AKTUELLES I PERSÖNLICH Die Verfahrensingenieurin DIANA WOLF Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit? Die vielfältigen Aufgaben, die ständige Weiterentwicklung und Optimierung von komplexen Prozessen und das intensive Zusammenarbeiten mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ich lerne ständig neu dazu und erweitere somit stetig meinen Horizont. Perfekt für mein Motto: Stillstand ist Rückschritt! Es ist nicht immer einfach, alle mitzunehmen, aber gerade diese Herausforderung macht jeden Tag spannend und anders. Entwicklungsprojekte in der Verfahrenstechnik sind sehr vielschichtig, man muss viele Grundlagen erarbeiten, aber immer das große Ganze im Auge behalten. Veränderungen beeinflussen oft nicht nur einen Parameter, sondern viele. Die Kunst besteht darin, dort den Überblick zu behalten und das Projekt in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht in die richtige Richtung zu leiten. Sie haben neben Vollzeitjob mit vielen Auslandsreisen und Schwangerschaft promoviert. Würden Sie das im nächsten Leben wieder tun? Nie wieder! Es waren die härtesten drei Jahre in meinem Leben, in denen der Mann, die Familie, Freunde und auch Hobbies extrem zurückstecken mussten. Ich habe auch nur den engsten Familienund Freundeskreis von meinem Vorhaben unterrichtet, um nicht ständigen Rückfragen aus dem Umfeld ausgesetzt zu sein. Die mir nahestehenden Menschen mussten aber wissen, warum ich so wenig Zeit hatte und vor allem, warum die Familienplanung hintenanstand. Zum Glück hatte ich für den praktischen Teil der Promotionsarbeit viel Unterstützung durch studentische Abschlussarbeiten, die aber auch betreut werden mussten. Das lief dann unterwegs auf Dienstreisen per Mobiltelefon und Mail, Zwischenberichte und deren Korrektur wurden nach Feierabend und am Wochenende bearbeitet. Das Schreiben der Arbeit lief so ab, dass samstags und sonntags der Wecker um 7:00 Uhr klingelte und je nach Tagesform acht oder mehr Stunden daran gearbeitet wurde. Ein zweites Mal in dieser Form unvorstellbar … Was sollten Arbeitgeber/die Politik Ihrer Meinung nach tun, um mehr Frauen in Ingenieurberufe zu bekommen? Ganz ehrlich: ich glaube Arbeitgeber und Politik sind da nicht die richtigen Instrumentarien. Der Grundstein wird in meinen Augen viel früher gelegt: im Elternhaus und in der Schule. Warum lernen die Mädchen eher kochen von der Mama, anstatt mit dem Papa auch mal am Auto herumzuschrauben? In der Schule sollten die naturwissenschaftlichen Fächer dringend lebendiger gestaltet werden und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in praktischen Projekten aufgezeigt und erarbeitet werden. Dann wird man allgemein die Begeisterung für die Ingenieurberufe steigern können. Es sollte einfach selbstverständlicher dargestellt werden, dass auch Frauen in klassischen Männerberufen erfolgreich sein können. Genauso sollte es aber auch bei Männern sein, die in klassischen Frauenberufen arbeiten. Das beste Beispiel für die oftmals einseitige Betrachtung war die Einführung des Girls Day – grundsätzlich eine wirklich tolle Sache, die sich die Politik da ausgedacht hat. Warum hat es aber zehn Jahre gedauert, auch einen Boys Day zu etablieren? Das Denken in diesem Bereich zu ändern, wird noch dauern. Die Veränderung in den Köpfen ist die größte Nuss, die es zu knacken gilt. Sie reiten, radeln, kochen, tanzen und trainieren eine Männertanzgruppe. Hat Ihr Tag 48 Stunden oder wie bringen Sie das – plus Ihren Job – unter einen Hut? Das fragen mich tatsächlich viele Leute. Vor Kurzem habe ich sogar noch meinen Motorradführerschein gemacht – auch noch nebenher. Irgendwie ist es letzten Endes eine Frage der Organisation und des Lebensstils, bei dem man sich wohl