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Verfahrenstechnik 6/2021

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Verfahrenstechnik 6/2021

TOP-THEMA I ACHEMA PULSE

TOP-THEMA I ACHEMA PULSE Damit die Pumpe nicht aussteigt Fördern und Dosieren bei hohen Differenzdrücken und niedriger Viskosität In der Prozessindustrie steigt der Bedarf an Pumpen, die auch niedrigviskose Medien gegen hohe Drücke zuverlässig und pulsationsarm fördern und präzise dosieren können. Deshalb hat ein Hersteller von Zahnradpumpen einen neuen Ansatz für die Konstruktion seiner Pumpen entwickelt. Wir sprachen mit dem Technischen Leiter Dr. Torben Bubelach. Dr. Torben Bubelach, Technischer Leiter, Witte Pumps & Technology GmbH, Tornesch Herr Dr. Bubelach, warum war diese Weiterentwicklung Ihrer Zahnradpumpen nötig? Zahnradpumpen sind in ihrem Einsatzbereich bauartbedingt Limitierungen ausgesetzt. Manche Anwendungsfälle können oft nur unter erheblichen Modifikationen und Kosten mit einer Zahnradpumpe realisiert werden. Die Förderung von feststoffbeladenden Medien beispielweise oder fehlende Schmiereigenschaften des zu fördernden Fluids stellen hohe Ansprüche an Material und Pumpe. Eine weitere Herausforderung ist die Förderung von niedrigviskosen Medien gegen relative hohe Differenzdrücke – und das idealerweise pulsationsarm und in einem weiten Temperaturbereich. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Kunden zu genau diesen Anwendungen mit niedrigen Viskositäten und hohen Differenzdrücken. Das ist ein schwieriger Betriebsbereich, der mit klassischen Zahnradpumpen nur schwer erreicht werden kann. Hier gibt es zwei entscheidende Schwierigkeiten: Zum einen können die beiden Parameter zusammen zu einem Verlust der Schmierung in den Gleitlagern führen. Bei niedrigen Viskositäten und hohen Differenzdrücken fließt das Medium zwar sehr gut in das Lager rein, es wird aber kein ausreichender Schmierfilm aufgebaut, und es kommt zur Berührung von Zapfen und Lager. Dem kann durch die Auswahl von speziellen Werkstoffen bis zu einem gewissen Grad entgegengewirkt werden. Zum anderen kommt es durch die geringe Viskosität zu großen Verlusten innerhalb der Pumpe, sodass der gewünschte Betriebspunkt oft nicht erreicht werden kann. Was ist das Besondere an den Zahnradpumpen? Wir haben die Zahnradpumpe an den entscheidenden Stellen verbessert, um sie auch für solche Fälle einsetzbar zu machen. Zahnradpumpen an sich verfügen von Natur aus über eine sehr geringe Pulsation und einen konstanten Volumenstrom, der exakt definiert ist. Anders als beispielsweise bei Kolbenmembranpumpen, die klassischerweise für solche Anwendungen benutzt werden, kann hier gänzlich auf einen Pulsationsdämpfer verzichtet werden. Das hat den Vorteil, dass die in der Anlage installierte Pumpe weniger Platz benötigt und kostengünstiger ist als eine Kolbenmembranpumpe. In welchen Branchen kommen die Pumpen zum Einsatz? Die Pumpen können überall eingesetzt werden, wo der Bedarf an pulsationsfreier Förderung mit Fluiden niedrigster Viskosität gegen einen verhältnismäßig hohen Druck benötigt wird. Beispielsweise wenn Lösungsmittel präzise in einen unter Druck stehenden Prozess zu dosieren sind. Die Druckverhältnisse, die aufgebaut werden können, sind stark abhängig vom Fluid, den Gegebenheiten der Anlage und den Prozess-Parametern. Warum haben Sie eine separate Pumpensteuerung entwickelt? Die Steuerung wurde häufig von den Kunden angefragt, und wir haben sie im Hinblick auf den Dosierbetrieb mit niedrig viskosen Medien entwickelt. Also als Ergänzung zur neuen Pumpe, aber auch um die bestehenden Baureihen damit zu erweitern. Ziel ist es, den Kunden eine integrierte Lösung aus einer Hand anbieten zu können. Die Steuerung kann in verschiedenen Modi betrieben werden und bietet höchste Flexibilität für den Anwender. Es können verschiedenste Parametrierungen voreingestellt werden und separate Aggregate, wie z. B. Massenstromzähler, Drucksensoren oder auch Impulsgeber mit der Steuerung gekoppelt werden. Für dieses Projekt haben wir eng mit einem Partner aus der Automatisierungstechnik zusammengearbeitet, der ein hervorragender Sparringspartner war. Alle Komponenten wurden so gewählt, dass gängige Industriestandards erfüllt und eine Langlebigkeit gewährleistet werden. Aufgesetzt ist die Steuerung auf einer SPS von Siemens, sodass bei Problemen auch schnell und unkompliziert Abhilfe geschaffen werden kann. (eli) Fotos: Witte www.witte-pumps.de 18 VERFAHRENSTECHNIK 06/2021 www.verfahrenstechnik.de

