Aufrufe
vor 4 Jahren

Verfahrenstechnik 9/2019

Verfahrenstechnik 9/2019

VERFAHREN UND ANLAGEN

VERFAHREN UND ANLAGEN Verblockung ausgeschlossen Biofeuchtreaktor optimiert Entschwefelung von Gas Ein wartungs- und kostenarmer Biofeuchtreaktor soll Schwefelwasserstoff nahezu vollständig in elementaren Schwefel umwandeln und dabei bis zu 90 Prozent weniger Wasser und 80 Prozent weniger Energie benötigen als eine herkömmliche Anlage. In Deponien, Biogas- oder Kläranlagen entstehen Gase, die bspw. für die Verstromung nutzbar gemacht werden. Allerdings besitzen die Gemische häufig einen hohen Anteil an Schwefelwasserstoff (H 2 S), der – falls er nicht entsprechend abgetrennt wird – seine korrosive Wirkung entfaltet und Motorkomponenten angreift oder das dort eingesetzte Öl versauern lässt. Deshalb wird das Gas vor der Weiterverarbeitung einer biologischen Entschwefelung unterzogen, bei der sich Bakterien in einem Rieselbettreaktor auf Füllkörpern, die die Nährfläche bilden, ansiedeln und das Gas beim Durchströmen vom H 2 S befreien. Jedoch führen falsche Auslegungsparameter oder eine unzureichende Sauerstoffzufuhr schnell zur Verblockung der Anlage. Der bei den Prozessen gebildete elementare Schwefel setzt sich in diesen Fällen auf die Füllkörper und verschließt sie immer weiter, bis ein Austausch notwendig wird. Spezielle Kunststoffstreifen Deshalb wurde jetzt der Biofeuchtbettreaktor Sulphpur entwickelt, der auf klassische Füllkörper verzichtet. Er nutzt stattdessen spezielle Kunststoffstreifen, die eine Verblockung ausschließen. Außerdem wird für die Entschwefelung mit 0,3 % ein Bruchteil der herkömmlichen Sauerstoffmenge benötigt. Der sonst hohe Wasserverbrauch, der durch die kontinuierliche Befeuchtung des Reaktors anfällt, kann um nahezu 90 % reduziert werden. „Verfügt die Anlage nicht über genügend Besiedlungsoberfläche, eine vollautomatische Reinigung im laufenden Betrieb oder schwankt die zugeführte Sauerstoffmenge, legt sich bereits nach einer Stunde eine feste Schicht Schwefel auf die Füllkörper, die nicht einfach abgespült werden kann“, erklärt Thomas Springer, Leiter Vertrieb der SH Sulphtec GmbH, die den Biofeuchtbettreaktor entwickelt hat. „Die notwendige Verblockung bei Entschwefelungsanlagen: Der bei den Prozessen gebildete elementare Schwefel setzt sich auf die Kunststofffüllkörper, verschließt diese immer weiter und macht schließlich einen Austausch notwendig Reinigung der Anlage und der Austausch der Füllkörper kosten schnell Summen im fünfstelligen Bereich.“ Die Kombination aus reduzierten Betriebskosten, hochwertigen Materialien und effizienter Biologie sorgt letztendlich für die Beständigkeit und Langlebigkeit der Anlage, sodass sie auch bei hohen Volumenströmen dauerhaft die gewünschten Umwandlungsraten erreicht. Einmal aufgebaut, wird lediglich eine jährliche Inspektion empfohlen; der regelmäßige Austausch von Teilen oder des Füllmaterials entfällt. „Investitionssicherheit ist für uns ein ganz wichtiger Punkt“, erklärt Springer. „Die Sulphpur-Anlagen, aber auch unsere klassischen Biorieselbettreaktoren sind so ausgelegt, dass sie nicht verblocken, kaum Wartung benötigen und die Betriebskosten dauerhaft gering bleiben, ohne dass die Effizienz leidet.“ Fotos: SH Sulphtec www.sulphtec.com 16 VERFAHRENSTECHNIK 9/2019

