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Verfahrenstechnik 6/2019

Verfahrenstechnik 6/2019

VERFAHREN UND ANLAGEN

VERFAHREN UND ANLAGEN Versuchsanlage verarbeitet schwere Raffinerierückstände Die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH bietet eine Versuchsanlage für die EDL-Extraktionstechnologie SDA Plus. Damit werden mittels Lösungsmittelextraktion aus schweren Raffinerierückständen (Vakuum-, Visbreaker-, Hydrocracker-Rückstände, schwere Altöle, FCC-Rückstände) werthaltige Produkte gewonnen. Gegenüber herkömmlichen SDA-Verfahren bietet SDA Plus Vorteile: durch den Einsatz moderner Kolonneneinbauten werden hohe Produktqualitäten bei gesteigerter Verfahrenseffizienz erzielt. So lassen sich laut Anbieter Ausbeutesteigerungen von bis zu 10 % erzielen. Weiterhin ermöglicht das neue Verfahren bis zu 25 % geringere Betriebskosten gegenüber herkömmlichen SDA-Technologien. Um noch flexibler auf die Marktanforderungen reagieren zu können, wurde die bereits vorhandene Versuchsanlage nun erweitert und optimiert. Damit steht den Kunden der EDL eine modern ausgestattete SDA-Plus-Versuchsanlage zur Verfügung, auf der alle schweren Raffinerierückstände mit der kompletten Bandbreite an Lösungsmitteln (Propan bis Hexan) und Lösungsmittelgemischen getestet werden können. www.edl.poerner.de Selbstreinigender Filter im Hygienic Design Selbstreinigende Filter aus Edelstahl mit Kantenspaltelement sind in Hinblick auf Handling, Montage und Reinigbarkeit gestaltet. Das gesamte Gehäuse kann zur besseren Zugänglichkeit in einem fahrbaren Gestell frei drehbar gelagert werden. Vor einem Chargenwechsel müssen herkömmliche WTSRF-selbstreinigende Filter jedoch zur Reinigung zerlegt werden. Ziel war es, diesen Prozessschritt entfallen zu lassen. Kompromisslos wurden alle Prozesskomponenten nach den Richtlinien des Hygienic Designs konstruiert und erfüllen damit die Hygieneklasse 1. Am neu entwickelten Filter wurden insbesondere die Wellendurchführung und sämtliche Dichtungen überarbeitet. Zudem wurden alle Toträume ohne Umspülung beseitigt, was dazu führt, dass der Antrieb (Motor) und der Eintrittsstutzen nun oben am Gerät angebracht sind und der Austrittsstutzen nach unten zeigt. Innen im Behälter fallen die glatt polierten Oberflächen und Radien auf, die keine Haftung für Verunreinigungen zulassen. Mit dem neuen WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden Filter können Lebensmittel nun auch im Chargenbetrieb ohne Zerlegung der Bauteile nur durch Spülen sicher und in gleichbleibender Qualität sowie mit angemessener Haltbarkeit hergestellt werden. Nur durch Cleaning-in-Place (CIP) ist der Behälter frei von Restverunreinigungen und Mikroorganismen. www.wolftechnik.de Umweltfreundliche, kosteneffiziente Chlorproduktion Etwa 70 % aller chemischen Produkte werden direkt oder indirekt mit Chlor hergestellt. Gleichzeitig gehört die Chlorproduktion zu den energieintensivsten Prozessen in der chemischen Industrie. Um das zu ändern, bietet Thyssenkrupp die NaCl-SVK-Elektrolysetechnologie (SVK = Sauerstoffverzehrkathode) an. Sie reduziert den Energieverbrauch und indirekte CO 2 -Emissionen bei der Chlorherstellung im Vergleich zu konventionellen Produktionsverfahren um bis zu 25 %. Durch die Erhöhung der Stromdichte des Elektrolyseurs von 4 auf 6 kA wurde der Output um rund 50 % gesteigert. Elektrolyseure mit derselben Produktionskapazität können jetzt um etwa ein Drittel kleiner gebaut werden. So werden deutlich niedrigere Gesamtbetriebskosten realisiert. Anlagenbetreiber profitieren vom geringeren Platzbedarf der Anlagen, reduziertem Wartungsaufwand und der generell hohen Effizienz der NaCl-SVK-Elektrolyse. Da die NaCl-SVK-Technologie auf dem bewährten Single- Element-Design basiert, ist eine Integration in bereits bestehende Anlagen problemlos möglich. Anlagenbesitzer können vorhandene Infrastrukturen leicht nachrüsten – sei es, um den Stromverbrauch zu verringern, oder um die Produktionskapazität zu erhöhen. Dies erfordert weder mehr Platz noch Erweiterungsbauten. www.thyssenkrupp-industrial-solutions.com Industrielle Prozessluft-Entfeuchtung Eine neue, kompakte Anlage mit Sorptionstechnologie, ULT Dry-Tec 3.1 arid, vereint Prozessluft-Trocknung, Luftkonditionierung und Filtertechnik in sich. Der neue Adsorptionstrockner, der platzsparend konzipiert wurde, erreicht Taupunkttemperaturen bis zu – 40 °C (Tp). Die Anlage ist flexibel einsetzbar und einfach zu bedienen. Eine integrierte stufenlos regelbare elektrische Heizung trägt zu einer Reduzierung des Energiebedarfs und der Betriebskosten bei. Eine weitere leistungsstarke Lösung zur Prozessluft- Entfeuchtung ist das ULT Dry-Tec 7.2 Reihenmodul mit den Vor- und Nachkühler- Elementen ULT Cool-Tec V bzw. ULT Cool-Tec N. Die Vor- und Nachkühlermodule können optional mit unterschiedlichen Filterelementen verschiedener Filterklassen bestückt werden, damit der gesamte Trocknungsprozess nicht nur die erforderliche niedrige relative Feuchte (r.F.) erreicht, sondern auch der Prozessluftstrom am Ein- oder Austritt der Modulanlage nahezu partikelfrei bleibt. Je nach Prozess können mit diesem Trocknungskonzept Taupunkttemperaturen bis zu − 65 °C (Tp) erreicht werden. Die Wärmerückgewinnung ist optional möglich. www.ult.de 18 VERFAHRENSTECHNIK 6/2019

