Aufrufe
vor 4 Jahren

Verfahrenstechnik 10/2019

Verfahrenstechnik 10/2019

Reinigungsaufwand

Reinigungsaufwand reduziert Sinuspumpe fördert hochviskose Produkte ohne Probleme Hoher Zeitaufwand für Wartung und Reinigung einer Exzenterschneckenpumpe zum Fördern hochviskosen Teigs sorgte in der Produktion des Nahrungsmittel herstellers Ostermühle immer wieder für Verzögerungen. Durch den Umstieg auf eine Certa-Sinuspumpe profitiert das Familienunternehmen nicht nur von einer hygienischeren Förderung, sondern vor allem von einer Reduzierung des Wartungs- und Reinigungsaufwands auf nur noch ein Viertel der Zeit. Die Ostermühle Naturkost GmbH mit Sitz in Langenau (Baden-Württemberg) hat sich auf hochwertige und gesunde Lebensmittel spezialisiert. Neben einem großen Angebot an vielfältigen Dinkel-Produkten bietet Ostermühle eine breite Auswahl an naturnahen Getreideprodukten an. Im neu gegründeten Standort in Elchingen werden Backerbsen, Snacks aus Getreide und Vollkornprodukte hergestellt. Für den Transport der unterschiedlichen Teigarten kam bis vor Kurzem eine Exzenterschneckenpumpe zum Einsatz. „Bei der Förderung des hochviskosen Teigs handelt Autor: Christian Paschen, Commercial Manager, Watson-Marlow GmbH, Rommerskirchen es sich um einen zentralen Produktionsschritt“, berichtet Inhaber und Geschäftsführer Rolf Mack. Leider stellte sich jedoch heraus, dass Exzenterschneckenpumpen nicht die dafür benötigte Zuverlässigkeit bieten. Die Pumpe zeigte einen hohen Verschleiß, etwa einmal pro Jahr mussten entweder Rotor oder Stator ausgetauscht werden. „Das war jedes Mal eine teure und zeitaufwändige Angelegenheit, bei der es sogar gelegentlich zu kleineren Schrammen bei den Mitarbeitern kam“, berichtet Mack. Noch gravierender war allerdings der hohe Arbeitsaufwand, den die Reinigung der Pumpe verursachte. „Wir führen mindestens einmal täglich eine manuelle Reinigung der Pumpe durch. Das bedeutet, die Pumpe wird zerlegt, gründlich gereinigt und wieder zusammengebaut.“ Durch den sehr komplexen Aufbau der Exzenterschneckenpumpe gestaltet sich auch die Reinigung ziemlich aufwändig. Dafür wurden jedes Mal zwei Mitarbeiter benötigt. Hochviskose Produkte fördern Auf der Suche nach einer neuen Pumpe für den hochviskosen Teig, die idealerweise maximale Hygiene mit umfassender Zertifizierung, eine hohe Leistungsfähigkeit sowie eine schnelle Reinigung und Wartung bieten sollte, wandte sich Ostermühle an Watson-Marlow. Sales Engineer Sven Böckle riet zum Test einer Certa 100 Sinuspumpe. Diese Pumpenart eignet sich besonders für hochviskose Produkte mit Viskositäten bis zu acht Millionen mPas, schafft also auch die Förderung von Teig spielend. Verfügbar sind die Certa-Sinuspumpen in verschiedenen Größen für bis 99 000 l/h bei einem maximalen Druck von bis zu 15 bar. Bei Sinuspumpen dreht sich ein sinusförmiger Rotor. Dadurch entstehen vier gleich große umlaufende Kammern, die im Ganzen verschoben werden – ihr Volumen verändert sich während des Vorganges also nicht. Das zu fördernde Medium wird in diesen Kammern schonend von der Einlass- bis zur Auslassöffnung befördert. Die 22 VERFAHRENSTECHNIK 10/2019

