PERSPEKTIVEWIEDERVERWERTETEMATERIALIEN – ABERBITTE GERUCHSNEUTRALKunststoffe riechen, okay – aber bei Rezyklatengibt es oft ein Problem mit Geruchsbelastungenim Material. Wie entstehen diese undwelchen Herausforderungen müssen sich dieExperten bei der Geruchsneutralisation stellen?Hier gibt das Fraunhofer CCPE Antworten.Die vielen Stoffe, die in Kunststoffabfällen vorkommen,haben eine Reihe unterschiedlicher Gerüche. Die Verunreinigungenstammen aus vielen Quellen und sindals Gerüche oft extrem hervorstechend, obwohl siemeist nur in recht niedrigen Mengen vorliegen. Mit Hilfe vonspezialisierten Verfahren, die nicht nur hochauflösende TrennundDetektionsverfahren umfassen, sondern auch die zielgerichteteEntschlüsselung von Geruchsstoffen, ist es Forschendendes Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics EconomyCCPE gelungen, einige dieser Verunreinigungen in Kunststoffenzu identifizieren.Die Ergebnisse zeigen, dass neben Geruchsstoffen aus den ursprünglichenInhalten auch andere Prozesse zu den Gerüchenführen können. Dazu gehören der mikrobiologische Abbau organischerSubstrate wie Lebensmittelreste, alternde Kunststoffeoder der thermische Abbau von Restverschmutzungen im Recyclingprozessselbst. Eine zusätzliche Herausforderung währenddes Prozesses ist dann auch die Kombination oder weitere Reaktionender Substanzen und anderer Begleitstoffe unter- und miteinander,die je nach Prozessierung immer neue Geruchsprofilehervorbringen können.Um nun Rezyklate durch Geruchsoptimierung qualitativ aufzuwerten,gibt es diverse Ansätze. Sie reichen von der Reinigungund Sortierung von Kunststoffmüll über Abreicherung, beispielsweisedurch lösemittelbasiertes Recycling, bis hin zu Additivierungdurch geruchsbindende oder neutralisierende Substanzenoder gezielten Beschichtungen, um eine Geruchsbarriere aufzubauen.Generell wäre ein wichtiger Ansatz, einige Produkte komplettneu zu denken. Beispielsweise bringen viele Wasch- undReinigungsmittel sowie Kosmetikprodukte eine große Geruchsbelastungüber ihre Verpackungsmaterialien mit. Hier sind diestarken Beduftungsstrategien eine große Herausforderung ebensowie die komplexen und persistenten Geruchsstoffkompositionen.Implikationen ergeben sich dabei für die Industrie bei derHerstellung und Verarbeitung der Kunststoffe, zum Beispiel beimDesign-for-Recycling = Regeln bei der Gestaltung ihrer Verpackungenund Produkte.So gibt es sowohl günstige und für das Recycling vorteilhafteMonomaterialien als auch ungeeignete Materialpaarungen wiePET/PVC-Kombinationen, die aber inzwischen fast nicht mehrproduziert werden. Aber auch Druckfarben, Papieretiketten oderKaschierkleber wurden ursprünglich nicht für ein Aufschmelzenbeim Recyclingprozess entwickelt und können daher in ungünstigenKombinationen zu Gerüchen führen. Daher entwickelt dasCCPE speziell angepasste Recyclingverfahren mit sehr guter Reinigungsleistung,um eben diese Störstoffe, die auch nach besterindustrieller Sortierung noch in den Kunststoff-Abfällen enthaltensind, vor dem Re-Granulieren effektiv zu entfernen.Bild: Ruediger Rau – stock.adobe.comwww.ccpe.fraunhofer.de6 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTENBÜRKERT WEIHT NEUEN STANDORTIN PUNE EINMit einer festlichen Einweihung im Oktober 2024wurde der Bürkert-Produktionsstandort in Pune,Indien, offiziell eröffnet. Mit dem Neubau möchteBürkert Fluid Control Systems seine Position amindischen Markt stärken und die Anwender vor Ortnoch gezielter mit Produkten, Systemen undLösungen made in India betreuen. Der Standort inIndien besteht aktuell aus vier Vertriebsbüros inunterschiedlichen Regionen im Land. Durch denAIM-TRENDBAROMETERAIM-D befragt seine Mitgliederim halbjährlichen Turnus überihre Sicht auf