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Verfahrenstechnik 12/2024

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Verfahrenstechnik 12/2024

VERFAHREN UND ANLAGEN

VERFAHREN UND ANLAGEN JUBILÄUM 100 JAHRE MISCHEN Eirich feiert in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum seines Mischprinzips. Die Entwicklung geht von der Erfindung des Gegenstrommischers im Jahr 1924 bis zu den aktuellen Innovationen im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zum Jubiläum drei Fragen an Thomas Lansdorf, Chemiker bei dem Misch-Spezialisten. Herr Lansdorf, auch wenn Sie bei der Erfindung des Gegenstrommischers im Jahr 1924 persönlich nicht dabei waren, inwieweit hat diese Erfindung das Unternehmen/Ihre Arbeit geprägt? THOMAS LANSDORF: Mein Einstieg bei Eirich war 1999 im 75. Jubiläumsjahr des Gegenstrom-Schnellmischer Patent Eirich. Aufgrund meiner labortechnischen Ausbildung startete ich im Technikum, dem Zentrum der Verfahrenstechnik. Rasch lernte ich die Vorteile und Möglichkeiten des Eirich-Mischprinzips bei meiner täglichen Arbeit kennen. Es gab scheinbar nichts, was der unscheinbar aussehenden Mischer nicht bewältigen konnte. Zudem ist Eirich ist nicht nur Maschinenbauer, sondern bietet Lösungen für komplexe verfahrenstechnische Prozesse in fast allen Branchen. Eirich erkannte schnell das Potential und die Bedeutung eines weltweiten Netzwerks. Deshalb gibt es seit Jahrzehnten Niederlassungen auf fast jedem Kontinent und Vertretungen in über 50 Ländern. Ein globales Netzwerk, das nicht nur auf Geschäftsbeziehungen, sondern auch auf Freundschaften basiert. Diese Verbindungen sind wesentliches Fundament der Eirich Unternehmenskultur. Was meinen Sie, warum hat das Mischprinzip viele Produktionsprozesse optimiert und sogar neue Produktentwicklungen ermöglicht? THOMAS LANSDORF: Mit Einführung des ersten Gegenstrom- Schnellmischers hat Eirich bestehende industrielle Prozesse völlig verändert. Heute würde man sagen, die Erfindung war ein echter Gamechanger. IM FOKUS STEHEN VOR ALLEM SPEICHERSYSTEME FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN UND DIE E-MOBILITÄT So profitierte zum Beispiel die Feuerfestindustrie von dem Wettbewerbsvorteil. Vor 1924 waren vorwiegend Doppelwellen- und Kollermischer im Einsatz. Schamottefabriken verarbeiteten nur plastische Massen, bisherige Mischer waren ungeeignet für die Aufbereitung von Trockenpressmassen. Der Eirich-Mischer 16 VERFAHRENSTECHNIK 2024/12 www.verfahrenstechnik.de

VERFAHREN UND ANLAGEN 01 Bereits im Jahr 1924 gab es die ersten Gegenstrommischer 02 Heute fertigt Eirich hochentwickelte Misch-Prozessoren revolutionierte diese Prozesse, nun ließ sich die empfindliche Kornstruktur zerstörungsfrei verarbeiten. In der Stahl-, Glas-, Keramik- und Baustoffindustrie sind feuerfeste Werkstoffe bis heute unersetzlich. Deshalb profitierten auch diese Industrien und setzten ebenfalls den Mischer ein. Die steigende Nachfrage motivierte Eirich zu ständigen Verbesserungen. 1960 wurden hocheffiziente Wirbler entwickelt. 1972 wurde von Willi Eirich der erste schrägstehende R-Mischer erfunden. Der Abrolleffekt ermöglichte Granulationen und führte zu einer verbesserten Umwälzung des Mischgutes. 1985 folgte die Entwicklung des Evactherm-Mischer. Es entstanden vielfältige Verfahren für die Batterie-, Keramik und Gießereibranche. Materialien ließen sich nun in einem Prozessschritt mischen, beheizen, kühlen oder trocknen. Eirich hat sich durch Kundennähe an neue Anforderungen angepasst. Wohin geht die Reise, welche Herausforderungen und Lösungen prägen Ihrer Meinung nach die Zukunft? THOMAS LANSDORF: Eirich hat sich nie auf seinen Erfolgen ausgeruht, sondern stets nach vorne geblickt. Im Fokus stehen aktuell Speichertechnologien für Energiewende und E-Mobilität. Wir setzen Prozessdatensysteme und KI-gestützte Datenanalysen verstärkt zur Verbesserung von Prozessabläufen ein. Innovative Werkstoffe und Polymere können im Eirich-Mischer kosteneffizient synthetisiert werden. Nachhaltige mineralogische Prozesse eröffnen neue Möglichkeiten bei der Rohstoffgewinnung. Mit diesen und vielen weiteren Entwicklungen ist Eirich bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Wir sind überzeugt, dass dieses Mischprinzip weiterhin eine Schlüsseltechnologie bleibt und zahlreiche Industrien revolutionieren wird. Bilder: Eirich DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES; CHEFREDAKTEUR DER VERFAHRENSTECHNIK www.eirich.de UNTERNEHMEN Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG Walldürner Straße 50, 74736 Hardheim Tel. 06283 51-0 Email: eirich@eirich.de BRANDSCHUTZ made in Germany Unser Schutzkonzept – spezifisch für Ihre Prozesse von der Absauganlage bis zum Zerkleinerer. www.tbelectronic.eu