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Verfahrenstechnik 1/2020

Verfahrenstechnik 1/2020

MESSEN, REGELN,

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I KOMMENTAR Change-Prozess Digitalisierung verändert den Mindset einer Organisation nachhaltig Dr. Clemens Eckert, Partner bei der Unternehmensberatung Maexpartners, Düsseldorf Eine wirkliche Digitalisierung bedeutet einen tiefgehenden Eingriff in Arbeitsweisen und Anforderungsschritte, bei deren Implementierung es vor allem gilt, Mitarbeiter einzubinden und mitzunehmen. Eine durchgängige digitale Transformation verfolgen bislang die wenigsten Unternehmen, obwohl eine solche erfahrungsgemäß die größten Effizienzgewinne möglich macht. Vielmehr werden oft Insellösungen angestrebt, zum Beispiel in der Produktion, der Qualitätssicherung, im Vertrieb oder der Logistik. Darüber hinaus werden häufig noch analoge Prozesse nur digital aufgehübscht. Wenn beispielsweise an Projekten in der Entwicklung digital gearbeitet wird, dabei aber nicht jedes Element mit allen vorliegenden Informationen vernetzt ist sowie Mitarbeiter daran nur im gegenseitigen Austausch nacheinander und nicht gleichzeitig in Echtzeit Veränderungen vornehmen, dann ist das immer noch ein analoger Vorgang und keine intelligente Vernetzung der Datenbasis. Für eine vollkommene digitale Transformation sehen wir einen umfassenden Change-Prozess als Voraussetzung. Ein solcher bedeutet einen tiefgreifenden Eingriff in Arbeitsweisen und Anforderungsprofile. Während in traditionellen, hierarchisch geprägten Unternehmen Führungskräfte häufig noch Vorgabe und Kontrolle als wichtige Kriterien sehen und über mehr Wissen als andere verfügen, lösen sich solche Strukturen in digital geprägten Unternehmen zunehmend auf. Dort haben alle eingebundenen Mitarbeiter Zugang zu den erforderlichen Informationen und mehr Eigenverantwortung. Damit dies auch wirklich gelingt und diese erhebliche strukturelle Veränderung gemeistert wird, macht es Sinn, eine professionelle Beratung und Begleitung als Unterstützung zu haben. Um als mittelständisches Unternehmen den erfolgreichen Schritt zu einer ganzheitlichen nativen Digitalisierung gehen zu können, kommt es darauf an, dass im ersten Schritt eine Vision formuliert wird, was konkret durch die Digitalisierung erreicht werden soll. Erst danach stellt sich die Frage, welche technischen Voraussetzungen dafür geschaffen sein müssen. Darüber hinaus muss die Organisationsstruktur im Unternehmen so gestaltet sein, dass die Digitalisierung greifen kann. Dabei gilt es, die Abläufe erst zu optimieren und dann zu digitalisieren. Zudem müssen die Menschen, die in einer digital transformierten Arbeitswelt tätig sein sollen, auch wirklich eingebunden und mitgenommen werden. Das ist häufig die größte Herausforderung. Dabei ist es meist hilfreich, sich nicht gleich zu große Ziele zu setzen und erstmal ein überschaubares Pilotprojekt zu definieren, das möglichst schnell positive Ergebnisse erwarten lässt. Denn gerade als „Fast Follower“ können es sich die meisten mittelständischen Unternehmen nicht leisten, mehrere umfangreiche Digitalisierungsprojekte zugleich anzustoßen, von denen vielleicht nur eines funktioniert. Für ein Erfolgserlebnis ist es darüber hinaus wichtig, im Vorfeld zu klären, was man mit der Digitalisierung erreichen möchte. Ist es das primäre Ziel, zum Beispiel den Kundenkontakt zu verbessern, die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen, die Qualität zu steigern oder die Wertschöpfungskette zu erweitern und neue digitale Produkte anzubieten? Wer sich darüber im Klaren ist, kann nicht nur besser ein geeignetes Projekt definieren, sondern auch die positiven Effekte monetarisieren. Bei großen Investitionsentscheidungen ist dies aber gerade der entscheidende Punkt. Funktioniert es hingegen im Piloten und zahlt sich die Umsetzung der Digitalstrategie aus, lässt sich die positive Erfahrung auch auf andere Bereiche übertragen. Fotos: Maexpartners, Shutterstock/Killua X/MSSA www.maex-partners.com 34 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/2020

