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Verfahrenstechnik 3/2025

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Verfahrenstechnik 3/2025

VERAHREN UND

VERAHREN UND ANLAGENMENSCH, ROBOTER UND REAGENZGLAS – GEMEINSAM FÜR DEN FORTSCHRITT IM LABORDIE PERFEKTE SYMBIOSEIndustrieroboter und Cobots entlasten Mitarbeitende im Schichtbetrieb,steigern den Durchsatz und sichern eine kontinuierlich hohe Qualität bei gleichzeitighoher Geschwindigkeit. Dabei sind die maschinellen Helfer inzwischennicht nur etwas für Großlabore: Besonders kleinere Laborbetriebe profitierenvon der robotergestützten Automatisierung. Sie führen repetitive Prozesse imHandumdrehen aus, lassen sich einfach programmieren und flexibel nutzen.Der Fachkräftemangel verschont auch Labore und Forschungseinrichtungennicht. Dabei sind sie unersetzlich:Im Gesundheitswesen liefern Labore schnell undpräzise Ergebnisse, um Krankheiten zu diagnostizieren,Krankheitserreger frühzeitig zu erkennen oder die Heilung einleitenzu können. Forschungseinrichtungen in Unternehmenoder an Hochschulen hingegen bringen die Medikamenten-Entwicklung voran oder unterstützen bei Pharma- oder Chemie-Experimenten. Zudem sind Labore mit ihren Analytik-Fähigkeiten– etwa zur Sicherstellung der Reinheit und Sicherheit vonLebensmitteln – unabdingbar. Die Arbeit im Labor kann abermonoton, anstrengend und teils sogar gefährlich sein. Hier kommenRoboter ins Spiel. In verschiedenen Laborprozessen unterstützensie 24/7 und helfen bei Kapazitätsengpässen.NAHTLOSE MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATIONMit ihrer Flexibilität und ihrem reduzierten Platzbedarf machenIndustrieroboter und kollaborative Roboter (Cobots) – bei Bedarfals Reinraumvariante – die Vorzüge der Automatisierung Laborenjeglicher Größe zugänglich. Besonders wichtig sind dabeieine schnelle Installation und Zuverlässigkeit. Jedes Labor kannproblemlos die Lösung aus den ABB-Cobots sowie klassischensechsachsigen Robotern auswählen, die zur jeweiligen Anwendungpasst, ohne dass sich Mitarbeitende Gedanken zum Installationsaufwandmachen müssen. Über eine intuitive grafischeBenutzeroberfläche lassen sich bestehende Programme und vorprogrammierteBlöcke zur Steuerung verschiedener Aktionen –16 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de

01 Drei Scara-Roboter von ABBübernehmen in einervollautomatisierten Liniedie Probenaufbereitungbis zum messfertigenProbenextraktim Laborvon Roboterbewegungen über Signalanweisungen bis hin zurKraftsteuerung – anpassen, was ein Plus an Flexibilität bietet.Mittels der sicherheitszertifizierten SafeMove-Technologievon ABB können auch klassische Roboter ohne Sicherheitsumhausungmit ihren menschlichen Laborkollegen zusammenarbeiten.Die Labormitarbeitenden greifen über sensorüberwachteGROSSE INNOVATIONENBEGINNEN AM LABORTISCHBereiche auf die Analysegeräte zu, ohne eine Kollision miteinem Roboter befürchten zu müssen. Dringt eine Person in dendefinierten Sicherheitsbereich ein, drosseln die Roboter ihre Bewegungauf ein sicheres Tempo. Entfernt sich der Mensch wieder,wird die Robotergeschwindigkeit wieder auf das Normaltempobeschleunigt. Ergo: Roboter können also fleißig flott vorsich hinarbeiten, solange keine Mitarbeitenden in der Nähe sind,und dann bei menschlicher Interaktion sicher herunterregeln.Dies sorgt für einen hohen Durchsatz – trotz offenem Design.Auch Reinigung und Wartung lassen sich einfacher vornehmen,da die Gegebenheiten frei zugänglich sind. Diese Technologienutzt etwa die MVZ Medizinische Labore Dessau KasselGmbH. Ziel des gemeinsamen Projektes mit dem UnternehmenABB war es, eine autarke Gerätekombination für den Betrieb24/7 zu schaffen, die bei einer leichten Bedienbarkeit einenmöglichst hohen Probendurchsatz schafft. Herzstück des zumPatent angemeldeten Arbeitstisches Lab Table II für die Prä- undPostanalytik sind zwei ABB-Industrieroboter vom Typ IRB 1300in einer Reinraum-Variante zur nahtlosen Mensch-Roboter-Kollaboration.Durch diese Automatisierung konnte ein Durchsatzvon bis zu 160 Proben pro Stunde erreicht werden.VOLLAUTOMATISIERTER LABORPROZESSFÜR DIE LEBENSMITTELANALYTIKOb frisch verpackt, tiefgekühlt oder verzehrfertig – für alle Lebensmittelgelten in Deutschland höchste Sicherheitsstandards.Deren Einhaltung muss kontinuierlich überwacht werden. Angesichtsder immer schnelleren Produktzyklen und der strengen gesetzlichenAnforderungen sind bei Lebensmittelproduzentenund -zulieferern umfassendere und schnellere Kontrollen erforderlich.Die Labore stehen vor der Herausforderung, ihre Kapazitätenzu erhöhen und die Bearbeitungszeiten zu verkürzen, währendsie gleichzeitig eine konstant hohe Qualität sicherstellen.Die Eurofins WEJ Contaminants GmbH, ein Teil der globalenEurofins Scientific mit Sitz in Hamburg, hat hierfür eine vollautomatischePrüflinie implementiert, die rund um die Uhr verfügbarist und ABB-Roboter zur Analyse von Lebensmittelproben einsetzt.Die SCARA-Roboter erledigen die komplette Probenaufbereitungbis zum messfertigen Probenextrakt. Sie übernehmen diein Kunststoffröhrchen exakt eingewogenen, homogenisiertenLebensmittelproben und führen diese an die entsprechendenProzessstationen im System heran. Die Roboterlinie kann bis zuLABORFACHMESSENInteressierte können sich auf den Lab-Supply Laborfachmessenam 8. Oktober in Hamburg und am 12. Novemberin Augsburg sowie vom 20. bis 22. Mai auf der SLASEurope in Hamburg selbst ein Bild von den vielseitigenABB-Automatisierungslösungen für Labore machen.www.lab-supply.infowww.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 17