VERFAHREN UND ANLAGEN Seltenerdpulver reproduzierbar vermahlen Netzsch bietet ein Verfahren zur Vermahlung mit nachgeschalteter Sichtung von Seltenerdpulvern. Konstruktiv führte dieses Verfahren zur Entwicklung einer Serie von Strahlmühlen und Feinstsichtern, die empfindliche Nd-Fe-B-Verbindungen oder andere Seltenerdlegierungen unter Schutzgas zuverlässig und reproduzierbar zu einem Feinpulver mit enger Partikelgrößenverteilung und definierter Oberkornbegrenzung verarbeiten. Mit der M-Jet, einer Kombination aus Spiralstrahlmühle und dynamischem Windsichter, lassen sich unabhängig von der Beladung der Gasstrahlen höchste Feinheiten erzielen. Der entscheidende Vorteil der M-Jet im Vergleich zu Fließbettgegenstrahlmühlen oder Target-Mühlen ist dabei die Möglichkeit des automatischen Auswerfens schwer mahlbarer Bestandteile. Der Überdruck in der Mühle sorgt für den Transport der schwer mahlbaren Bestandteile aus der Mahlkammer direkt in den Filter. Weiterhin liegt der Produktinhalt bei der Mahlung in einer M-Jet konstruktionsbedingt im Vergleich zu einer Fließbettgegenstrahlmühle gleicher Mahlgasmenge um den Faktor 20–25 niedriger. Darüber hinaus tritt beim An- und Abfahren der Anlage praktisch keine Änderung in der Durchsatzleistung und in der Kornverteilung auf. www.netzsch.com/gd Komplexe Stoffgemische trennen Stoffströme in Echtzeit intelligent zu sortieren, ist eine der aktuell größten Herausforderungen in der Trenn- und Sortiertechnologie. Bestimmte Stoffströme wie bspw. Kunststoffe aus PET lassen sich bereits gut automatisiert und effizient abtrennen und einer Weiterverarbeitung zuführen. Jedoch werden mit voranschreitender Technologisierung immer neue Materialien und Herstellungsprozesse entwickelt, die eine stoffreine Auftrennung erschweren. Insbesondere Schredderleichtfraktionen, z. B. gemischte Kunststoffreste aus Fahrzeugen, stellen für herkömmliche Recycling-Anlagen noch eine Herausforderung dar. Genau hier setzt die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS an. Die Idee der Forscher ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Auswertung der durch die Sensoren angelieferten Daten. Dadurch sollen die einzelnen Module der Sortieranlage für das jeweils optimale Ergebnis noch während des Sortiervorgangs selbstständig angepasst werden. Ziel ist, bisher nur aufwändig abtrennbare Stoffe wie Schredderleichtfraktionen automatisiert und daher höchst effizient der Weiterverwertung zur Verfügung zu stellen. www.iwks.fraunhofer.de Prozessdampf für die Produktion Effizient. Langlebig. Zuverlässig. www.bosch-industrial.com Drei gute Gründe für Qualitäts-Kesselsysteme von Bosch: Niedrige Energiekosten als Wettbewerbsvorteil Module zur Effizienzsteigerung für Neu- und Bestandsanlagen Branchenspezifische Expertise und über 150 Jahre Erfahrung