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Verfahrenstechnik 1-2/2022

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Verfahrenstechnik 1-2/2022

PERSÖNLICH I INTERVIEW

PERSÖNLICH I INTERVIEW Dieser Beruf kennt keine Grenzen DIE CHEMIE-INGENIEURIN HIDAJETE TIDONA Frau Tidona, würden Sie sich selbst als geborene Naturwissenschaftlerin bezeichnen? Die Begeisterung für die Naturwissenschaften habe ich wahrscheinlich schon als Kind gehabt, da ich gerne in der Natur war und alles, was ich finden konnte, zusammengemischt habe, um daraus ein leckeres Gericht zu zaubern (das aber meistens nicht geschmeckt hat). Und was fasziniert Sie am Thema Farben und Lacke, mit dem Sie sich in Ihrer Bachelor-Arbeit auseinandergesetzt haben? Ich habe vor meinem Studium Farben und Lacken nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt, sie waren für mich selbstverständlich – ich habe mich höchstens mit Farbtönen auseinandergesetzt. Mich fasziniert der tiefgründige chemische und technische Anspruch, den Farben und Lacke mit sich tragen, um den hohen Qualitätsanforderungen von uns allen gerecht zu werden. Wenn man sich mal umschaut, findet man in der Umgebung keine Dinge, die nicht beschichtet sind. Wie würden Sie bei jungen Menschen Werbung für den Studiengang Chemieingenieurwesen machen? Das Interessante an diesem Studiengang ist die Verbindung zwischen Chemie und Technik und den daraus resultierenden, breit gefächerten Berufsmöglichkeiten. Das Studium bietet eine praxisorientierte und spannende Vorbereitung auf die Arbeitswelt. Ich habe nach meinem Studium selbst als Lackentwicklerin angefangen und bin nun in der Anlagentechnik, wo die Chemie wieder gezielt auf die Technik trifft. Dieser Beruf öffnet einem die Türen zur gesamten Industrie und kennt keine Grenzen. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus? Da ich in der Vorentwicklung eines UV- Anlagenbauers arbeite, gibt es keinen wirklich typischen Arbeitsalltag. Aufgrund des breiten Anwendungsspektrums der UV-Trocknungstechnologie habe ich stets unterschiedliche Projekte, die je nach Chemie, Anwendung und Kunden variieren. Meine Aufgaben bestehen darin, bestehende UV-Trocknungsprozesse zu optimieren oder neue effizientere Prozesse je nach Anwendung für und mit unseren Kunden zu entwickeln. Dabei bieten wir zum einen die Möglichkeit, die jeweilige Anwendung mittels unserer UV-Laboranlagen zu testen und zum anderen eine direkte Analyse der UV- Härtung. Was verbindet Sie mit dem Sternenhimmel? Mich verbindet mit dem Sternenhimmel physikalisch gesehen zwar nur mein Teleskop, aber ich beschäftige mich seit langem mit der Astronomie, mit der Geschichte des Universums, mit den größten Entdeckungen und den Wissenschaftlern, denen wir dieses Know-how zu verdanken haben. Aus diesem Grund habe ich nebenberuflich einen Fernlehrgang in Astronomie absolviert und verbringe meine Abende gerne mit einem Blick durchs Teleskop. Was vermuten Sie dort oben? Ich denke und hoffe, dass es neben den unglaublichen Entdeckungen wie den Schwarzen Löchern, Quasaren und weit entfernten Exoplaneten auch Formen von Leben geben muss, die vielleicht nicht unseren Definitionen und Erfahrungen entsprechen, aber irgendeine Art Bewusstsein tragen, das für uns vielleicht weder sichtbar noch verständlich zu sein scheint. Hidajete Tidona ist Hobbyastronomin und beschäftig sich bei der IST Metz GmbH mit UV-Trocknungsprozessen Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch? The Grand Design – von Stephen Hawking und Leonard Mlodinow. Darin wird die Entstehung des Universums aus der Verbindung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie und der Quantenphysik dargestellt. 6 VERFAHRENSTECHNIK 01-02/2022 www.verfahrenstechnik.de

