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Verfahrenstechnik 12/2019

Verfahrenstechnik 12/2019

KOMPONENTEN UND SYSTEME

KOMPONENTEN UND SYSTEME Tieftemperaturventil aus Edelstahl und PCTFE Bisher kamen Edelstahl-Tieftemperaturventile überwiegend für die Regelung von flüssigem Helium zum Einsatz. Nunmehr lassen sich die neu entwickelten Kämmer-Ventile der Serie ColdFlow 341000 auch in Applikationen einsetzen, in denen andere verflüssigte Gase wie Neon, Stickstoff, Argon, Wasserstoff etc. zu regeln sind. Allerdings sind sie nicht geeignet für Sauerstoffanwendungen. Bei einer Betriebstemperatur von –269 °C (4 K) wurde das Ventil auf Sitzdichtheit, Kv-Wert und Funktion sowie auf Belastbarkeit durch Hubtests mit flüssigem Helium geprüft. Als eine Besonderheit der Ventile der Serie 341000 ist hervorzuheben, dass das Eckgehäuse (1.4404/316L) einschließlich der Kegelverlängerung für den Einbau in Vakuumboxen konzipiert wurde und eine Temperaturbeständigkeit bis 4 K aufweist. Die Nennweiten liegen bei DN4 bis DN200. Die Druckstufe beträgt PN25/Class 150 (optional: PN40/Class 300). Die Sitzkegel-Garnitur des Ventils mit Kegelschaftführung besteht aus einem Kegel, einer Kegelverlängerung sowie einer Balgabdichtung mit Spindel. Das Kegelmaterial besteht aus PCTFE (Polychlortrifluorethylen), es gehört zu den Thermoplasten und ist sehr beständig gegenüber vielen Chemikalien. Darüber hinaus besitzt PCTFE die höchste Härte, Festigkeit und Steifigkeit unter den Fluorkunststoffen. Der Sitz ist im Gehäuse integriert. www.flowserve.com Pneumatikventile besitzen zusätzliche Abschaltfunktion Verändern sich die Sicherheitsanforderungen einer Anlage, bietet Bürkert Fluid Control Systems eine praxisgerechte Lösung: Pneumatikventile mit zusätzlicher Abschaltfunktion können einfach nachgerüstet und dann unabhängig von der regulären Schaltsignalsteuerung der Ventilinsel abgeschaltet werden. Die Ventile bestehen aus einem Vorsteuer-Flipper-Magnetventil und einem Pneumatiksitzventil. Das Flipper-Wirksystem erlaubt das Schalten hoher Drücke bei geringer Leistungsaufnahme und mit kurzen Schaltzeiten. Die patentierte Abschaltfunktion ist über einen zweiten Anschluss realisiert. Die Ventile werden also weiterhin über den Bus angesteuert, bieten aber zusätzlich vorne einen zweiten elektrischen Anschluss, über den der Stromkreis der Magnetspule unterbrochen werden kann. Bei Auslösen einer Sicherheitskette schalten die Öffnerkontakte eines Not-Aus-Relais die Spule des Pneumatikventils ab, unabhängig von der Ansteuerung des Ventils über die SPS. Die Ventile, mit denen sich Prozesse bis zum Performance Level C gemäß Maschinenrichtlinie sicher abschalten lassen, gibt es als 3/2-, 5/2- und 2 × 3/2-Wegeventil. Anlagenbetreiber aus der Prozessindustrie können so mit einfachen Mitteln auf steigende Sicherheitsanforderungen reagieren. Darüber hinaus kann durch die Einbindung eines sogenannten Redundanzblockes das Performance Level D erreicht werden. www.buerkert.de Fünf Jahre Sicherheit ab Inbetriebnahme Seit der Markteinführung der Grundfos Go Garantie im Juli 2018 verzeichnet der Pumpenhersteller ein sehr reges Interesse und schon eine große Anzahl erfolgreich registrierter Pumpen. Diese Zahl wird nun weiter steigen, denn im Sommer 2019 erweiterte Grundfos das Portfolio an garantiefähigen Produkten. Zusätzlich zu Pumpen der Baureihen Magna3, TPE, NBE und NKE können nun auch ausgewählte Druckerhöhungsanlagen der Baureihen CMBE, CMBE Twin, Hydro Multi-E CRE, Hydro Multi-E CME und Hydro Solo-E für die Garantie registriert werden. Die Registrierung der Pumpe kann vom Betreiber abgewickelt werden. Nach der Prüfung und Bestätigung des Garantieanspruchs durch Grundfos gilt die Garantie für die Anlage volle fünf Jahre und ist direkt an das Produkt gebunden. Die Verifizierung erfolgt über die auf dem Typenschild angegebene Produkt- und Seriennummer. Kommt es nun bei einer registrierten Anlage zu einer Fehlermeldung, bietet das Online-Portal MyPump eine praktische Soforthilfe-Funktion sowie produktbezogene Informationen und Tipps. Auch Garantiefälle können über das Portal schnell und einfach abgewickelt werden. Die Garantie gilt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. www.grundfos.de Absperrklappen für Lebensmitteleinsatz Für die Absperrklappen-Baureihe Isoria ist ein neuer Ringbalgtyp verfügbar. Dieser wird aus hydriertem Acrylnitrilbutadien- Kautschuk (HNBR) hergestellt und ist gemäß den Vorgaben der europäischen Lebensmittelverordnung (EG) 1935/2004 zertifiziert. Dieser Ringbalg eignet sich für alle Lebensmittelanwendungen, bei denen tierische, pflanzliche oder mineralische Öle sowie saure, flüssige Produkte verarbeitet werden. Er ist kohlenwasserstoffbeständig und auch für den Einsatz in feststoffhaltigen Flüssigkeiten geeignet, da er sehr abrasionsfest ist. Durch die selektive Hydrierung von Nitril- Kautschuk (NBR) wird die Temperaturbeständigkeit des HNBR deutlich erhöht. Absperrklappen, die über Ringbälge verfügen, die nach der neuen Rezeptur (NH) hergestellt wurden, kann man in flüssigen Medien bis zu einer Maximaltemperatur von 150 °C einsetzen. Die zentrisch gelagerte weichdichtende Baureihe Isoria ist in den Nennweiten DN40 bis DN1000 lieferbar. KSB stellt für den Lebensmittelbereich noch weitere Ringbalgwerkstoffe her, die verschiedenen Vorgaben der Verordnung (EG) 1935/2004 und der FDA entsprechen. Zum Beispiel sind Ringbälge aus EPDM und solche aus weißem Nitril für die Getränkeindustrie lieferbar. www.ksb.com 24 VERFAHRENSTECHNIK 12/2019

