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Verfahrenstechnik 10/2015

Verfahrenstechnik 10/2015

VERFAHRENSTECHNIK IM

VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE Auf die Spitze treiben Zeichnungen, Skizzen oder Notizen Seit mehreren hundert Jahren sind Bleistifte fester Bestandteil beim Erstellen von Notizen, Skizzen und Zeichnungen. Was zu Beginn tatsächlich noch Bleilegierungen enthielt, hat sich mit der Zeit zu einem metallfreien Schreibgerät entwickelt. Heute sorgen Graphit-Ton-Gemische für ein gutes Schriftbild. Die Schreibfähigkeit des Bleistifts basiert auf der schichtartigen Kristallstruktur des Graphits. Zwischen den einzelnen Schichten bestehen nur sehr schwache Van-der-Waals-Wechselwirkungen. Daher können diese Lagen leicht gegeneinander verschoben und beim Schreiben auf eine Oberfläche abgerieben werden. Für die Fertigung eines Bleistifts werden Graphit und Ton sehr fein gemahlen, wobei die Güte des Mahlguts über die Qualität des Stiftes entscheidet. Anschließend werden Graphit und Ton in unterschiedlichen Gewichtsanteilen miteinander vermischt. Dabei variiert der Graphitanteil zwischen 20 und 90 %, wodurch sich die Härte des Bleistifts beeinflussen lässt. Je mehr Graphit in der Mine enthalten ist, umso weicher wird die Mine. Pressen und brennen Nach dem Vermischen der Ausgangsstoffe wird die Masse durch eine Matrize zu einem Strang gepresst und in Stücke geschnitten. Hierbei liegt die Strangdicke meist zwischen 0,3 und 2 mm. Im nächsten Schritt werden die Minen bei etwa 160 °C getrocknet und anschließend bei 1100 °C gebrannt. Ein anschließendes Bad in heißem Öl oder Wachs sorgt dafür, dass die beim Brennen entstandenen porösen Öffnungen gefüllt werden. Hierdurch verbessert sich das Schreibverhalten. Zersägen und lackieren Für die „Umhüllung“ der Minen werden in Holzplatten Nuten gefräst, in die die gebrannten Minen eingelegt werden. Anschließend wird eine zweite Platte wie bei einem Sandwich aufgelegt und mit der ersten Platte verklebt. Als Holz kommt in der Regel Pinien-, Ahorn- oder Lindenholz zum Einsatz. Nach dem Zersägen erhalten die Stifte auf Hobelmaschinen die äußere Form: rund, sechseckig, oval oder dreiflächig und können anschließend lackiert werden. Hierfür werden inzwischen auch als umweltschonend geltende Wasserlackfarben eingesetzt. Pro Jahr stellen die vier Nürnberger Bleistiftproduzenten mehr als drei Milliarden Stifte her. z Foto: Fotolia

VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 11/2015 ERSCHEINUNGSTERMIN: 09. 11. 2015 • ANZEIGENSCHLUSS: 23. 10. 2015 01 03 02 04 01 In Zusammenarbeit mit einem Chemieunternehmen hat ein Softwarehersteller eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt, die zur besseren Kooperation der Unternehmensbereiche beiträgt. 02 Elektrofahrzeuge tragen maßgeblich zu einer Reduktion der CO 2 -Emissionen bei. Für eine breite Akzeptanz benötigen sie jedoch hochleistungsfähige, sichere und bezahlbare Batterien. Ein Hersteller hat einen Prozess für die kontinuierliche Produktion der Elektroden Slurry für Lithium-Ionen-Batterien entwickelt. (Foto: Fotolia) Der direkte Weg im Internet: www.verfahrenstechnik.de als E-Paper: www.engineering-news.net Redaktion: redaktion@verfahrenstechnik.de 03 In vielen Industriezweigen müssen Produkte behandelt werden, die bruchempfindlich und tempe ratursensibel sind. Das Gentle Touch Verfahren erlaubt ein besonders schonendes Mischen. 04 Dezentralität ist für die Signalverarbeitung und Energieverteilung ein wichtiges Thema. Geräteschutzschalter-Boards sorgen für die Absicherung der Freigabe-Strompfade von Sicherheits-Relais sowie eine redundante Einspeisung. (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) VERFAHRENSTECHNIK 10/2015 51