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN Stationäre Dosierstation für die Emissionsanalyse Für die extraktive Analyse von Prozess- und Emissionsgasen ist die zuverlässige und konstante Reduzierung der Messgas-Feuchte unverzichtbar. Die Lösung zur Feuchtereduzierung durch Kühlung führt zur Problematik des Konzentrationsverlustes der wasserlöslichen Messgaskomponente (z. B. SO 2 ). Dieser Effekt wird auch als Auswascheffekt bezeichnet. Um den oben genannten Auswaschungseffekt zu minimieren, wurde die stationäre Säuredosiereinheit entwickelt. Es wird eine vorgemischte Säure zur Sättigung des ausgefallenen Wassergehalts mit konstanter Förderleistung in den Wärmetauscher eindosiert. Mit einem Blechhalter wird die Montage der kompletten Einheit an die Wand ermöglicht. Der modifizierte Deckel erleichtert den Anschluss zum Säurebehälter. Die spezifisch konzipierten Anschlussadapter an der Dosierpumpe und den Wärmeübertragern sorgen für eine geringe Vorlaufzeit der Säureführung in der Dosierleitung. Ein kapazitiver Sensor zur Niveauüberwachung der Säure rundet das Konzept ab. www.buehler-technologies.com Digitalisierung von Daten aus der Feldwartung Sensplus Note heißt eine neue, laut Entwickler einfach zu implementierende Lösung für die Digitalisierung von Anlagendaten auf mobilen Geräten. Damit soll die Effizienz und Qualität von Instandhaltungsarbeiten und die Genauigkeit der anschließenden Analysen verbessert werden, indem eine effizientere Nutzung von Daten aus der Feldwartung ermöglicht wird. Mit der Lösung können Texte über Stift oder Tastatur, Videos, Standbilder und Audioaufnahmen problemlos auf dem gleichen Formular eingegeben und verknüpft werden. Das spart Zeit und stellt alle Informationen an einem Ort bereit, um genau zu wissen, was in der jeweiligen Anlage vor Ort passiert. Sobald die Informationen eingegeben wurden, können sie mit anderen Mitarbeitern geteilt werden, was Aufgaben, die mehrere Bediener erfordern, erheblich beschleunigt. www.yokogawa.com/de Wartungsfreie Durchflussmessung Die Durchflussmesssystemserie Flowslide war zunächst sehr allgemein für die präzise Messung bei Freifallanwendungen im Schüttgutbereich entwickelt worden. Unter anderem durch die hohe Präzision bei der Fertigung lassen sich Messgenauigkeiten von größer 99,5 % erreichen. Diese hohe Genauigkeit ist für viele Anwendung jedoch nicht notwendig. Die auf hochpräzisen 5-Achs-Fertigungszentren geschnittenen, 12 mm starken und seewasserbeständigen Aluminiumplatten wurden für das neue System durch gekantete Edelstahlbleche ersetzt. Diese bieten für den Großteil der Anwendungsfälle immer noch eine ausreichende, fertigungsbedingte Fehlertoleranz von besser als ±1 %. Für die produktberührenden Teile des neuen Typs Eco-Flowslide kommen polierter Edelstahl, verschleißfestes Hardox 400 oder kundenspezifische Materialien zum Einsatz. Der Hersteller bietet vier verschiedene Größen für Maximal-Durchsätze von 10–80 m³/h im Volumenstrom an, eine Version für bis zu 5 m³/h ist in Vorbereitung. Wie schon die seit längerem verfügbaren Maschinentypen ist auch die neue Eco-Serie mit einer automatischen Abreinigungsfunktion für staubige Produkte ausgestattet und zeichnet sich durch nahezu wartungsfreien Betrieb und unkomplizierte Bedienung aus. www.hense-waegetechnik.de MEORGA MSR-Spezialmessen Prozess- u. Fabrikautomation Frankfurt 25.03.2020 8.00 bis 16.00 Uhr Jahrhunderthalle Pfaffenwiese 301 65929 Frankfurt a.M. Fachmesse für Prozess- und Fabrikautomation + Für die Wirtschaftsregion Rhein-Main Messtechnik Steuerungstechnik Regeltechnik Automatisierungstechnik Prozessleitsysteme Fachvorträge Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen ist für die Besucher kostenlos. MEORGA-Messen in 2020: Frankfurt - 25.03.2020 Leverkusen - 27.05.2020 Ludwigshafen - 16.09.2020 Bochum - 04.11.2020 www.meorga.de MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de