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Verfahrenstechnik 1/2021

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Verfahrenstechnik 1/2021

AKTUELLES Die Stunde der

AKTUELLES Die Stunde der Kreativen und Mutigen Was nehmen wir mit ins neue Jahr? Frank Hils Geschäftsführer DACH-Region, Bürkert Fluid Control Systems, Ingelfingen „Früher“ war ein nicht persönlicher Kundenbesuch undenkbar, heute funktionieren viele Formate mit Erfolg virtuell. In der Krise schlägt die Stunde der Kreativen, Mutigen, Ausprobierer und Flexiblen. Diese Talente werden später in der „Normalität“ vorwärtskommen – wir möchten dazugehören. Die Absage der Achema ist für uns keine Überraschung. Messen, Seminare und Tagungen leben von der physischen Nähe. Eine unter den notwendigen Hygienebedingungen durchgeführte Messe ist wirkungslos, denn sie verliert ihre Kerncharakteristik. Wir transportieren unsere Botschaften nun über andere Kanäle (z. B. Showtruck, Inhouse-Veranstaltungen, Webinare) und testen virtuelle Formate, die bis dato eher „Neuland“ für uns waren. Und wir lernen, Ziele für diese Formate zu definieren: Wie wertvoll ist eine 30-minütige Webinarteilnahme? Wie sieht ein angemessenes Follow-up aus? Für die Veranstalter und die Teilnehmer ist es anders, neu und vielleicht auch irgendwie schwierig. Joachim Dittrich CEO, Fette Compacting, Schwarzenbek Schon vor Corona war uns klar, dass die Digitalisierung ein wichtiger Faktor ist, um schnell auf veränderte Bedingungen zu reagieren. Die Pandemie hat dies im Zeitraffer noch verstärkt und stellt uns alle vor besondere Herausforderungen. Dank des umfangreichen digitalen Serviceangebots unserer OSDi Unit können wir mit unseren Kunden in engem Kontakt bleiben und Bedürfnisse passgenau bedienen – sei es der per App hinzugeschaltete Servicetechniker oder das ortsunabhängige Virtual-Reality-Training. In der aktuellen Ausnahmesituation haben sich digitale Lösungen etabliert, daher werden wir die Digitalisierung in 2021 noch stärker vorantreiben. Neben neuen Digitaltools können sich unsere Kunden auf eine exklusive Online-Eventreihe sowie einige Produktinnovationen freuen. Natürlich sind persönlicher Kontakt und haptisches Produkterlebnis virtuell nur schwer zu ersetzen, aber wir werden auch diese temporäre Herausforderung gemeinsam meistern. Dr. Thomas Brendecke Geschäftsführer, Gather Industrie GmbH, Wülfrath Fotos: Bürkert, Buschjost, Fette Compacting , Gather, Hecht, Vega, Yokogawa Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen, weil die Kommunikation nach innen und außen gut funktioniert und weil wir großen Wert auf eine vertrauensvolle und langfristige Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten legen. Diese verlässlichen Beziehungen sind auch ohne persönliche Treffen und unter Nutzung der digitalen Möglichkeiten weiterhin stabil. Unsere Belegschaft stellte sich sehr schnell um, und sicherlich werden wir nach der Pandemie digitaler kommunizieren als zuvor. Trotzdem bleibt für uns ein persönlicher Austausch unabdingbar. Neben der Möglichkeit des Networkings sind gerade Messen wichtige Impulsgeber für unsere Technologieentwicklung. Wir haben als Aussteller auf internationalen und nationalen Maschinenbaumessen stets von diesem Angebot profitiert und werden auch künftig aktive Präsenz zeigen. Dass dies bald wieder möglich sein wird, sehen wir mit Zuversicht und gehen positiv in das neue Jahr 2021. 10 VERFAHRENSTECHNIK 01-02/2021 www.verfahrenstechnik.de