Anzeige MGAprime Q. Zertifizierte Kompaktlösung für amtliche Emissionsmessungen P-AMS zertifiziert nach DIN EN 15267-4 Für die Überwachung von Emissionen aus stationären Quellen gibt seit 2018 die Norm EN 15267-4 die Anforderungen vor, die ein portables Messgerät für amtliche Messungen zu erfüllen hat. Die Norm EN15267-4 macht grundsätzlich keine Vorgaben zu den Messprinzipien, sondern ist offen für alternative Methoden, so-fern sie den Standardreferenzmethoden als gleichwertig gemäß EN 14793 nachgewiesen werden. Bis zum Jahr 2020 gab es am Markt noch kein erfolgreich nach dieser Norm geprüftes und zugelassenes Messgerät. MGAprime Q Der Abgasanalysator MGAprime Q der Firma MRU ist als portable automatische Messeinrichtung (P-AMS) nach der Norm DIN EN 15267-4 zertifiziert und bekanntgegeben worden. Das zugelassene Messsystem liefert dem Anwender eine kompakte Lösung für seine Messaufgabe und besteht neben der Entnahmesonde aus dem Analysator MGAprime Q, der die vollständige Gasaufbereitung sowie die Module zur Gasanalyse enthält. Vielfältige Messanwendungen Mit diesem Messgerät werden neun Gaskomponenten (O 2 , CO, CO 2 , NO, NO 2 , N 2 O, SO 2 , CH 4 , C 3 H 8 ) gleichzeitig gemessen. Es ist damit geeignet für zahlreiche Emissionsmessungen an stationären Quellen wie Industriefeuerungen, Großkesselanlagen, Gasmotoren (QAL3, AST). Gleichzeitig können Messungen der Gastemperatur, der Strömungsgeschwindigkeit und des Volumenstroms durchgeführt werden. Innovative Messtechnik Die Gaskomponenten werden mit einem paramagnetischen Sensor und einer NDIR-Technik gemessen. Die Messungen von SO 2 und NOx erfüllen die Anforderungen der Gleichwertigkeit mit dem Standardreferenzverfahren gemäß EN14793. Dadurch erübrigt sich z.B. der Einsatz eines Chemilumineszenz-Detektors mit vorgeschaltetem NO 2 /NO-Konverter. Zugrunde liegt eine driftfreie und präzise NDIR-Mestechnik. Die hohe Anzahl parallel gemessener Kanäle erlaubt eine rechnerische Kompensation der Einflüsse der gemessenen Begleitgase. Übersichtliche Bedienung Das große Touch-Display ermöglicht eine einfache Bedienung und eine Vielzahl von Darstellungsmöglichkeiten als Text oder Grafik. Sicherer Datenaustausch Messdaten können per LAN, WLAN, 4-20mA, RS485 und USB-Stick transferiert werden. In Verbindung mit der MRU eigenen Softwarelösung MRU- 4Win können Daten weiterverarbeitet und beispielsweise Prüfprotokolle als PDF er-stellt werden. Weitere Informationen auf www.mru.eu