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Verfahrenstechnik 12/2021

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Verfahrenstechnik 12/2021

AKTUELLES I PERSÖNLICH

AKTUELLES I PERSÖNLICH Die Chemie-Ingenieurin CARMEN OLIVARES D ▶ Sie haben einiges auf sich genommen, um zum Masterstudium nach Deutschland zu kommen? Das war ein langer und nicht ganz einfacher Weg, aber ich wollte mir unbedingt meinen Traum erfüllen, in Deutschland Polymerwissenschaften zu studieren. Durch die Krise in Venezuela war es sehr schwer, an die nötigen Dokumente für meine Bewerbung zu kommen. Ich bin allen dankbar, die mich dabei unterstützt haben – Familie, Freunde und viele Mitarbeitende an den Universitäten in Venezuela und in Deutschland haben mir geholfen. Das erste Jahr musste ich noch online von Venezuela aus studieren. Das war sehr umständlich: die Zeitverschiebung, Stromausfälle von bis zu zwölf Stunden und die sehr langsame und instabile Internetverbindung. Was ist aus Ihrer Sicht der wesentliche Unterschied zwischen den Hochschulen in Venezuela und denen in Deutschland? In Venezuela gibt es fast keine Ressourcen, um Forschung zu betreiben. Chemikalien und Geräte sind nicht verfügbar, das Studium findet quasi nur in der Theorie statt. Das Thema Chromatografie beispielsweise habe ich dort nur aus Büchern kennengelernt. In Deutschland konnte ich das Ganze dann im Labor ausprobieren. Ich war fasziniert, als ich nach jahrelangem theoretischen Lernen tatsächlich an und mit den Geräten arbeiten konnte. Auch das Hochschulsystem ist komplett anders. In meiner Heimat sind die Professoren oft auf die Lehre fokussiert, es existiert nicht diese Dualität zwischen Forschung und Praxis. Wenn man in Venezuela forscht, muss man das auf eigene Faust und ohne wirtschaftliche Unterstützung tun. Was gefällt Ihnen am besten in Deutschland? Es gibt viele Dinge, die ich hier mag. Mein Herzensthema sind ja die Polymerwissenschaften, und da ist die Forschungslage in Deutschland überragend. Ich mag aber auch die deutsche Kultur, die Sprache und die Mentalität. Mir sind Pünktlichkeit, Fleiß und Ordnung sehr wichtig, und diese Werte habe ich hier in Deutschland gefunden. Und ich liebe das deutsche Brot und Brezeln. Sie haben sich selbst Deutsch beigebracht, wie funktioniert das? Ich wollte unbedingt die Originalversion des Beitrags von Hermann Staudinger „Über Polymerisation“ lesen. Und die war nun mal auf Deutsch. Deshalb musste ich mich mit dieser Sprache beschäftigen. Die nächste Berührung mit der deutschen Sprache kam dann über die GDCh, wo ich Mitglied wurde. Meine Mitgliedschaft bei der GDCh war sehr hilfreich, weil ich bei den Online-Veranstaltungen und den interessanten Diskussionen viel gelernt habe. So habe ich mich Schritt für Schritt an die Sprache und damit auch an die Forschung in Deutschland herangetastet. Deutsch ist keine häufige Sprache in Venezuela, deshalb musste ich mir das über eine Online-Deutsch-Akademie (www.smartergerman.com) selber beibringen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Polymer aus Kokosnussfasern zu synthetisieren? Ich war auf der Suche nach einem Thema für meine Bachelorarbeit, das mit Polymerwissenschaften und Nachhaltigkeit zu tun hat. Bei meiner Recherche bin ich auf einen interessanten Artikel über ein neues Polymer (PHFA) gestoßen, das eine V Carmen Olivares kam aus Venezuela nach Deutschland, um ihren Master in Berlin und Potsdam zu machen vielversprechende Alternative zu rohölbasiertem PET darstellt. Der Nachteil: Es wird aus primären Quellen (z. B. Mais) synthetisiert, das wollte ich optimieren. Auf die Kokosnuss kam ich, weil es die in Venezuela in rauen Mengen gibt. Und da bei der Verarbeitung der Kokosnuss mit der Mesokarp-Faser viel Abfall anfällt, konnte ich mit der Synthetisierung des nachhaltigen Polymers aus der Mesokarp-Faser gleichzeitig noch das Problem der Entsorgung lösen. Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch? Ich habe schon lange kein gedrucktes Buch mehr auf meinem Nachttisch liegen, weil ich auch in meiner Freizeit am liebsten digitale Versionen von wissenschaftlichen Texten lese. Ein ganz besonderes Buch für mich ist „Chemie – die zentrale Wissenschaft“ von T. L. Brown, H. E. LeMay und B. E. Bursten. Wo sehen Sie sich beruflich in zehn Jahren? In zehn Jahren habe ich hoffentlich meine Promotion abgeschlossen und bin als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einem Forschungsinstitut oder einer Universität beschäftigt, wo ich mich faszinierenden Projekten widmen kann. (eli) 6 VERFAHRENSTECHNIK 12/2021 www.verfahrenstechnik.de

