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Verfahrenstechnik 12/2020

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Verfahrenstechnik 12/2020

TOP-THEMA I SAFETY &

TOP-THEMA I SAFETY & SECURITY Gute Planung ist alles Auswahl und Inbetriebnahme eines Gefahrstofflagers Gefahrstofflager bieten die sichere Lagerung von Gefahrstoffen in verschiedenen Gebindegrößen. Bei der Planung eines Gefahrstofflagers kann aber vieles schiefgehen, was Einbußen bei der Sicherheit und hohe Kosten verursachen kann. Wie das zu vermeiden ist, haben wir mit Thomas Schmid von der Denios AG besprochen. Herr Schmid, was ist im Vorfeld bei der Planung eines Brandschutz- oder Gefahrstofflagers zu beachten? Bei der Einführung eines (Brandschutz-) Gefahrstofflagers empfiehlt sich die frühzeitige Einbeziehung aller relevanten Personen und Abteilungen im Unternehmen, wie z. B. die Fachkraft für Arbeitssicherheit, Umweltschutz- und Brandschutzbeauftragte, ebenso Behörden (z. B. Landratsamt/Regierungspräsidium, Gewerbeaufsicht mit unterer Wasserbehörde etc.) sowie den Sachversicherer und die Feuerwehr in Bezug auf vorbeugenden Brandschutz. Grundlagen für die Planung sind in erste Linie die Stoffliste (Stoffe, Mengen, Gebinde), ein Brandschutzkonzept sowie eine Gefährdungsbeurteilung, die durch den Betreiber des Lagers zu erstellen sind. Beides muss auf Basis der entsprechenden Verordnungen und technischen Regeln (u. a. Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, AwSV, und technische Regeln für Gefahrstoffe, wie z. B. TRGS 510) ausgerichtet sein. Im Rahmen des Baurechts ist außerdem die Aufstellsituation zu betrachten. Hier sind insbesondere Punkte wie Feuerwehrzufahrt, Fluchtwege und Baugenehmigung wichtig. Was man nicht unterschätzen sollte: Wichtig ist ein adäquates Fundament mit einem waagerechten Untergrund ohne Gefälle. Ist dieses nicht vorhanden, kann ein Gefahrstofflager nicht in Betrieb genommen werden. Ich spreche hier aus Erfahrung, denn es kam schon vor, dass Kunden daran nicht gedacht haben, oder schlicht nicht wussten, dass dies aus Gründen der Statik erforderlich ist. Und welche Überlegungen muss der Betreiber bei der Auswahl der Bauart des Lagers anstellen? Ein Gefahrstofflager unterliegt u.a. dem Wasserrecht. Hier wird nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) eine Eignungsfeststellung gefordert. Für Lagersysteme ist diese in der Regel durch eine Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung (erteilt vom DIBt, Berlin) nachgewiesen. Bei der Auswahl eines passenden Raumsystems ist daher die DIBt- sowie die WHG-Zulassung entscheidend. Die maßgefertigten Raumsysteme von Denios beispielsweise bringen alle notwendigen Zertifizierungen und Zulassungen mit. Bei der Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten und brennbarer Gefahrstoffe ist zwingend der Brandschutz zu betrachten. Dieser ist bei einer Innenaufstellung durch ein von innen und außen feuerbeständiges System sowie bei einer Außenaufstellung alternativ durch Sicherheitsabstände zu gewährleisten. Insbesondere beim Thema Brandschutz kommt es vor allem auf die Expertise des Lagerherstellers an. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es kundenseitig immer einen deutlichen Beratungsbedarf gibt. Dementsprechend Thomas Schmid, Sales Engineered Solutions, Denios AG, Bad Oyenhausen 32 VERFAHRENSTECHNIK 12/2020 www.verfahrenstechnik.de

T +49 2961 7405-0 info@rembe.de Made in Germany unterstützen wir unsere Kunden mit einer maßgeschneiderten Planung und einer großen Auswahl an technischen Raumsystemen sowie umfangreichen Ausstattungsmöglichkeiten, wie z. B. technischer Lüftung, Abluftüberwachung, Explosionsschutz und Klimatisierung, aber auch mit einem fundierten Wartungs-Service. Das ist natürlich nur möglich, wenn man wie wir viel Erfahrung mitbringt und für jeden Bedarf eine große Vielfalt an maßgefertigten Systemen anbieten kann, die internationale Qualitätsstandards in allen Brandschutzklassen mit einer Feuerbeständigkeit von bis zu 120 Minuten erfüllen. Was empfehlen Sie Ihren Kunden, wenn sie sich ein Gefahrstofflager liefern und in Betrieb nehmen lassen? Sowohl die Inbetriebnahme als auch Instandhaltung und Wartung eines Gefahrstofflagers sollten nur von zertifizierten und zugelassenen Monteuren vorgenommen werden. Dies wird häufig in der Praxis vernachlässigt. Z. B. bedarf es bei der Befestigung eines Systems auf WHG-Flächen der Fachkunde und Zertifizierung des Montageteams. Denn mit jedem Dübel, der in einer WHG-Fläche zur Befestigung eines Lagers gesetzt wird, wird die Beschichtung oder Bodenplatte durchdrungen, wodurch möglicherweise die Sperrwirkung dieser Barriereschicht geschädigt wird. Deswegen sieht die Richtlinie für Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (BUmwS) strenge Regeln für eine geeignete Befestigungslösung durch Fachpersonal vor. So soll sichergestellt werden, dass im Falle einer Havarie kein wassergefährdendes Medium die Umwelt verunreinigt. Hier bietet Denios beispielsweise ein breites Dienstleistungsangebot und übernimmt als zertifizierter WHG-Fachbetrieb neben dem Transport auch die fachgerechte Montage und Aufstellung der Systeme (Fachbetriebspflicht). Daneben macht auch die zuvor erwähnte AwsV – in Abhängigkeit der Gefährdungsstufe – bestimmte Auflagen für den Betreiber notwendig. Diese sieht beispielsweise vor Inbetriebnahme eine Prüfung durch einen AwSV-Sachverständigen vor. Für den laufenden Betrieb müssen zusätzliche Nachweise erbracht werden. Das betrifft z. B. die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, die wir unseren Kunden immer mit anbieten. Dann kann man sich als Betreiber sicher sein, dass die ausgeführten Arbeiten u. a. den Vorgaben aus der Betriebssicherheitsverordnung (Betr- SichV) und z. B. der StawaR-Richtlinie über die Anforderungen an Auffangwannen aus Stahl mit einem Rauminhalt bis 1 000 Liter – entsprechen. Dies bedeutet für den Betreiber eine Verlängerung seiner Gewährleistung und zusätzliche Sicherheit. Daneben gibt es natürlich noch weitere Punkte, z. B. bei Ex-Anlagen zu beachten. Insgesamt kann ich nur dazu aufrufen, sich im Vorfeld ausreichend Gedanken bei der Planung zu machen und mit einem Anbieter zusammenzuarbeiten, der nicht nur die Lieferung und Montage übernimmt, sondern auch einen umfangreichen After-Sales-Service garantieren kann. (eli) Fotos: Denios www.denios.de © REMBE® | All rights reserved Ihr Spezialist für EXPLOSIONS- SCHUTZ und DRUCK- ENTLASTUNG Consulting. Engineering. Products. Service. Gallbergweg 21 59929 Brilon, Deutschland F +49 2961 50714 www.rembe.de