FASSPUMPEN UND ZUBEHÖR NACH GEFÄHRDUNGSLAGE AUSWÄHLENSO GELINGT REGELKONFORMEFLÜSSIGKEITSFÖRDERUNGFlüssigkeiten können auf unterschiedliche Weise gefördert und umgefülltwerden. Je nach den Eigenschaften des Fluids sind dabei bestimmte Vorsichtsmaßnahmenzu treffen. Arbeitsschutzvorschriften, Gesetze und betrieblicheRichtlinien setzen hier den Rahmen. Welche Sicherheitsanforderungen bei derAuswahl von Fasspumpen und deren Zubehör besonders beachtet werdensollten, lesen Sie nachfolgend.Für den allgemeinen Arbeitsschutz und ermüdungsfreiesArbeiten beim Umgang mit Pumpen gibt es vielfältigeLösungen aus dem Zubehörportfolio: Für mobile Pumpen,die in unterschiedliche Behälter umgesetzt werden, sindinsbesondere Arbeitshöhe und Hebegewicht zu beachten. ZurUnterstützung der Bediener können Federzug-Balancer eingesetztwerden, die das Gewicht von Pumpe und Motor ausgleichen.Der Arbeitsradius rund um den Aufhängepunkt bleibtdabei uneingeschränkt. Mithilfe robuster Wandhalterungenkönnen die mobilen Pumpen sicher und nahe am Arbeitsplatzverstaut werden. Haltebügel, Pumpenstative, Anklemmvorrichtungenund Fassverschraubungen erleichtern die Arbeit mitFasspumpen. Sie erhöhen die Sicherheit im Umgang durch ein-faches und effizientes Handling und sorgen für einen sicherenStand von Behälter und Pumpe. Auch die Möglichkeit, Motor undPumpe schnell voneinander zu trennen, ist oft praktisch. So kanneinerseits ein Motor unterschiedliche Pumpen antreiben, um unterschiedlicheStoffe zu fördern oder verschiedene Gebinde mitPumpen unterschiedlicher Eintauchtiefe oder Arbeitshöhe abzudecken.Andererseits sind nahezu leere Gebinde wie Kanisteroder Fässer ohne Motor nicht mehr kopflastig und lassen sich dadurchsicherer transportieren. Verbleibt der Pumpenrohrsatz imBehälter, wird ein potenzieller Kontakt des Bedieners mit demMedium reduziert. Bei gesundheitsgefährdenden Medien oderhohen Reinheitsanforderungen im Prozess kann der reduzierteHandlingsaufwand erhebliche Vorteile bieten.24 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME01 Balancer mit einem Federzug entlasten vom Gewicht desPumpenmotors bei freiem Arbeitsradius rund um den Aufhängepunkt0102 Robuste Wandhalterungen tragen bei stationärem Betrieb dasGewicht, mobile Pumpen können damit nahe am Arbeitsplatz sicherverstaut werdenHYGIENISCHE ANFORDERUNGEN AN PUMPENUND KOMPONENTENIn Bereichen mit erhöhten Hygieneanforderungen, müssen ausnahmslosalle eingesetzten Komponenten den geltenden Vorschriftenund Normen entsprechen. Dies umfasst den gesamtenProzess, beginnend beim Entnahmebehälter, über die Pumpe bishin zum zu befüllenden Gebinde. Hier liegt oft die Tücke imDetail: Vermeintlich günstige Schlauchstutzen können eine dünneInlinerschicht im Schlauch leicht beschädigen. Die dann lokalungeschützte Schlauchwand kommt in Kontakt mit dem MediumARBEITSSCHUTZVORSCHRIFTEN,GESETZE UND BETRIEBLICHERICHTLINIEN SETZEN DEN RAHMENFÜR DIE WAHL DER PUMPEund kann zur Leckage und Verunreinigung des Fördermediumsführen. Im schlechtesten Fall rutscht der Schlauch vom Schlauchstutzenund Medium tritt unkontrolliert aus.Für den Kontakt mit Lebensmitteln müssen die Produkte jenach Einsatzort den gültigen EG- oder FDA-Richtlinien entsprechen,um Verbraucher vor kontaminierten Lebensmitteln zuschützen. Für noch höhere Hygieneanforderungen