckten Elemente auf der institutseigenen Pilotanalage für gedruckte Elektronik. „Auf unserer Pilotanlage werden die Druckprozesse im industrienahen Maßstab entwickelt, die wir dann mit Maschinenbauern in die Anlagen von Kunden überführen. Unsere Druckverfahren optimieren wir stetig und passen sie individuell an die jeweiligen Anforderungen an“, erklärt Dr. Armin Wedel, Leiter des Forschungsbereichs Funktionale Polymersysteme am Fraunhofer IAP. Für kleine Flächen arbeiten die Fraunhofer-Forscher an einem neuartigen Dropon-Demand-System, dem Esjet-Druck (electro-static printing). Die Technik erlaubt eine größere Bandbreite an Tinten, die für den Druck besonders feiner Strukturen essenziell sind. Insbesondere das Viskositätsspektrum der eingesetzten Tinten kann im Vergleich zum Inkjet-Druck deutlich erweitert werden. Dies eröffnet neue Perspektiven für den Druck von feinen Metallgrids mit hoher Transmission, die in der Fotovoltaik als Ersatz der bisher üblichen transparenten ITO-Elektroden eingesetzt werden können. Fotos: Fraunhofer IAP, Fotolia (danimihut, 42799829) www.iap.fraunhofer.de 50 VERFAHRENSTECHNIK 4/2018

VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 5/2018 ERSCHEINUNGSTERMIN: 03. 05. 2018 • ANZEIGENSCHLUSS: 17. 04. 2018 01 02 03 01 In der Gefahrstofflagertechnik spielt der Explosionsschutz eine nicht zu unterschätzende Rolle – so auch bei Fasshandling-Geräten 02 In einer Milchtrocknungsanlage wurde eine neue Kesselanlage zur effizienten und nachhaltigen Erzeugung und Nutzung des anfallenden Dampfes installiert 04 Der direkte Weg Internet: www.verfahrenstechnik.de E-Paper: digital.verfahrenstechnik.de Redaktion: redaktion@verfahrenstechnik.de 03 Ein Hersteller von Biodiesel setzt für die problematische Gewinnung von Glycerin in seiner Anlage magnetgekuppelte Pumpen ein, die hohe Prozesssicherheit und Zuverlässigkeit ermöglichen 04 Dank der 80-GHz-Technologie ist die Füllstandmessung auch bei kleineren Behältern mit Rührwerken, schrägen oder konischen Behälterböden und Turbulenzen prozesstauglich (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) VERFAHRENSTECHNIK 4/2018 51