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Verfahrenstechnik 4/2016

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VERFAHRENSTECHNIK IM

VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE Alternativer Wirkstoff Neben Icaridin kommt vor allem noch immer das in den 1940er-Jahren entwickelte Diethyltoluamid (DEET) als Insektenabwehrmittel zum Einsatz. Es hat ein breites Wirkungsspektrum auf verschiedene Insekten, kann jedoch Allergien hervorrufen. Industriell wird dieses N,N-Diethyl-mtoluamid aus dem Säurechlorid von 3-Methylbenzoesäure und Diethylamin hergestellt. Die Frage nach dem Wirkmechanismus bei DEET ist noch nicht abschließend geklärt. Neuere Arbeiten zeigen jedoch, dass Insekten DEET riechen können und dadurch fernbleiben. DEET reizt Augen und Schleimhäute, im Normalfall aber nicht die Haut. Voll dufte Mit Repellents Infektionskrankheiten vorbeugen Dirk Sandri Fernreisende, die tropische Regionen als Ziel haben, müssen besondere Sorgfalt walten lassen. Denn ein Mückenstich in feuchtwarmen Gegenden kann z. B. eine Infektion mit Malaria oder Denguefieber zur Folge haben. Autor: Dirk Sandri, Marktingleiter Fine Chemicals, Saltigo GmbH, Leverkusen Globalisierung und Klimawandel bedrohen längst nicht mehr nur die menschliche Gesundheit in den Tropen, sondern mittlerweile weltweit. Neue Krankheitserreger werden überwiegend durch blutsaugende Gliederfüßer übertragen. Tagtäglich werden solche Vektoren, die mit Pathogenen unterschiedlichster Art – beispielsweise Viren, Bakterien oder Parasiten – belastet sind, in Millionen von Containern von einem Kontinent zum anderen transportiert. In der neuen Umgebung können sie schwere Epidemi­ en verursachen. Die größte Gefahr geht von Zecken, Moskitos, Stechmücken, Kriebelmücken, Sandmücken und Flöhen aus. In Brasilien, dem größten Land Südamerikas, bereitet derzeit mit dem Zika-Virus ein weiterer Erreger große Sorgen und hat die Behörden vor Ort bereits Ende 2015 dazu veranlasst, den Gesundheitsnotstand auszurufen. Die Weltgesundheitsorga nisation (WHO) empfiehlt bei Reisen in die Endemiegebiete, sich die Überträgertiere durch bedeckende Kleidung, Bettnetze und Anti-Mückenmittel, unter anderem mit dem Wirkstoff Icaridin, möglichst vom Leib zu halten. Chemisches Ablenkungsmanöver Insektenabwehrmittel werden auf die Haut aufgetragen und haben das Ziel, die Tiere gar nicht erst auf die Haut zu lassen. Nach dem Auftragen findet eine langsame Verdunstung des Wirkstoffes statt. Insekten finden vor allem durch ausgedünstetes Kohlendioxid, Körperschweiß und das Erkennen spezieller Duftmuster ihre Blut wirte. So lange wie der aufgetragene Wirkstoff langsam verdunstet und eine „Duft-Schicht“ auf der Haut bildet, wirkt das Mittel. Dieser „Duft“ stört den Mechanismus, der die Blutsauger auf die menschliche Haut lockt. Die Folge: Sie stechen erst gar nicht. Der Wirkstoff Icaridin – chemisch gesehen ein 1-(1-Methylpropoxycarbonyl)-2- (2-hy droxyethyl)piperidin – ist kein Insektengift. Er wehrt Insekten lediglich ab, indem er durch eine für den Menschen nicht störende Weise effektiv auf den Geruchssinn der Insekten einwirkt. Er ist gut hautverträglich und schädigt Textilien nicht. www.saltigo.de www.saltidin.de 82 VERFAHRENSTECHNIK 4/2016

VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 5/2016 ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 05. 2016 • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 04. 2016 01 02 04 01 Vor den größten Herausforderungen in der Umsetzung des Hygienic Designs stehen aufgrund ihrer mechanisch beweglichen Bauteile unter anderem Prozesswechselarmaturen 03 02 Im Gegensatz zu den üblichen feststehenden Behältern wird bei diesen fortschrittlichen Mischern das Material durch einen sich drehenden Behälter transportiert und so dem Mischwerkzeug zugeführt 03 Ein Zucker- und Stärkeproduzent setzt auf eine neue Dampfumformer anlage, die verunreinigten Heißdampf zur Herstellung von sauberem Prozessdampf verwendet 04 Simulatoren werden immer beliebter: Mitarbeiter können damit eng an der Praxis orientierte Erfahrungen sammeln – ohne Risiken für den Produktionsbetrieb (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) Der direkte Weg Internet: www.verfahrenstechnik.de E-Paper: www.engineering-news.net Redaktion: redaktion@verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 4/2016 83