KOMPONENTEN UND SYSTEME Multikupplung mit hoher Leistungsdichte Die Multiline E von Eisele hat sich in den letzten Jahren als robuste und praktische Mehrfach- und Mehrmedienkupplung für den Anschluss von Funktionsgruppen an Maschinen bewährt. Nun stellt der Hersteller einen weiteren M12-Powerstecker für die Stromversorgung vor. Der leistungsstarke, 5-polige und L-codierte M12-Steckverbinder kommt zum Einsatz, wenn hohe Leistungsdichte auf kompaktem Raum benötigt wird. Das Baukastensystem für die Vereinigung von Druckluft, Vakuum, Gasen, Kühlwasser, Flüssigkeiten, Elektrik und Elektronik in einem Kupplungskörper wird damit um einen neuen Einsatz für Spannungen bis 63 V AC/DC ergänzt. Der Anschluss ist belastbar bis zu 16 A je Pin, schock- und vibrationssicher, verpolsicher und nicht verdrehbar. Der Powerstecker für Gleichund Wechselstrom wird verwendet, um Geräte sicher mit hoher Leistung zu versorgen, z. B. für Linearantriebe und Schrittmotoren oder als Powerzuleitung für Feldbusmodule. Dichtungen aus FKM sowie eine Umspritzung aus PUR ermöglichen den Einsatz in allen industriellen Applikationen bis zu Schutzart IP67. Eine Verschraubung aus vernickeltem Zinkdruckguss sichert die Steckverbindung gegen unbeabsichtigtes Lösen. www.eisele.eu Präzise regelbare Multiport-Armaturen Stellantriebshersteller Auma bietet eine neue hochpräzise Automatisierungslösung für Multiport-Armaturen. Kernkomponente sind die drehzahlvariablen Stellantriebe Savex. Bis zu 16 verschiedene Ports können direkt angefahren werden. Dank der regelbaren Motordrehzahl erreichen die Stellantriebe höchste Positioniergenauigkeiten von 0,3° und besser bei gleichzeitig kurzen Stellzeiten. Multiport-Armaturen werden vor allem in der Öl- und Gasindustrie für die Probenahme aus mehreren Förderströmen eingesetzt. Jeder Förderstrom kann einzeln in dasselbe Probenahmesystem geleitet werden, um so die aktuelle Produktion zu überwachen. Da für das Umschalten von einem Port auf den nächsten eine sehr präzise Positionierung der Armatur erforderlich ist, stellt diese Anwendung höchste Ansprüche an die Antriebslösung. Dank der regelbaren Drehzahl kann der Motor über den größten Teil des Stellwegs mit hoher Geschwindigkeit laufen, um so die Gesamtstellzeit niedrig zu halten. Kurz bevor der Armaturenstellkörper die gewünschte Position erreicht, wird dann die Geschwindigkeit stark reduziert. Dadurch wird ein Nachlauf praktisch vermieden und eine äußerst hohe Positioniergenauigkeit erreicht. www.auma.com RFID unterstützt Armaturenwartung Mit der eindeutigen Kennzeichnung per RFID eröffnen sich neue Möglichkeiten, Anlagenkomponenten digital zu kennzeichnen, zugehörige Informationen elektronisch abzulegen, zu sichern und zu verarbeiten. Bei der digitalen Wartungsunterstützung Conexo setzt Gemü auf die RFID-Technologie. Damit können Instandhaltungsprozesse von einzelnen Anlagenkomponenten einfach und so sicher wie möglich gestaltet werden. Die Informationen der einzelnen Anlagen- Bauteile werden mit der Conexo-App lesbar gemacht und führen Monteure und Wartungstechniker Schritt für Schritt durch den Prozess. Die vom System vorgegebenen Arbeitsschritte leiten auch unerfahrene Mitarbeiter durch den kompletten Vorgang. Davon profitieren Anlagenbetreiber besonders, wenn Wartungen von externen Dienstleistern vorgenommen werden. Soll bspw. ein Membranwechsel an den in der Anlage verbauten Armaturen stattfinden, wird der Monteur aufgefordert, das alte Bauteil mit einem Lesegerät – dem Conexo Pen – zu scannen. Durch die eindeutige Identifikation sind alle hinterlegten Informationen sowie die Felddaten verfügbar und können in alle gängigen ERP-, Scada- und Maintenance- Systemen importiert und exportiert werden. www.gemue.de Piller-Blowers.indd 1 03.04.2019 09:17:44 VERFAHRENSTECHNIK 12/2019 25