KOMPONENTEN UND SYSTEME 02 01 Abstand für die Dicke: Um die Sandschicht ständig im Blick zu behalten, muss der Abstand zwischen Sensor und Rotationsfilter exakt stimmen 01 02 Abrasive Medien, höchste Hygieneanforderungen: Trotz dieser Bedingungen liefert der Sensor einwandfreie Messergebnisse am rotierenden Filter VOM ACKER IN DEN REINRAUM Die ersten Schritte bei der Gewinnung von Inulin erinnern an die Verarbeitung von Zuckerrüben. So wird Inulin durch ein schonendes Heißwasserverfahren gewonnen. Diese flüssige aufkonzentrierte Lösung aus der Zichorienwurzel wird dann zu Ballaststoffen in flüssiger oder pulverförmiger Form weiterverarbeitet. Vincent Vercamst, Wartungsleiter, Abteilung Elektrizität und Instrumentierung bei Cosucra, nennt die wichtigsten Herausforderungen in der Produktion: „Auf unserem Gelände finden sich eigentlich alle anspruchsvollen Umgebungen, die man sich vorstellen kann. Die Prozesse sind entweder draußen, staubig, aggressiv oder eben im Reinraum. Wir haben Prozesse, die bei Überdruck oder bei Unterdruck funktionieren. Bei einigen Prozessen haben wir es mit starken Vibrationen zu tun oder es handelt sich um ATEX-Umgebungen. Demzufolge müssen alle Messgeräte die ATEX-Richtlinie, aber auch die Vorgaben durch die EG1935/2004 oder EHEDG erfüllen.“ HEISSE PROZESSE ERFORDERN ROBUSTE SENSOREN Seit über 25 Jahren trägt Vega mit seinen Messgeräten zu einer sicheren Produktion bei und ist mit den verschiedensten Sensoren im Werk Warcoing vertreten, etwa mit Vegason, Vegacap, Vegadif, Vegabar oder Vegator. Vercamst fasst die Gründe zusammen, die den Ausschlag für die Schiltacher Sensoren gaben: „Unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis, geringer Wartungsaufwand, eine hohe Langzeitzuverlässigkeit und eine unglaubliche Robustheit.“ Ganz neu dabei ist das kompakte Radarfüllstandmessgerät Vegapuls C 21. Dieses kommt bei der Herstellung von Inulin zum Einsatz. Dieser Prozess gliedert sich in die folgenden Verarbeitungsschritte: Waschen – Reiben – Filtrieren – Eindampfen – Absacken und Lagern. Dabei sind Temperaturen bis zu 90 °C an der Tagesordnung. EINSATZ IM ROTATIONSFILTER DAS RADARFÜLLSTANDMESS GERÄT KOMMT BEI DER HERSTELLUNG VON INULIN ZUM EINSATZ Das berührungslose Radarfüllstandmessgerät eignet sich für einfache Anwendungen, in denen dennoch eine hohe Schutzart erforderlich ist. Der Filtrationsprozess ist solch eine typische Anwendung, die Genauigkeit und Robustheit vom Sensor fordert. Hierbei dreht sich ein Rotationsfilter in einem mit Wasser und Sand gefüllten Trog, mit Hilfe einer Vakuumpumpe wird der Sand am Umfang des Filters abgesaugt. Die Vakuumpumpe läuft während des gesamten Sandauffangprozesses. Der Trog wird entleert und anschließend wieder mit dem zu filternden Produkt gefüllt. „Auf diese Weise werden die Verunreinigungen in unseren Produkten durch den Sand herausgefiltert“, erklärt Vercamst. Dabei misst der Vega-Sensor zunächst den Abstand zwischen dem Sensor und dem leeren Filter – dieser ist quasi der Nullpunkt. Während des Filtrationsprozesses misst der Vegapuls C 21 kontinuierlich die Dicke der Sandschicht an der Außenseite des Rotationsfilters. „Wir analysieren den Abstand zwischen Sensor und Rotationsfilter. Damit überprüfen wir ständig die Sanddicke im kritischen Bereich. Denn die Dicke des Sandaufbaus beeinflusst die Filtrationsqualität des Produktes“, meint Verdamst. „In der Vergangenheit hatten wir immer wieder Probleme mit der Sandstabilität, was jedes Mal hohe Kosten um die 8.000 Euro verursacht hat. Nun kann dank des Vega-Sensors der Filtrationsprozess sehr genau gesteuert werden“, fasst der Wartungsleiter die Aufgabe des Sensors zusammen. 12 VERFAHRENSTECHNIK 2024/11 www.verfahrenstechnik.de
03 Für optimale Produktqualität: Der Radarsensor überwacht kontinuierlich die Dicke der Sandschicht an der Außenseite des Rotationsfilters KONTROLLBLICK ERSETZT Für den Vegapuls C 21 spricht, dass er exakte Messergebnisse unabhängig vom Medium oder den Prozess- und Umgebungsbedingungen liefert. Neben der 80 GHz-Radartechnologie ist es vor allem der optimierten Signalverarbeitung zu verdanken, dass quasi rund um die Uhr zuverlässige Messwerte geliefert werden. Durch die hohe Fokussierung der 80 GHz-Technologie lässt sich der Radarstrahl fast punktgenau auf das zu messende Medium ausrichten. Störungen, etwa durch Anhaftungen am Antennensystem, werden einfach ausgeblendet. Gleichzeitig ist der Sensor so klein, dass er überall installiert werden kann. Ein Vorteil, der gerade an älteren, gewachsenen Standorten sehr geschätzt wird. Bislang wurde der Filtrationsprozess in der Chicorée-Anlage meist visuell durch die Bediener überwacht. „Wir hatten es auch mit der Laser- oder Ultraschalltechnologie versucht, allerdings ließ die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig. Auch Geräte anderer Hersteller kamen mit den Anforderungen des Prozesses nicht zurecht“, erinnert sich Vercamst. Erst mit dem kompakten Vegapuls C 21 kam Ruhe in puncto Messgenauigkeit, Zuverlässigkeit und Wiederholbarkeit in den Prozess. Auch seine Beständigkeit gegen Dampf und Spritzwasser überzeugte das Team um Vercamst. Installiert war der neue Sensor dank Bluetooth und der intuitiven Bedienstruktur schnell. Gerade in rauen Umgebungen, im Ex-Bereich oder an schlecht zugänglichen Messorten werden Parametrierung, Anzeige und Diagnose durch Bluetooth erheblich erleichtert. Über die Eingabe der Seriennummer lassen sich zu- dem alle relevanten Informationen zum Vega-Gerät abrufen. Dies erleichtert spätere Wartungsaufgaben. Ein Konzept, das Vercamst auch bei anderen Messstellen überzeugt: „Inzwischen ersetzen wir nach und nach unzuverlässige Sensoren durch Vega-Geräte, wo immer es sich anbietet.“ Bilder: Vega www.vega.com UNTERNEHMEN VEGA Grieshaber KG Am Hohenstein 113, 77761 Schiltach Tel. 07836 500 E-Mail: info.de@vega.com ZUSATZINHALTE IM NETZ bit.ly/3B3wEw2 www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2024/11 13
Laden...
Laden...