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Verfahrenstechnik 7-8/2020

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Verfahrenstechnik 7-8/2020

AKTUELLES I PERSÖNLICH

AKTUELLES I PERSÖNLICH Die Chemikerin DR. KATHRIN RÜBBERDT Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Chemie zu studieren? Wer oder was hat Sie dazu inspiriert? Es liegt in der Familie; auch mein Vater ist Chemiker, und der Tischkicker auf dem Flur der Physikalischen Chemie der Uni Heidelberg gehört zu meinen frühen Kindheitserinnerungen. Alternativ habe ich allerdings ziemlich lang über Anglistik nachgedacht. Ein High-School-Aufenthalt in den USA, wo Experimente ein fester Bestandteil des Unterrichts waren, hat dann den Ausschlag gegeben. Sie haben sich in Ihrer Karriere u. a. mit Altlasten, dem Luftverkehr, Ferngläsern, Schiffsmotoren und Biotechnologie auseinandergesetzt. Wie schaffen Sie es, sich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten? Welche persönlichen Eigenschaften und „Prozesse“ sind hierfür hilfreich? Eine gewisse Grundneugier und Offenheit hilft auf jeden Fall. Am Ende führt jedes Thema, mit dem man sich etwas intensiver beschäftigt, zu Aha-Momenten. Gleichzeitig sollte man in der Lage sein, Muster zu erkennen und in größeren Zusammenhängen zu denken. Wenn Sie beispielsweise wissen wollen, wie groß der deutsche Markt für Ferngläser ist, kann man auf die Suche nach Herstellern gehen, man kann aber auch überlegen, wo überall Ferngläser eingesetzt werden. Und je mehr unterschiedliche Erfahrungen man schon gesammelt hat, desto leichter fällt es, bei einem neuen Thema Zusammenhänge zu erkennen. Sie haben sechs Jahre als Business Analyst und Consultant gearbeitet – was hat Sie daran fasziniert und was haben Sie in dieser Zeit über die Chemiebranche gelernt? Zum Glück habe ich in einem Umfeld gearbeitet, in dem unser Ziel war, die Konzepte, die wir entwickelt haben, auch umzusetzen. Dabei sammelt man sehr viele wertvolle Erfahrungen – zum Beispiel, dass scheinbar völlig unwichtige Details die größten Hürden für ein Projekt sein können. In einem Fall war das bei einer großen Umorganisation ein Tischkalender, der plötzlich nicht mehr für alle greifbar war. Andererseits ist es ein gutes Gefühl zu erleben, dass die eigenen Ideen in der Praxis funktionieren. Die chemische Industrie bewegt sich einerseits zwischen starker Beständigkeit – ein großes Werk ist ja etwas Grundsolides und, wenn nicht für die Ewigkeit, so auf jeden Fall für lange Zeit gebaut. Andererseits ist die Branche hochinnovativ. Dieses Spannungsfeld fasziniert mich bis heute. Warum haben Sie sich letzten Endes „für“ den Bereich Presse/Kommunikation und „gegen“ eine klassische Tätigkeit als Chemikerin entschieden? Während meiner Promotion ist mir klargeworden, dass ich gerne in Grenzbereichen arbeite, wo sich mehrere Disziplinen oder Perspektiven begegnen. In der Kommunikation bewege ich mich zwischen wissenschaftlichem Expertentum und einer weniger fachlich geprägten Dr. Kathrin Rübberdt ist bei der Dechema in Frankfurt für Presse und Kommunikation sowie für die Biotechnologie zuständig Öffentlichkeit. In meiner zweiten Rolle bei der Dechema als Leiterin der Biotechnologie sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, Verbindungen zwischen fachspezifischen Inhalten innerhalb der Biotechnologie oder darüber hinaus zu erkennen und die richtigen Leute zusammenzubringen, die an diesen Schnittstellen Neues entwickeln. Was ist das Allerschönste an Ihrer Arbeit? Ich darf mich ständig mit Neuem beschäftigen: Neue Fachthemen, neue Fragestellungen, neue Entwicklungen innerhalb oder außerhalb der Dechema, aber auch neue Kommunikationsformate. Langweilig wird mir nicht! Gibt es eine lustige Anekdote oder eine ungewöhnliche Situation, die Sie bei der Dechema erlebt haben? Meine erste Begegnung mit der Dechema liegt schon recht lang zurück. 1998 war ich auf der Suche nach einem Praktikum für die Sommerferien und landete in der Pressestelle der Dechema. Der Kontakt dorthin ist über Promotion und die ersten Jahre meiner Berufslaufbahn nie eingeschlafen. Und fast auf den Tag genau zehn Jahre nach meinem Praktikum habe ich die Nachfolge meiner damaligen Chefin angetreten. Man sieht: Praktika lohnen sich – manchmal dauert es nur etwas länger. Wie sorgen Sie als Mutter von drei Kindern für eine gute Work-Life-Balance? Ohne meinen Mann ginge das nicht. Er kümmert sich zuhause um den Familienalltag und alle Termine und sorgt dafür, dass alles läuft. Das gibt mir Freiraum für den Beruf, und dafür bin ich sehr dankbar. Ansonsten versuchen wir, dass jeder mal mit seinen Interessen zum Zuge kommt und alle anderen mitmachen. Sie lesen gerne, haben Sie einen ultimativen Buchtipp für unsere LeserInnen? Vor einem Jahr hätte ich an dieser Stelle auf die Krimis von Elizabeth George verwiesen. Seit ich im letzten Sommer in einem Zug „A Song of Ice and Fire“ gelesen habe (Game of Thrones habe ich allerdings nie gesehen), weiß ich allerdings nicht mehr, wo ich sehnsüchtiger auf den nächsten Band warte. (eli) 10 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/2020 www.verfahrenstechnik.de

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