Aufrufe
vor 2 Jahren

Verfahrenstechnik 3/2022

Verfahrenstechnik 3/2022

Farbe bekennen Masse von

Farbe bekennen Masse von Druckfarben in Lagertanks mithilfe des Füllstands berechnen Normalerweise wird Jumo mit Messgeräten für Temperatur, Druck oder Durchfluss in Verbindung gebracht. Dass sich mit diesen Techniken aber auch ganz andere Dinge messen lassen, beweist eine Applikation bei der Epple Druckfarben AG in Neusäß bei Augsburg. Hier hat das Jumo-Engineering eine Applikation entwickelt und realisiert, mit der sich die Masse von Mineralölen in Lagertanks bestimmen lässt. Die Epple Druckfarben AG entwickelt in ihrem Forschungslabor neue Produkte. Zur Herstellung der Farben werden Mineral- oder Pflanzenöle benötigt, die in Tanks mit einem Fassungsvermögen bis 13 t gelagert werden. Die genaue Masse des Tankinhalts muss zum einen für den Bestellprozess ermittelt werden, zum anderen, um bei Anlieferungen die Abrechnung zu kontrollieren. Die Gewichtsbestimmung erfolgt über eine Füllstandmessung und eine entsprechende Umrechnung. Das Ultraschall- Verfahren, das Epple bisher für diesen Zweck einsetzte, hatte sich als zu ungenau herausgestellt, da die strengen zollrechtli- Autor: Michael Brosig, Leiter Pressestelle, Jumo GmbH & Co. KG, Fulda chen Anforderungen damit nicht erfüllt werden konnten. Das Anforderungsprofil an das Jumo- Engineering war daher klar: In zehn Tanks im Außenbereich soll über eine Füllstandmessung mit einer entsprechenden Umrechnung die Masse des Inhalts in Kilogramm erfasst werden. Die Tanks sind jeweils 7 m hoch, eine explosionsgeschützte Applikation ist nicht notwendig, die Temperatur soll zusätzlich erfasst werden. Das Engineering-Team von Jumo erarbeitete eine Lösung mit dem eigenen Mess-, Regel- und Automatisierungssystem mTron T. Das modular aufgebaute System kann mit seinen universellen I/O- Modulen, der flexiblen Anschlusstechnik und der umfangreichen Kommunikations-, Auswerte- und Automatisierungssoftware in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden. Prozessabbild für 30 Ein- und Ausgangsmodule Herzstück von mTron T ist die Zentraleinheit mit einem Prozessabbild für maximal 30 Ein-/Ausgangsmodule. Die CPU besitzt übergeordnete Kommunikationsschnittstellen inklusive Webserver. Für individuelle Steuerungsapplikationen verfügt das System über eine SPS (Codesys V3), Programmgeber- und Grenzwertüberwachungsfunktionen sowie Mathematikund Logikmodule. Die erfassten Messdaten können komfortabel mit einer Software visualisiert und anschließend für weitere Zwecke manipulationssicher archiviert werden. Durch die Freischaltung der Soft- SPS Codesys V3 ist das System individuell erweiterbar zu einer vollständigen und leistungsfähigen Automatisierungslösung. Pegelsonden messen kontinuierlich In der Applikation für Epple wird je Tankbehälter das Materialgewicht mithilfe von Jumo-Maera-Pegelsonden ermittelt, die auch über den benötigten Temperatursensor verfügen. Diese Sonden messen kontinuierlich und hydrostatisch den Füllstand 30 VERFAHRENSTECHNIK 03/2022 www.verfahrenstechnik.de

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN 01 Durch die Freischaltung der Soft-SPS Codesys ist mTron T zu einem vollständigen Automatisierungssystem erweiterbar 02 Zur Messung werden zwei Pegelmesssonden eingesetzt – aus der Druckdifferenz ergibt sich die spezifische Materialdichte 02 01 von Flüssigkeiten. In belüfteten Tanks lassen sich Füllhöhen ab 0,5 bis 16 mWS (mWS: Meter Wassersäule) realisieren. Zur Berechnung der Masse der gelagerten Produkte werden zwei Pegelmesssonden eingesetzt. Diese Sonden werden in einem definierten Abstand zueinander positioniert. Das ermittelte Druck-Delta zwischen den beiden Sonden wird zur Ermittlung der spezifischen Materialdichte verwendet. Diese spezifische Dichte in Kombination mit den Dimensionsangaben eines Tanks (Volumen) ergeben dann die Masse. Die Berechnung erfolgt durch das mTron-T-System mittels der integrierten SPS (Codesys). Weiterhin wird zur Bedienung ein Multifunktionspanel eingesetzt, das in unmittelbarer Nähe des Tank-Anschlusses für den Lkw platziert ist und so die Überwachung vor Ort sowie die Kontrolle von Alarmmeldungen ermöglicht. Verwendet werden Standard-Bildschirme sowie individuell erstellte Prozessbilder. Über Profibus DP kann das System an eine übergeordnete Steuerung angebunden werden. Alle Prozesswerte können aber auch über eine Web-Applikation übertragen werden und stehen so dem Einkauf von Epple zur Materialkontrolle zur Verfügung. Diese deutliche Zeitersparnis in Verbindung mit der einfachen Inbetriebnahme und Bedienung waren entscheidende Features, mit denen das Jumo-Engineering in diesem Projekt punkten konnte. Fotos: Jumo, Refresh(pix) – stock.adobe.com www.jumo.net Was hat eine aufregende Haarfarbe mit Blutanalysen im Labor zu tun? Unsere Lösungen halten bei der Herstellung von Haarpfl ege mitteln die Inhaltsstoff e penibel auseinander. So wird es einfach, mit schönem Haar zu glänzen. Und im Labor trennen Bürkert-Systeme mit kompromiss loser Präzision die Analyse- Medien. Das sichert verlässliche Diagnosen. Wo immer Gase oder Flüssigkeiten ins Spiel kommen, vertrauen Spezialisten aller Branchen auf Lösungen von Bürkert. Tel. +49 7940 10 0 | info@buerkert.de | www.buerkert.de We make ideas flow.