ANLAGEN FÜR BLASGEFORMTE BEHÄLTNISSE ZERKLEINERN UND MEHR Ein Hersteller von Schneidmühlen zum Zerkleinern von Produktionsresten und Abfällen ist in der Kunststoff- und Recyclingtechnik mit seinen Produkten bekannt. Inzwischen stattet das Unternehmen Anwender auch mit Systemlösungen aus, die weitere Etappen im Lebenszyklus polymerer Produkte erfassen. Ein Leitgedanke bei der Umsetzung von Kreislaufsystemen in der Kunststofftechnik ist das möglichst lückenlose Product-Lifecycle-Management (PLM). Dies gilt natürlich auch für Behälter, die im Extrusionsblasformen hergestellt werden. Getecha (bekannt für Trichter- und Einzugsmühlen) hat sein Angebot nun um Anlagen ergänzt, die mit dem automatisierten Verschließen und Verpacken blasgeformter Flaschen, Kanister und Tanks weitere Etappen im Lebenszyklus dieser Hohlkörper-Produkte abdecken. Dazu Christine Rosenberger, Geschäftsführerin von Getecha „Mit der Programmerweiterung setzen wir unseren Weg zum Komplettanbieter automatisierter Systemlösungen für die Kunststoffverarbeiter fort.“ Konkret heißt das: Das Unternehmen stattet Anwender der Blasformtechnik nicht mehr allein mit Mühlen zum Zuführen und Zerkleinern kleiner und großer Kunststoffbehälter und Quetschbutzen aus, sondern nun auch mit halb- und vollautomatischen Anlagen zum Verschließen, Chargieren, Stapeln und Folienverschweißen der Fertigprodukte. VON DER PIPETTE BIS ZUM FASS Zu den Mühlen des Hersteller gehören die Modelle der Rotoschneider-Serie. Wo beispielsweise kleine Pipetten, Ausschussflaschen und Butzen mit Volumen bis zu 250 ml fertigungsintegriert (inline) oder produktionsnah (offline) zu zerkleinern sind, kommen häufig die Beistellmühlen vom Typ GRS 180/300 zum Einsatz. Sie verfügen über offene Drei- oder Vier-Messerrotoren und nehmen das zu zerkleinernde Material sehr gut auf. „Für 34 VERFAHRENSTECHNIK 2024/11 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME MEINUNG DER REDAKTION Wir alle haben bestimmt schon mal Plastikflaschen in einen Pfandautomaten geworfen. Oft hören wir dann noch ein knirschendes Geräusch, wenn die Flasche von der Maschine zusammengedrückt wird. Damit hört das Recycling aber nicht auf – im Gegenteil, es fängt nun erst richtig an. Sind genug leere Flaschen zusammengekommen, liefert sie die Supermarktkette an ein Recyclingunternehmen, dass unter anderem auch Mühlen zum Zerkleinern nutzt. Dann kommen vielleicht auch die hier beschriebenen Modelle zum Einsatz. Eine gute Sache, so lässt sich aus Plastik noch etwas Gutes wiedergewinnen – sozusagen ein Second Life. Aber nicht in der virtuellen Welt (oder dem Metaversum) sondern ganz real und nutzungsorientiert. GUIDO MATTHES, Chefredakteur Sauberraum-Anwendungen liefern wir diese Mühlen auch mit Schleusenzuführung“, betont Rosenberger. Sollen hingegen Kanister und Tanks mit Volumen bis zu 30 l bearbeitet werden, so entscheiden sich viele Blasformtechniker für Trichtermühlen der Baureihen RS 2400, RS 30000 oder RS 38000. Sie sind auf hohe Effizienz ausgelegt und ziehen trotz kleiner Rotordurchmesser selbst große Behälter ein. Für die zügige Aufnahme und schnelle Zerkleinerung voluminöser Teile werden sie werkseitig mit supertangentialen Mahlgehäusen und Segmentrotoren mit versetzten Messerreihen ausgestattet. Während dann eine RS 2404-B mit 3x2 Messern, einem Rotorschneidkreis von 240 mm und einem 5,5 kW-Antrieb einen Stundendurchsatz bis zu 160 kg erzielt, zerkleinert eine RS 38060-B bis zu 600 kg Material stündlich. Sie arbeitet ebenfalls mit 3x2 Messern, hat aber einen Schneidkreis von 380 mm und einen Antrieb mit 22 kW. Wo in der Blasformtechnik das Aufkommen an Ausschuss oder Resten besonders hoch ist, sind es dann die Großmühlen der Serie RS 8000, die den Prozessschritt des Zerkleinerns mit einem Schneidkreis von 800 mm abdecken. Sie zerkleinern Tanks und Fässer mit bis zu 220 l Volumen sowie mit Durchsatzleistungen bis zu 3.000 kg/Stunde. Die Geräte sind auch als Sauberraum-, in Edelstahl-Ausführung oder als Nassmühlen verfügbar. FLASCHEN DICHT ZUSCHRAUBEN Domäne: Beistellmühlen lassen sich in die Fertigung integrieren und zerkleinern Pipetten, Ausschussflaschen sowie Butzen Die gleichen Maßstäbe setzt das Unternehmen bei der Projektierung der Zu- und Abführtechnik sowie der Abluft- und Big- Bag-Anlagen um. Speziell mit Blick auf die Ansprüche der Hersteller von Kunststoffbehältern hat das Unternehmen sein Portfolio nun aber auch um Verschließ- und Verpackungsanlagen für die Blasformtechnik ergänzt. Für Anwender beispielsweise, die Behälter verschließen müssen, realisiert die Ingenieure maßgeschneiderte Kappenschraub-Automaten. Verpackungshersteller von fertigen Flaschen und Kanister, stattet das Unternehmen mit Chargier- und Folienschweißlinien aus. Auf diese Weise möchte Getecha Anlagenlösungen für weitere Etappen bei der Produktion von Hohlkörper-Produkten bereitstellen. Zugleich wird die Umsetzung moderner Kreislaufsysteme in der Kunststofftechnik unterstützt. Die Kappenschraub-Stationen sind flexibel ausgelegt, damit sie sich auch zur Applikation noch leerer Kanister eignen (Staubschutzgründen) oder zum drehmomentgenauen und dichten Verschließen gefüllter Kanister. Inklusive Zuführtechnik beanspruchen die Stationen eine Stellfläche von 2 000 x 3 500 mm und eignen sich für Kanister mit wechselnden Höhen (300 - 600 mm) und Breiten (150 – 300 mm). Je nach Anforderung lassen sich vollautomatisierte Ausführung oder für Handbetrieb sowie mit automatischer oder manueller Rezepturvorwahl realisieren. Bei einer Zykluszeit von etwa 13 sec pro Kappe verschließt ein solcher Automat bis zu 330 Behälter in der Stunde. Bilder: Getecha, digitalstock - stock.adobe.com www.getecha.de UNTERNEHMEN Getecha GmbH 63741 Aschaffenburg Tel. 06021 84000 E-Mail info@getecha.de www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2024/11 35
Laden...
Laden...