fühlt. Nicht nur bei der Arbeit müssen die Projekte gut vorangehen, auch das Leben ist eine Art Projekt. Dies gilt es so auszufüllen, wie jeder kann und möchte. Im Moment fühle ich mich sehr wohl dabei, dass die Tage mit vielen Aktivitäten versehen sind. Sie haben in Geisenheim im Rheingau Getränketechnologie studiert. Verraten Sie uns Ihr Lieblingsgetränk? Auch da liebe ich die unendliche Vielfalt, die das Spektrum der Getränke bietet. Aber wenn ich mich auf eine Richtung festlegen muss, dann trockener Wein und herbes Bier – ungemischt und in reiner Form. (eli) Dr.-Ing. Diana Wolf ist bei der Mewa Textil- Service AG & Co. Management OHG in der Abteilung Umwelt- und Verfahrenstechnik verantwortlich für F&E-Projekte 6 VERFAHRENSTECHNIK 11/2019
AKTUELLES Pharmaceutical Circle bei Fette Compacting Mehr als 150 geladene Gäste diskutierten beim ersten Pharmaceutical Circle der Firma Fette Compacting in Schwarzenbek unter dem Motto „Agile Pharmaceutical Production – From Vision to Action“ über Trends in der Pharmaindustrie und Herausforderungen in der Solidaproduktion. Ein Highlight des Branchen-Events war die Vorstellung der Tablettenpresse F10i – die i-Serie von Fette Compacting steht seit Jahrzehnten für eine produktive, flexible und zuverlässige Tablettenproduktion und soll jetzt noch mehr Möglichkeiten bieten. Die F10i ist ein flexibler und leistungsstarker Einfachrundläufer für kleine Batches, optional auch für hochaktive Substanzen. Produzenten können die Tablettenpresse schnell an unterschiedliche Anforderungen anpassen. Olaf J. Müller (Bild), CEO LMT Group und Division President Fette Compacting, zog im Anschluss an die Veranstaltung ein motivierendes Fazit: „Wir waren sehr gespannt darauf, wie die Branche den ersten Pharmaceutical Circle annehmen würde. Expertengespräche auf hohem Niveau, intensiver Austausch in Diskussionen, Networking und Praxisworkshops – unsere Erwartungen sind übertroffen worden und die Rückmeldungen unserer Gäste ermutigen uns, das Format weiterzuentwickeln und künftig auch international umzusetzen.“ www.fette-compacting.de Sero Pumpsystems feiert 125. Jubiläum Mit Gästen und Gratulanten aus aller Welt feierte die Sero Pumpsystems GmbH in Meckesheim vor Kurzem ihr 125-jähriges Bestehen. Das Familienunternehmen, das sich auf die Entwicklung, die Herstellung und den weltweiten Vertrieb von Seitenkanalpumpen spezialisiert hat, hatte zu einem großen Fest mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern eingeladen. Seitenkanalpumpen stehen für die Förderung kleiner Medienmengen unter hohen Drücken, für Selbstansaugung, Gasmitförderung und niedrige Haltedruckhöhen. „Unser Unternehmen ist heute der einzige Pumpenhersteller weltweit, der sich ausschließlich auf die Technologie der Seitenkanalpumpe konzentriert und diese konsequent weiterentwickelt“, positioniert Beate Zientek-Strietz (Bild), Geschäftsführerin der Sero Pumpsystems GmbH, das Unternehmen im internationalen Pumpenmarkt. www.seroweb.com www.verfahrenstechnik.de 26. - 28.11.2019 Halle 7 | Stand 690 Was hat eine aufregende Haarfarbe mit Blutanalysen im Labor zu tun? Bei beiden macht Fluid Control Technik von Bürkert den entscheidenden Unterschied. Unsere Lösungen halten bei der Herstellung von Haarpflegemitteln die Inhaltsstoffe penibel auseinander. So wird es einfach, mit schönem Haar zu glänzen. Und im Labor trennen Bürkert-Systeme mit kompromissloser Präzision die Analyse-Medien. Das sichert verlässliche Diagnosen. Wo immer Gase und Flüssigkeiten ins Spiel kommen, vertrauen Spezialisten aller Branchen auf Lösungen von Bürkert. Weil wir Ideen liefern, die den Unterschied machen. We make ideas flow. www.buerkert.de
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