die Entwicklungder AutoID-/AIDC-Märkte.Anders als in der Vergangenheitwurden die Mitglieder im letztem Jahr im zweiten Halbjahr zuden für die Branche relevanten Themen, technologischenEntwicklungen und eigenen Nachfrage-Erfahrungen befragt.An technologischen Entwicklungen gaben die BefragtenKI (25%), Cybersecurity (23%), Anti-Counterfeiting (8%) undDatenräume für Industrie 4.0 (13%) an. Erwartungsgemäßwurde auch der Digital Product Passport (DPP) mit über 20%genannt. An neuen Technologien sehen die Unternehmenzukünftig KI, Robotik, Big Data, Cyber-Security und DPP, aberauch das Zusammenwachsen mit komplementären Technologienwie BLE, LoRaWAN, Lidar ( 3D-Laser-Scanning) und Visionwurden genannt. (Bild: Lumina Images – stock.adobe.com)www.AIM-D.deHANNOVER MESSE 2025 MIT STARKERPRÄSENZ DER ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIKsukzessiven Ausbau entstand im Laufe des Jahres inPune auf rund 5.000 Quadratmetern ein modernerFertigungsstandort, der ein Produktions-, MontageundTestzentrum sowie eine Verwaltungseinheitbeheimatet. Der Fertigungsstandort hat eineProduktionskapazität von mehr als 30.000 Ventilenund 500 Systemen pro Jahr. Zunächst wird sich dasWerk auf die Herstellung von Produkten wieMassendurchflussregler, Schrägsitzventile, Membranventileund anwenderspezifische Systemlösungenkonzentrieren, wobei für die Zukunft ein Ausbausowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze geplantsind. Im Bild von links: Meike Querengässer, CHROund CPO, Stefan Müller, CTO, und Georg Stawowy,CEO sowie Sadiq Khan, GF Bürkert Fluid ControlSystems India.www.burkert.comZur Hannover Messe 2025(31.3.-4.4.) zeigt die internationaleAntriebs- und Fluidtechnikunter dem Label „Motion &Drives“ erneut ihre Stärke undBedeutung als größte Zulieferbrancheim Maschinenbau.Branchenübergreifend präsentieren die Unternehmen innovativeund smarte Einzelkomponenten sowie komplette Systeme.Traditionell ist die Antriebs- und Fluidtechnik insbesondere inden ungeraden Jahren mit vielen Unternehmen aus dem In- undAusland auf der Hannover Messe vertreten. Das ist auch 2025der Fall. Die Hersteller werden ihre neuesten Anwendungen undKomponenten für eine intelligente und nachhaltige Produktionunter dem Label Motion & Drives schwerpunktmäßig in denHallen 4 bis 6 präsentierenwww.messe.deNAMUR-EMPFEHLUNGEN UND -ARBEITSBLÄTTER ERSCHIENENDie Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie (Namur) hat neue oder aktualisierte Empfehlungenund Arbeitsblätter herausgegeben. Die Ziele der Empfehlung NE198 „Kontextualisierung von Produktionsdaten inder Prozessindustrie“ (Ausgabe: 2024-08-12) sind unter anderem, den Nutzen und die Notwendigkeit der Kontextualisierungvon Produktionsdaten zu adressieren. Daraus sollen sich dann Möglichkeiten der systemtechnischen Umsetzungskizzieren und formulieren lassen. Die Empfehlung NE 197 „Instandhaltungskonzept statt EX-Geräteprüfung“ möchteHilfestelllungen geben, um vorhandene Instandhaltungskonzepte so anzupassen, dass diese den Anforderungen an einInstandhaltungskonzept im Sinne der Nr. 5.4 entsprechen. Ziel dieser Empfehlung ist es, den Umfang eines Instandhaltungskonzeptesso zu beschreiben, dass auf die regelmäßigenPrüfungen (Anhang 2 Abschnitt 3 Punkt 5.2 BetrSichV), verzichtetwerden kann. Zudem soll das Arbeitsblatt NA186 „Interaktionenund Verantwortlichkeiten des PLT-Engineerings in der MontageundInbetriebnahme-Phase“ (Ausgabe: 2024-08-09) das Planenund Errichten verfahrenstechnischer Anlagen verbessern.Interessenten können die Empfehlungen bei der Geschäftsstellebeziehen. (Bild: gopixa – stock.adobe.com)www.namur.netwww.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 7
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