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Verfahrenstechnik 11/2015

Verfahrenstechnik 11/2015

KOMPONENTEN UND SYSTEME

KOMPONENTEN UND SYSTEME Vorgaben erfüllt Individuelle Schlauch-Lösung in der Alkohol-Produktion Hans Nappert Um für einen Produktionsbetrieb die passende Schlauchlösung zu finden, bedarf es mehr als nur eines umfassenden Sortiments der gängigen Produkte. Entscheidend ist vielmehr das Know-how darüber, welche Leitung für den jeweiligen Bereich die optimale ist – denn manchmal ist auch eine unkonventionelle Produktwahl genau die richtige für eine bestimmte Anlage. Autor: Hans Nappert, Leiter Produktbereich Schlauch- und Armaturentechnik, Sahlberg GmbH & Co KG, Feldkirchen Das Unternehmen Rola mit Sitz im bayerischen Rottenburg zählt zu den größten Spirituosenproduzenten in Deutschland und stellt seit drei Generationen nahezu alle Arten von Spirituosen nach eigenen Rezepturen her. Dabei arbeitet der Hersteller sowohl mit Destillations- als auch Mazera tionstechniken. Zu den Spezialitäten aus dem Hause Rola zählen beispielsweise Gin, Aquavit, Eierlikör oder Jagdbitter sowie Rum- und Wodka- Mischgetränke. Die Jahres produktion von Rola liegt bei rund 50 Mio. Flaschen. Die Arbeit mit hochprozentigen Alkoholen stellt das nach dem IFS-Standard zertifizierte Unternehmen immer wieder auch in verfahrenstechnischer Hinsicht vor neue Herausforderungen. Unter anderem war Rola seit Jahren auf der Suche nach der perfekten Lösung für seine ca. 60 Schlauchleitungen und wendete sich deshalb an das Unternehmen Sahlberg GmbH & Co. KG, das als Spezialist für Gummi- und Kunststofferzeugnisse über langjährige Expertise im Bereich Schläuche und Armaturen verfügt. Die Schläuche benötigt die Firma Rola zum Abpumpen von Tankzügen, Befüllen von Containern und Tankzügen, innerbetriebliche Pumpvorgänge für Mazeration, Destillation, Ausmischen von Rezepturen, Filtration sowie Abfüllung von Spirituosen. Explosionsgefahr wegen hoher Fließgeschwindigkeit Flüssigkeiten mit einem Alkoholgehalt von mehr als 40 % sind besonders leicht entzündlich, daher bedarf es in der Produktion erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und speziell darauf ausgerichteter Anlagen. Das betrifft nicht nur Behälter und Kessel, sondern auch die Leitungen sowie den gesamten Bereich um die Anlagen. Bei hochprozentigem Alkohol entsteht insbesondere bei hohen Fließgeschwindigkeiten durch die Reibung der Flüssigkeit in den Schläuchen eine statische Aufladung, die den gesamten Bereich – insbesondere beim Leerlaufen mit einer dann zündfähigen Gasphase – in eine gefährliche Ex-Zone verwandeln kann. Je nach Alkoholgehalt und Fließgeschwindigkeit reicht nur ein Funke, um eine Explosion auszulösen. Die zweite Anforderung an das gesuchte Produkt war, dass der neue Schlauch ähnlich flexibel sein sollte, wie die schon bisher eingesetzten Schlauchtypen. 24 VERFAHRENSTECHNIK 11/2015

Alkoholische Flüssigkeiten reagieren mit einigen Werkstoffen der Schlauchseelen, sodass nicht jedes Material verwendet werden konnte. Aufgrund der besonderen Anwendung und Anforderung blieb nur ein Schlauch mit Kunststoffinliner übrig, der nicht ganz so flexibel ist wie die sonst üblichen Gummischläuche. Da die neue Schlauchlösung natürlich auch in Summe wirtschaftlich sinnvoll sein sollte, war eine lange Lebensdauer der Produkte sehr wichtig. So müssen in diesem Fall jetzt die Leitungen seltener ausgetauscht werden. Als dritte Voraussetzung sollte der Schlauch den strengen Vorgaben der Food and Drug Administration (FDA) entsprechen, damit sich keinerlei Stoffe aus den Leitungen lösen und in die Flüssigkeit übergehen können. Und hier war genau der Knackpunkt in der Beratung: Die technischen Anforderungen an das Material müssen in den Bereichen Chemie oder Pharmazie erfüllt werden. Seele aus UPE, ableitfähig, mit FDA-Zulassung Am Ende entschieden sich die Verantwortlichen für den Schlauch Polypal Clean von Elaflex. Die Seele des Spezial-Schlauches ist mit einer Folie aus UPE (ultrahochvernetztes Polyethylen) sowie einer Leitfähigkeitsspirale ausgekleidet, die für die sichere Ableitung möglicherweise auftretender statischer Aufladung sorgen. Neben den sonstigen technischen Vorgaben erfüllt der neue Schlauch auch die erforderliche Zulassung nach FDA. Die bisher vom Kunden verwendeten Armaturen konnten normgerecht übernommen werden. Die Leitungen sind jetzt seit einem Jahr erfolgreich im Betrieb und haben sich von Anfang an bewährt. „Wir sind mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit mehr als zufrieden“, sagt Karl Brunner, Betriebsleiter des Unternehmens Rola GmbH. „Dank der individuellen Beratungsleistung und des fachlichen Know-hows von Sahlberg konnten wir nach langer Zeit mit dem Polypal Clean endlich eine Lösung finden, die alle unsere Vorgaben an einen Schlauch erfüllt: Er ist nach IFS-Vorgaben lebensmittel- und alkoholbeständig, gleichzeitig elektrostatisch ableitend und trotzdem noch flexibel. Hier ging die Betreuung weit über das Leistungsspektrum eines technischen Händlers hinaus.“ Sahlberg setzt auf Beratung, Produktauswahl sowie Beschaffung und übernimmt vor dem Einbau auch die Montage von Armaturen und Schläuchen im eigenen Schlauchcenter in Kirchheim/Heimstetten. Und schließlich kümmern sich die Techniker auf Wunsch auch um die regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Reparatur der Leitungen. Sahlberg verfügt über einen mobilen Prüfservice, mit dem Mitarbeiter zum Kunden fahren und dort alle notwendigen Prüfungen durchführen und Endoskopien ab DN32 vornehmen können. Fotos: Rola, Pixabay www.sahlberg.de Ihre Anwendung Ihr Anspruch Unsere Kompetenz CONIKA Die neue Siebmühle > Intuitiver Touchscreen > Invertiert konische Mahlkammer > Pharma-Ausführung optional > Qualität “made by IKA ® ” Zuverlässiges Desagglomerieren und Vermahlen Ihrer Ausgangsstoffe www.ikaprocess.com Der Schlauch entspricht den strengen Vorgaben der Food and Drug Administration (FDA), damit sich keinerlei Stoffe aus den Leitungen lösen und in die Flüssigkeit übergehen können German technology