KOMPONENTEN UND SYSTEME leistungsstarken Verdrängerpumpen eignen sich darum besonders für den Einsatz bei hohen Viskositäten. Im Vergleich zu anderen Pumpen, wie Exzenterschneckenpumpen, verfügen sie über wenig Gleitflächen und eine sehr geringe innere Reibung. Darüber hinaus schneidet der Rotor bei Sinuspumpen nicht durch das Me dium. Dadurch kommt es selbst bei hochviskosen Medien weder zu Reibungs verlusten, noch muss das Drehmoment nennenswert gesteigert werden. Der Energieverbrauch erhöht sich somit auch bei hoher Viskosität praktisch nicht. Vom Ergebnis begeistert Vom Ergebnis der Tests mit Certa war man bei Ostermühle von Anfang an begeistert. „Bei Teig handelt es sich ja praktisch um ein lebendes Medium und dementsprechend schonend muss die Förderung erfolgen, da sonst die Produktqualität leiden könnte. Und die Certa macht dies wirklich ausgezeichnet. Sie ist nicht nur deutlich schonender als die frühere Pumpe – auch im Betrieb ist sie, was Hygiene angeht, deutlich besser“, so Mack. Da die Pumpe speziell für Einsätze in der Lebensmittelindustrie entwickelt wurde, verfügt sie über weniger Toträume als vergleichbare Pumpenarten. Und dank der umfassenden Zertifizierung der Certa-Pumpe ist man bei Ostermühle zukunfts sicher aufgestellt. Vor allem aber wusste die Certa beim Thema Reinigung zu überzeugen: Hier konnte der Arbeitsaufwand um 75 % reduziert werden. Denn die Certa ist nicht nur deutlich kompakter, sie verfügt auch über viel weniger Einzelteile. Es wird praktisch kein Werkzeug benötigt, und die Gleitringdichtung muss nicht für jede Reinigung von Eine manuelle Reinigung der Pumpe kann dank des einfachen Aufbaus schnell durchgeführt werden der Welle getrennt werden. „Unsere Kollegen aus der Produktion sind von der neuen Pumpe begeistert“, so Mack. Maßgebliches Ziel bei der Entwicklung von Certa war es, selbst höchste Ansprüche an Hygiene zu erfüllen. Die Anzahl der produktberührenden Teile wurde daher auf ein Minimum reduziert, um eine einfache Reinigung zu gewährleisten, erläutert Sven Böckle von Watson-Marlow. „Dadurch bietet die Pumpe eine besonders schnelle und effiziente CIP-Reinigung, ist problemlos SIP-fähig und verfügt über eine Zertifizierung nach EHEDG EL Aseptik Klasse I. Aber auch dort, wo eine CIP-Reinigung nicht möglich ist, kann die manuelle Reinigung der Pumpe dank des einfachen Aufbaus schnell durchgeführt werden.“ Viel Zeit gespart Auch bei Wartungsarbeiten spart Ostermühle durch Certa nun Zeit. „Im Gegensatz zu den zahlreichen Ersatzteilen, die wir für die Exzenterschneckenpumpe benötigen, halten wir bei Certa nur noch ein einziges Ersatzteil vorrätig. Den Kunststoff-Gate, der die Saugvon der Druckseite abdichtet. Aber auch diesen haben wir bislang noch nie austauschen müssen“, berichtet Geschäftsführer Mack. Von der Zeitersparnis profitiert die gesamte Produktionskette der frittierten Lebensmittel bei Ostermühle: „Wir arbeiten mit bis zu drei Schichten, und die Pumpe ist dabei bis zu 24 Stunden im Einsatz. Bei einem Ausfall müsste im schlimmsten Fall der gesamte Produktionsablauf unterbrochen werden. Dadurch amortisieren sich die Investitionskosten für die neue Pumpe sehr schnell. Daher überlegen wir durchaus, bei passender Gelegenheit weitere Pumpen durch Sinuspumpen zu ersetzen“, sagt Rolf Mack. Fotos: Watson-Marlow Fluid Technology Group, Kobako [CC BY-SA 2.5] www.wmftg.de Innovative Innenoberflächen für die Fördertechnik Raumatik easy groove ® Mit Raumatik easy groove ® ist endlich ein produktschonender Transport mit vertretbarem Druckverlust realisierbar. Damit kann das Fördersystem energieeffizienter und damit kostengünstiger betrieben werden. Außerdem kommen mehr verkaufsfähige Granulate und weniger Staub an der Verladestation an. Und vor allem muss die Anlage deutlich weniger wegen Störungen durch Verstopfungen abgeschaltet und gereinigt werden. BUTTING Gruppe Tel.: +49 5834 50-0 info@butting.com www.butting.com Butting.indd 1 18.09.2019 11:24:28 VERFAHRENSTECHNIK 10/2019 23