PERSÖNLICH KUNSTSTOFFINGENIEURIN LENA ARNOLD POLYMERE SIND WEIBLICH Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen. Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt Lena Arnold ihre Geschichte. Warum haben Sie sich entschieden, Polymerwissenschaften zu studieren? Ich wusste, dass ich etwas Technisches machen will, und etwas Herausforderndes. Auch in dem Bewusstsein, dass wenig Frauen in diesem Bereich vertreten sind. Ich fand es spannend, nicht den klassischen Maschinenbauweg zu gehen, sondern direkt in eine etwas spezifischere Materie einzutauchen. Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Ich forsche und entwickle an innovativen Polymeren. Das fängt mit einer Idee und theoretischen Zusammenstellungen an, bis zur praktischen Umsetzung und einer abschließenden Analyse der Materialprototypen. Eines meiner größeren Projekte dieses Jahr war die Beschaffung einer Laborextruderanlage, die es uns ermöglicht, innovative und marktgerechte technische Lösungen unter möglichst schonendem Einsatz von Ressourcen zu realisieren. finde ich die Möglichkeit eines Kreislaufsystems für Kunststoffe großartig und kann durch meine Arbeit auch einen Beitrag dazu leisten. Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in diesen Beruf einsteigen möchten? Als Kunststoffingenieurin ist es wichtig, stets auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen zu bleiben und danach zu agieren. Die Ingenieurwelt ist aktuell noch von Männern geprägt, das steht außer Frage. Aber es ist eine Branche, in der man in vielen verschiedenen Bereiche einsteigen kann – und Expert:innen werden immer gesucht. Hier in Köln sagt man gerne, „Et hätt noch immer jot jejange“ oder „Et bliev nix wie et wor“. Sprich: Denke positiv und sei offen für Neues. Lasst euch nicht verunsichern und glaubt an eure Leistung. www.igus.de DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI, REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK Sie haben als Hobby unter anderem Schach: Hilft Ihnen dieses Strategiespiel auch im beruflichen Umfeld? Eine gute Strategie kann beim Schach sehr hilfreich sein. Aber mit einem falschen Zug kann alles auf den Kopf gestellt werden, wodurch man sich schnell auf neue Bedingungen einstellen muss. Und man lernt, dass es viele verschiedene Wege gibt, die zum Ziel führen. Ich bin froh darüber, dass mein Vater die Zeit hatte, mir das Spiel als Kind beizubringen und ich von diesen Fähigkeiten nun auch im beruflichen Umfeld profitieren kann. Ihre Projekte bei Igus befassen sich natürlich mit den Produkten des Unternehmens. Was fasziniert Sie am Werkstoff Kunststoff? Kunststoff ist allgegenwärtig in unserem Alltag und nicht mehr wegzudenken. Es ist ein Werkstoff, der vielseitig einsetzbar ist. Ein Basispolymer kann beispielsweise durch unterschiedliche Zusatzstoffe aufbereitet werden. Es entstehen zahlreiche Variationen und dadurch verschiedenste Einsatzmöglichkeiten. Außerdem LENA ARNOLD ARBEITET BEI IGUS ALS KUNSTSTOFFINGENIEURIN 42 VERFAHRENSTECHNIK 2023/11 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 12/2023 ERSCHEINUNGSTERMIN: 01.12.2023 • ANZEIGENSCHLUSS: 16.11.2023 01 02 04 03 01 Die Sintermatrix des neu entwickelten Sinterlamellenfilters verschiebt die bisherigen Einsatzgrenzen der klassischen Sinterlamellenfilter auf PE-Basis deutlich Bild: Herding 02 Wie läuft eigentlich die Entwicklung eines neuen, linear geführten Zugangs zum Schleuseninneren ab? In einem exklusiven Interview mit einem pfiffigen Konstrukteur erfahren Sie es Bild: Coperion 03 Das innovative System eignet sich zur Echtzeit- Volumenmessung und -Verwaltung von Schüttguthalden mit > 98 % Genauigkeit Bild: Sachtleben DER DIREKTE WEG INTERNET: www.verfahrenstechnik.de E-PAPER: digital.verfahrenstechnik.de REDAKTION: redaktion@verfahrenstechnik.de 04 Ein unscheinbares Element sorgt für Genauigkeit im Produktionsprozess: die Wägezelle – in diesem Fall in Kombination mit smarter Elektronik Bild: Minebea Intec (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2023/11 43
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