PERSÖNLICH WERKSTOFFWISSENSCHAFTLERIN KATRIN HAGEMANN EINFACH MACHEN! Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview erzählt Katrin Hagemann ihre Geschichte. Woher kommt Ihr Interesse für die Werkstoffwissenschaften? Ich habe den Studiengang Biomedizinische Materialien im Bereich der Werkstoffwissenschaften gewählt. Mich hat die Verbindung der Disziplinen Medizin und Ingenieurwissenschaften fasziniert. Ich wollte die zugrundeliegenden Wechselwirkungen und der Logik für den Einsatz der verschiedenen Werkstoffe für medizinische Anwendungen verstehen. Dieses Feld umfasst viele Arzneimittel, die zum Beispiel mit einem Funktionsfilm beschichtet werden, Implantate als künstliche Materialien mit verschieden langen Verweilzeiten im Körper und auch indirekt die Prozesstechnik zur Herstellung von solchen Produkten. fen mir, genau die technischen Lösungen zu finden, die dem Kunden später ermöglichen, die gewünschte Qualität und den Output zu erreichen. Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in einen technischen Beruf möchten? Einfach machen! Ich mag meinen Beruf, da ich wirklich vielfältige Möglichkeiten habe, mich einzubringen. Ich habe das Privileg, dass ich auch schauen kann, was für mich gerade interessant ist, oder was zu meinen Lebensumständen (auch als Mutter) passt. Ich wünsche mir noch mehr Vielfalt und Gleichberechtigung in den Betrieben! Insbesondere jetzt, wo sich anscheinend die Gesellschaft immer mehr polarisiert, sehe ich es auch als Aufgabe der Unternehmen, die gesamte Gesellschaft in den Teams abzubilden. www.loedige.de DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI, REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK Sie arbeiten als technische Kundenbetreuerin. Wie sind Ihre Erfahrungen als Frau, zum Beispiel wenn Sie sich am Telefon melden? Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht und nur sehr positive Reaktionen am Telefon erlebt. Wem ich nicht bekannt bin, stelle ich mich mit Beruf, Aufgabengebiet und dem Erfahrungslevel vor. Wobei ich denke, dass der Doktortitel mir als Frau in meinem Beruf dabei hilft, dass meine Kompetenz nicht in Frage gestellt wird. Sie sind auch für das skandinavische Vertriebsgebiet zuständig. Sprechen Sie Finnisch? Nein, leider nicht! Wir haben aber sehr nette und kompetente Unterstützung in Finnland, um mit den Kunden in der Muttersprache zu kommunizieren! Sie kommen ursprünglich aus der Biomedizin. Welche Hauptunterschiede gibt es für Sie als Frau zwischen diesem Gebiet und der Prozesstechnik? Ich habe nach meinem Studium und der Promotion in zwei Lohnunternehmen für die Herstellung von Implantaten und Arzneimitteln gearbeitet. In dem Bereich drehte sich alles um Qualität und Output. Nun arbeite ich bei dem Prozesstechnik- Hersteller Lödige Maschinenbau und berate und projektiere vom Mischer bis hin zu verfahrenstechnischen Anlagen für pharmazeutische Anwendungen. Ich denke, meine Erfahrungen hel- KATRIN HAGEMANN ARBEITET ALS TECHNISCHE KUNDENBETREUERIN BEI LÖDIGE MASCHINENBAU 42 VERFAHRENSTECHNIK 2024/12 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 01/2025 ERSCHEINUNGSTERMIN: 30.01.2025 • ANZEIGENSCHLUSS: 15.01.2025 01 02 04 03 01 Vom 19. bis 20. Februar 2025 findet die 7. Pumps & Valves in Dortmund statt. Die Fachmesse gibt einen vielfältigen, aber konzentrierten Überblick über zentrale Komponenten der industriellen Prozesstechnik. Bild: Easyfairs 02 Talsperren leisten einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Was ein Hersteller aus Fulda alles dazu beigetragen hat, lesen Sie in der 01/25. Bild: Jumo 03 Das Online-Analyse-System bestimmt wichtige Wasserparameter automatisiert. Der Anwenderbeitrag erklärt, wie sich eine Nitratmessung fix nachrüsten lässt. Bild: Bürkert DER DIREKTE WEG INTERNET: www.verfahrenstechnik.de E-PAPER: digital.verfahrenstechnik.de REDAKTION: redaktion@verfahrenstechnik.de 04 Bedürfnisse der Anwender im Vordergrund: Durch das kompakte Design, der kleinen Prozessanschlüsse und der Leistung sind die Messgeräte flexibel skalierbar. Bild: Endress + Hauser (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2024/12 43
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