AKTUELLES Achema wird auf August verschoben Die Achema 2022 – das Weltforum für die Prozessindustrie – wird vom 22. bis 26. August 2022 auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden und nicht wie ursprünglich geplant vom 4. bis 8. April 2022. „Als globaler Treffpunkt für die Prozessindustrie blicken wir mit Sorge auf die neu aufkommenden Reisebeschränkungen“, so Dr.-Ing. Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema Ausstellungs- GmbH. In der Verschiebung um vier Monate in den Spätsommer 2022 sehen die Organisatoren die Chance, eine internationale Achema zu gestalten. Mit den Fokusthemen „Modulare und Vernetzte Produktion“, „The Digital Lab“ und „Product and Process Security“ soll die Messe die Themen aufgreifen, die der Prozessindustrie unter den Nägeln brennen. Zudem rücken die Megathemen Digitalisierung und Klimaneutralität mit dem „Digital Hub“ und der „Green Innovation Zone“ noch stärker in den Fokus der Achema. Text/Foto: Dechema/Jean-Luc Valentin www.achema.de VCI: Starke Bilanz für 2021, aber große Herausforderungen fürs laufende Jahr Trotz Corona-Pandemie und Lieferengpässen sowie zuletzt sprunghaft steigender Preise für Energie und Rohstoffe hat die chemisch-pharmazeutische Industrie 2021 eine starke Bilanz erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Produktion um 4,5 %, der Umsatz legte dank kräftig gestiegener Erzeugerpreise (+ 8,5 %) um 15,5 % auf rund 220 Mrd. Euro zu, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) berichtet. Gleichzeitig zogen die Kosten für Naphtha (Rohbenzin) um 70 % an und auch nachwachsende Rohstoffe, Metalle und Mineralien waren erheblich teurer als im Vorjahr. Grundlage für das Ergebnis war, dass auf allen Kontinenten die industriellen Kunden der Branche ihren Erholungskurs fortsetzten. Entsprechend positiv entwickelte sich die globale Nachfrage nach Chemikalien, aber auch nach Impfstoffen aus deutscher Produktion. Die Zahl der Beschäftigten stieg leicht (0,5 %) um rund 2 000 Arbeitsplätze auf 466 500. Prognose 2022: Auch für das laufende Jahr erwartet der VCI eine positive Entwicklung der Branche. Der Chemieverband hält einen Anstieg der Produktion von 2 % und eine Zunahme des Umsatzes um 5 % auf 231 Mrd. Euro für möglich. Die Prognose des VCI berücksichtigt die Ergebnisse einer aktuellen Mitgliederumfrage. Sie belegt, dass sich die Geschäftslage in den letzten Monaten eingetrübt hat: 30 % der Unternehmen melden bereits leichte, 5 % sogar deutliche Einschnitte. Es fehlt zwar nicht an Aufträgen, aber die Engpässe bei Vorprodukten und Logistik haben sich weiter verschärft. www.vci.de Hannover Messe direkt vor Pfingsten Die Hannover Messe wird dieses Jahr vom 30. Mai bis zum 2. Juni stattfinden und nicht wie geplant im April. Grund für die Verschiebung ist die Corona-Pandemie. Die Veranstalter wollen mit den Schwerpunkthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit Impulse für eine effiziente Produktion und für Klimaschutz setzen. Zeitgleich findet in München die Ifat 2022 statt. Direkt im Anschluss an die beiden Messen beginnt das Pfingstwochenende. www.hannovermesse.de Filtech soll im März stattfinden Wenn alles gut geht, soll die Filtech 2022 den Messe-Frühling einläuten: Vom 8. bis zum 10. März werden Messe und Konferenz wieder branchenspezifisches Fachwissen und Möglichkeiten zum persönlichen Austausch über die Filtration und Separation aller Arten von Medien ermöglichen. Bis Januar waren 420 Aussteller angemeldet und über 220 Vorträge eingereicht. www.filtech.de DICHTUNGSTECHNIK PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867 COG SETZT ZEICHEN: Das größte O-Ring-Lager weltweit. Präzisions-O-Ringe in 45 000 Varianten abrufbereit. www.COG.de