AKTUELLES Matthias Hänsel Leitung Marketing, Hecht Technologie GmbH, Pfaffenhofen Ein positiver Aspekt der Corona-Krise ist der kräftige Schub bei der Digitalisierung unserer Prozesse. Es wurden mehr als 100 Arbeitsplätze in unter zwei Wochen „mobilisiert“, neue Konzepte wurden entwickelt, um weiterhin mit Partnern zu interagieren. Für 2021 erhoffen wir uns im zweiten Halbjahr wieder die Möglichkeit von Präsenz-Treffen und Veranstaltungen. Die Menschen sehnen sich trotz Digitalisierung und Automatisierung nach einer physischen Nähe. Ich glaube, das ist uns allen sehr bewusst geworden. Das Hinterfragen von globalen Leitmessen und deren Kosten-Nutzen hat sich aus unserer Sicht noch weiter verstärkt. Der Trend wird zu kleineren, spezifischen und lokalen Messen und sicher in diesem Jahr auch zu hybriden Veranstaltungen gehen. Rein virtuelle Veranstaltungen sehe ich auf Dauer gerade im Maschinen- und Anlagenbau nicht als erfolgsversprechend an. In Zukunft wird es verschiedene Mischformen von Präsenz- und Online-Veranstaltungen geben. Raymond Kamp Managing Director Process Control EMEA, Buschjost GmbH, Bad Oeynhausen In schwierigen Zeiten zeigt sich, wie gut ein Unternehmen wirklich aufgestellt ist. Trotz aller Herausforderungen können wir dem vergangenen Jahr viel Gutes abgewinnen: Unsere Neuausrichtung auf bestimmte Zielsegmente konnten wir erfolgreich fortführen, unsere Kunden noch stärker in den Fokus rücken und die Zusammenarbeit weiter intensivieren – ein Schritt, der sich wirklich bezahlt gemacht hat. Weil ein enger Austausch untereinander nur digital realisiert werden konnte, zählen Social Media, Webinare und virtuelle Events plötzlich zu den wichtigsten Instrumenten im beruflichen Alltag. Was gestern noch ungewohnt war, ist heute bereits unentbehrlich, sodass wir inzwischen bereits komplette Projekte online realisiert und abgewickelt haben. Für 2021 bedeutet das: Wer die Best Practices vor und während Corona miteinander vereint und die Krise weiterhin als Chance betrachtet, ist schon heute auf Erfolgskurs. Tim-Peter Henrichs Manager Marketing D-A-CH, Yokogawa Deutschland GmbH, Ratingen Die Krise zeigt, dass es für ein Unternehmen wichtig ist, agil zu sein. Wir haben davon profitiert, dass die modernen Tools ad hoc funktionierten, sowohl intern als auch im Projektgeschäft. Wir haben aber auch gelernt, mehr auf Remote-Lösungen zu setzen. Wir machen jetzt Abnahmen mit Videokameras, und die Verantwortlichen sitzen irgendwo über den Globus verstreut. Das alles funktioniert tadellos, und die Akzeptanz ist groß. Für 2021 erhoffe ich mir natürlich wieder mehr Normalität. Trotz des digitalen Höhenflugs, den wir hatten, ist ein gesunder Mittelweg gefragt: Denn ohne den persönlichen Kontakt bleiben die kollegiale Seele und die Kreativität auf der Strecke. Wir sollten die durch das digitale Know-how gewonnene Flexibilität in Form eines mobile office mit den bisherigen Arbeitsformen kombinieren. Das passt auch besser zum heutigen Lebensstil: Freizeit und Beruf sinnvoll übereinander zu bringen – quasi „on demand“ arbeiten. Matthias Veith Leitung Marketing, Vega Grieshaber KG, Schiltach Viele Veranstaltungen wurden im vergangenen Jahr abgesagt und sind auch für 2021 bereits verschoben. Messen sind für uns nach wie vor eine wichtige Plattform, um Kunden über unsere Lösungen zu informieren. Ein wichtiger Baustein unserer Kommunikation liegt also aktuell „auf Eis“. Die Herausforderung besteht nun darin, alternative digitale Formate zum Einsatz zu bringen. Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass die Digitalisierung eine solche Geschwindigkeit aufnimmt? Bei der Planung virtueller Veranstaltungen befinden wir uns alle noch in einer Lernkurve. Man sollte Neuem gegenüber jedoch grundsätzlich offen sein, um zu lernen, was funktioniert und was nicht. Wenn wir diese Herausforderung als Chance verstehen, können wir gemeinsam mit unseren Kunden neue Kommunikationswege entwickeln, die zukunftsfähig und nutzbringend sind. www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 01-02/2021 11