können 3AoderEHEDG-zertifizierte Produkte notwendig sein. Neben deneingesetzten Materialien müssen die genutzten Komponenteneinfach zu reinigen und gegebenenfalls zu sterilisieren sein. Beimobilen Pumpen, die nicht stationär im Prozess gereinigt werdenkönnen, ist dabei auf totraumarmes Design, möglichst werkzeugloseZerlegbarkeit und einfache Reinigung durch eine minimaleAnzahl an Kleinteilen zu achten. Der Betreiber muss dabeisicherstellen, dass Reinigungsart und -zyklen den Anforderungenseines Produktes genügen und einen guten Herstellungsprozesssicherstellen. Neben den richtigen Betriebsmitteln spielendabei auch die dazugehörige Dokumentation und Konformitätsbescheinigungeine wesentliche Rolle.SICHERHEITSZUBEHÖR FÜR DEN UMWELT-UND GESUNDHEITSSCHUTZBei nicht brennbaren, aber gesundheitsschädlichen Dämpfensind Emissions-Schutzventile oft das Mittel der Wahl. Sie bestehenaus Ventilteil und Gewindering. Mit einem zusätzlichenEmissions-Schutzkegel ist auch ein Einsatz einer Gaspendelleitungmöglich. Die Ventile vermindern beim Fördern zum Beispielvon konzentrierten Säuren und Laugen die Menge austretenderkorrosiver Dämpfe deutlich.Die Gaspendelleitung führt die Gase aus dem zu befüllendenTank in den sich leerenden Behälter zurück. Das vermeidet denGasaustritt ins Freie, gleichzeitig kann im Behälter kein Unterdruckentstehen, der zur Implosion führen kann. Damit werdendeutlich weniger Schadstoffe freigesetzt. So sind Bediener, Motorund Umwelt optimal geschützt. Alternativ können bei ungefährlichenDämpfen auch einfache Belüftungsventile diese Aufgabeübernehmen. Auch diese gleichen den Druck des zu entleerendenund des zu füllenden Behälters effizient aus.02MATERIALBESTÄNDIGKEIT UND CHEMISCHESICHERHEITNicht nur bei besonders korrosiven Medien ist es wichtig, aufdurchgängige Materialbeständigkeit zu achten. Die Pumpenausführungenvon Flux erlauben eine breite Materialauswahl, diepraktisch alle gängigen Einsatzbereiche abdeckt. So gibt es Motorengehäuseaus Kunststoff oder Polyamid sowie Ausführungenaus Aluminium oder Edelstahl. Bei den direkt medienberührtenPumpenkomponenten kommen je nach Anwendung Edelstahl,hochbeständige Legierungen wie Hastelloy-C oder Aluminiumebenso in Frage wie PP, PVDF, ETFE und andere Kunststoffe.Passend zu den einzelnen Baugruppen der Pumpe müssenzudem die Materialien der Dichtungen anwendungsspezifischgewählt werden. O-Ringe und Radialwellendichtringe aus FKMbieten eine gute allgemeine Beständigkeit und sind nach FDAund EG 1935/2004 zugelassen. Bei besonders hohen Ansprüchenan die chemische Beständigkeit kann FFKM für O-Ringe eingesetztwerden. Andere Dichtungen wie Gleitringdichtungenwerden in Al 2O 3, SiC oder PTFE/Kohle ausgeführt.Die richtige Materialauswahl ist wichtig, schließlich kann eineeinzige nicht beständige Dichtung zur Leckage führen. Zudemwerden Fehler oft nicht zeitnah erkannt und können so überlange Zeit durch minimale Ab- beziehungsweise Auflösung einegroße Menge Fördermedium unbemerkt kontaminieren. Das giltaber nicht nur für die Dichtungen. Die Verbindungsschläuchemüssen ebenfalls passend gewählt und mit den richtigen Komponentenverbaut werden, da auch hier ungeeignetes Material zuProblemen führen kann.www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 25
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