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Verfahrenstechnik 11/2017

Verfahrenstechnik 11/2017

AKTUELLES I INTERVIEW

AKTUELLES I INTERVIEW „Man sieht uns die 150 Jahre nicht an“ Dichtungshersteller COG mit einem besonderen Firmenjubiläum Über 100 Jahre – ein so hohes Alter erreichen nur 1,3 % der aktiven deutschen Unternehmen. Als Familienbetrieb in fünfter Generation wird die Firma COG aus Pinneberg in diesem Jahr sogar 150. Grund genug für den Hersteller von Präzisionsdichtungen zu feiern. „Aber nicht rückwärtsgewandt, sondern immer mit klarem Blick nach vorn“, wie uns Geschäftsführer Jan Metzger im Interview beweist. Herr Metzger, wie fühlt es sich an, 150 Jahre alt zu werden? Es ist schon ein schönes Gefühl zu sehen, wie das Unternehmen, das unser Ur-Urgroßvater 1867 als Gerberei gegründet hat, über 150 Jahre und mehrere Generationswechsel durch gute und schwere Zeiten geführt und dabei immer wieder neu zukunftsfähig aufgestellt wurde. Heute merkt und sieht man uns die 150 Jahre zum Glück nicht an und wir sind stolz darauf, ein modernes Unternehmen mit langer Tradition zu sein. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Firma COG? Da möchte ich gerne drei Punkte nennen: 1. Wir versuchen immer sehr nah bei unseren Kunden zu sein, um schnell auf veränderte Anforderungen reagieren und dem Kunden eine Lösung anbieten zu können. 2. Bei allen Veränderungen und Neuerungen im Unternehmen achten wir sehr darauf, auch unsere Mitarbeiter mitzunehmen und sie auf neue Aufgaben vorzubereiten und zu qualifizieren. Und 3. Als familiengeführtes Unternehmen mit Jan Metzger, kaufmännischer Geschäftsführer bei COG hoher Eigenmittelquote sind wir in der glücklichen Lage, COG mit einer langfristigen Strategie weiterentwickeln zu können. Wo sehen Sie das Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren? Wir sehen für COG in diesem Zeitraum weiterhin sehr gute Wachstumsperspektiven, und zwar sowohl hier in Deutschland als auch im Ausland. Um diese Chancen auch zu nutzen, investiert das Unternehmen gerade wieder. Aktuell werden 2 000 Quadratmeter neue Produktionsfläche geschaffen und ein Technikum aufgebaut, in dem wir unsere Entwicklungsaktivitäten für Werkstoffe und neue Produkte deutlich ausbauen werden. Hierin sehen wir in Kombination mit der umfangreichen Lagerbevorratung sowie dem Angebot von kundenindividuellen Serviceleistungen den Schlüssel für die erfolgreiche Bearbeitung neuer Kunden und Branchen. Was waren für Sie die spannendsten oder ungewöhnlichsten Kundenprojekte in den vergangenen Jahren? Wir hatten wirklich sehr, sehr viele interessante und auch herausfordernde Projekte gehabt. Zwei Projekte sind mir allerdings prägnant im Gedächtnis geblieben, da sie wirklich ungewöhnlich waren. Wir sollten für ein gelbes GFK-Forschungs-U-Boot eine Dichtungslösung für die große und 14 Zentimeter dicke Plexiglashaube entwickeln als auch für die Kuppel an der Bugspitze. Beide mussten einer Tauchtiefe von 1 000 Metern standhalten. Die O-Ringe hatten einen Durchmesser von 0,8 und 1,2 Metern. Die Nutauslegung war dabei sehr speziell und technisch ein bisschen spektakulär. Wochen später bekamen wir ein Foto des „Yellow Submarine“ in einem riesengroßen Druckkessel – nach der bestandenen Druckprüfung bei sicherheitsrelevanten 1 300 Metern Tauchtiefe. Das zweite Projekt kam von einem studentischen Projektteam, die an der Entwicklung eines neuartigen Treibstoffantriebs für eine Rakete forschten. Auch hier konnten wir eine passende Dichtungslösung erarbeiten. Von dieser Arbeitsgemeinschaft

INTERVIEW I AKTUELLES erhielten wir ebenfalls einen Fotogruß als Beleg für den erfolgreichen Funktionstest: Darauf war die in einem Schraubstock eingespannte Rakete mit der von uns eingesetzten Dichtung zu sehen – dahinter ein spektakulärer zwei Meter langer Feuerschweif. Wirklich beeindruckend! Was begeistert Sie persönlich an den Produkten Ihres Unternehmens? Mich faszinieren die unglaublich vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eines O-Rings. Auf den ersten Blick nur ein runder Gummiring, wird er in vielen besonders anspruchsvollen Anwendungen schnell zum Spezialprodukt, erfüllt in unterschiedlichsten Werkstoffen und Abmessungen unter einer Vielzahl von Einsatzparametern wie Druck, Temperatur und Medien seine Dichtfunktion und wird wegen seiner universellen Verwendbarkeit in nahezu allen Industrien und Branchen eingesetzt. Und sollte er einmal nicht dicht halten oder gerade nicht lieferbar sein, wird aus dem unscheinbaren C-Teil ganz schnell ein A-Teil … (eli) www.cog.de Firmengeschichte COG wurde im Jahr 1867 als Lederfabrik mit angeschlossener Gerberei von Gebhardus Metzger in Pinneberg bei Hamburg gegründet und ist später mit der im gleichen Jahr gestarteten Produktion des Treibriemenspezialisten C. Otto Gehrckens verschmolzen. Das Unternehmen produziert heute Elastomerdichtungen in unterschiedlichen Spezialverfahren für diverse Industriezweige, standardisiert oder nach individueller Anforderung. COG betreibt mit über 45 000 Positionen das größte O-Ring-Lager weltweit. Mit den Cousins Jan und Ingo Metzger übernahm die fünfte Generation die Führung und der solide Wachstumskurs wurde bis heute fortgesetzt und ist äußerlich sichtbar: Am heutigen Standort vor den Toren Hamburgs entstanden ein modernes Hochlager, neue Fertigungshallen und ein dazugehöriges Verwaltungsgebäude. Aktuell hat COG ca. 250 Mitarbeiter. Robust langlebig zuverlässig Sphäroguss Edelstahl Besuchen Sie uns auf der DIAM in Bochum: Stand C18 Unsere neuen Flanschventile: > Lange Lebensdauer > Hohe Funktionssicherheit > Geringe Wartung > Kompakte Bauweise > Vereinfachter Service > Leichtgängiger Kolben mit geringem Bewegungswiderstand > Ausführung mit baukleinerem Magneten und Übererregung > Tieftemperaturausführung für extreme Temperaturen bis -40 Grad Celsius > Dampfausführung für hohe Temperaturen bis +200 Grad Celsius > Ausführung mit ATEX-Magnet & IECEx Erfahren Sie mehr Besuchen Sie www.imi-precision.com/de Buschjost GmbH, Deutschland – Telefon: 05731/791-0 Für weitere Informationen schicken Sie bitte eine Email an buschjost@imi-precision.com Engineering GREAT Solutions