VERFAHREN UND ANLAGEN Manuelles Wiegezentrum verarbeitet Kleinstmengen Das bedienergeführte, manuelle Wiegezentrum ManDos ist sinnvoll, wenn Kleinstmengen gebraucht werden, die durch ihre Konsistenz oder durch ihren Produktionsbedarf nicht rentabel vollautomatisiert dosiert werden können. ManDos kann als Stand-alone-System eingesetzt werden, ist aber auch ausbaufähig zu einem umfassenden, vernetzten Chargen-Produktions-System mit Hostkopplung. Die konsequente Benutzerführung sichert dem Bediener maximale Unterstützung und minimiert Fehlchargen. Durch die Rohstoff-Identifikation mittels Barcode und die Dokumentation aller Arbeitsschritte und Wiegeergebnisse ist eine Chargenrückverfolgung jederzeit möglich. Das System verfügt über eine eigenständige Stammdatenverwaltung (Auftrags,- Rezeptur- und Artikel-, Lagerverwaltung). Die Anlage erfüllt alle Forderungen der EU-Verordnung 178/2002, ist validierfähig und kann auch in Ex-Umgebungen eingesetzt werden. ManDos ist ein modulares Baukastensystem, das die erforderlichen Baugruppen wie Waagen, Vorratsbehälter, Arbeitstische, Absaugsysteme, Barcode-Leser oder Etikettendrucker und die dafür erforderliche Softwarelösung miteinander kombiniert. Das System bietet ein einheitliches Bedienkonzept auf den verschiedensten Endgeräten. Dabei erfolgt die Benutzerführung über Icons und grafische Elemente. www.azo.com Filter statt Fouling Diese selbstreinigenden Automatikfilter sollen in der Filtration niedrig viskoser Flüssigkeiten durch hohe Reinheitsgrade und hohen Flüssigkeitsdurchsatz überzeugen und einen kontinuierlichen Filterbetrieb bei vollautomatischer Überwachung gewährleisten. Steigende Leistungsfähigkeiten moderner technischer Anlagen und wachsenden Anforderungen in Bezug auf Einbauraum, Standzeiten, Wartungsfreundlichkeit und Betriebskosten erfordern neue Filterkonstruktionen, da die meisten Ausfälle in Systemen auf Verschmutzung zurückzuführen sind. Die neue F451 Automatikfilterserie überzeugt durch eine deutlich kompaktere Konstruktion und die erstmalige Verwendung von Gehäusematerialien aus 1.4581, 1.4557 oder GGG 40. Durch intelligentes Design werden ca. 30 bis 40 % Einbauraum im Vergleich zu bauähnlichen Filtermodellen eingespart. Ein Leckage-Schutzsystem im Filterdeckel verhindert im Verschleißfall, dass Wasser in den Rückspülzylinder eintritt und diesen korrodiert. Der Verschmutzungsgrad kann über eine optische Anzeige am Differenzdruckschalter abgelesen werden. Filter der F451 Serie garantieren sicheren Schutz vor Verblockung und Fouling. Der Hersteller garantiert einen kontinuierlichen Filterbetrieb bereits ab einem Volumenstrom von 5 m³/h, einer Filterfeinheit von 20 µm und einem Betriebsdruck von mind. 0,7 bar. Die Filter können nach diversen Richtlinien wie Asme oder Atex ausgelegt werden. www.sab-bremen.de Prozessdampf für die Produktion Effizient. Langlebig. Zuverlässig. www.bosch-industrial.com Drei gute Gründe für Qualitäts-Kesselsysteme von Bosch: Niedrige Energiekosten als Wettbewerbsvorteil Module zur Effizienzsteigerung für Neu- und Bestandsanlagen Branchenspezifische Expertise und über 150 Jahre Erfahrung Besuchen Sie uns! BrauBeviale in Nürnberg vom 12.–14.11.2019 Halle 7, Stand 7-630 17 VERFAHRENSTECHNIK 4/2018