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung BASISSEMINAR GHS/CLP 07./08.12.21, Essen WEITERBILDUNG Moderne Laborplanung – nachhaltig und sicher INTENSIVTAGUNG Krisenmanagement bei Störfällen und Betriebsstörungen KURS Grundlagen der Vakuumtechnik für praktische Anwendungen 07.–09.12.21, online 09.12.21, Düsseldorf 13./14.12.21, Düsseldorf FORUM H2-Forum Nordrhein-Westfalen 15.12.21, online KOLLOQUIUM 31. Frankfurter Sonderkolloquium – Wissenschaft kommunizieren SEMINAR Engineering verfahrenstechnischer Anlagen 19.01.22, online 07.–09.02.22, online WEITERBILDUNG Brandschutz-Manager 09.–11.02.22, Essen + online AUSBILDUNG Sicherungsposten, Schweißposten und Brandwache 14.02.22, Frankfurt Spezialist für Hochleistungsdichtungen Die Firma Meweo aus Bad Nauheim hat sich auf Hochleistungsdichtungen im anspruchsvollen Markt der Verfahrenstechnik spezialisiert. Geschäftsführer Stephan Kletschke (Bild) kennt die Bedürfnisse seiner Zielbranchen sehr genau: „Zu unseren Kunden zählen Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Farben und Lacke, Öl und Gas, Lebensmittel und Getränke, Pharmazie, Halbleiter, Vakuumtechnik und neue Energien.“ Das Portfolio besteht aus O- Ringen, Membranen, elastomeren Formteilen u.v.m. „Wir garantieren Kundennähe, Lieferfähigkeit und Serviceleistungen, die einen echten Mehrwert für die Prozesse der Kunden bieten. Unser Logistiksystem ist sinnvoll auf die Kunden zugeschnitten – auch bei kleinen Stückzahlen“, so Kletschke. Sonderlösungen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt. www.meweo.de Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1, www.hdt-essen.de Klinkner & Partner, Tel. 0681/98210-0, www.klinkner.de Umweltakademie Fresenius, Tel. 0231/75896-76, www.akademie-fresenius.de VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201, www.vdi-wissensforum.de Tüv Süd, Tel. 089/5791-2388, www.tuvsud.com Dechema, Tel. 069/7564-267, www.dechema.de/kolloquien VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201, www.vdi-wissensforum.de Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1, www.hdt-essen.de Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679, www.umweltinstitut.de AKTUELLES Pumpenfabrik Wangen investiert Die Pumpenfabrik Wangen GmbH, ein Hersteller von Exzenterschnecken- und Schraubenspindelpumpen, hat in diesem Jahr mehr als 1,5 Mio. Euro für neue Maschinen zur Produktion von Statoren investiert und damit das Produktionswerk in Wangen im Allgäu modernisiert. „Diese Investition unterstreicht den Glauben an den Standort und zur Fertigung in Deutschland. Mehrere Optionen wurden geprüft, dabei resultiert ein klares Bekenntnis zum Standort Wangen im Allgäu und zur Fertigungstiefe“, sagt Claus Garnjost (Bild mitte), CEO der Pumpenfabrik Wangen GmbH. Vier hochmoderne Maschinen der neuesten Generation werden im Statorenwerk der Pumpenfabrik Wangen eingesetzt. www.wangen.com Fachmesse-Trio in Dortmund Am 16. und 17. Februar 2022 öffnen in Dortmund die Fachmessen Solids & Recycling- Technik zusammen mit der Pumps & Valves wieder ihre Pforten für das Fachpublikum. Die Vorbereitungen für das Fachmesse-Trio laufen auf Hochtouren und die Erwartungen sind entsprechend hoch. Nach der langen Pause ist der Zuspruch für die Präsenzveranstaltungen ungebrochen. Bereits über 480 Aussteller haben fest gebucht, zukunftsweisende und lösungsorientierte Vorträge ergänzen das umfangreiche Austellerprogramm. Fachbesucher können sich mit dem Code 2503 für einen kostenfreien Messe-Besuch unter www.solids-dortmund.de/registrierung eintragen. www.solids-dortmund.de www.ruwac.de www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 12/2021 7