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Verfahrenstechnik 1-2/2018

Verfahrenstechnik 1-2/2018

TOP-THEMA I PUMPEN

TOP-THEMA I PUMPEN Kompakt und stark Membranpumpen für Öl- und Gastransfer auf Offshore-Plattformen Bereits 2013 wurden insgesamt 40 Prozess-Membranpumpen an zwei große Offshore-Plattformen am Persischen Golf geliefert, um pro Tag ca. 70 Mio. m³ Erdgas zu fördern und daraus etwa 50 Mio. m³ verkaufsfertiges Gas zu produzieren. Nun erfolgte im Sommer 2017 der Anschlussauftrag. Autorin: Bianca Pokorny, technische Redakteurin, ABOPR Pressedienst B.V., München Um die bisherige Fördermenge von rund 70 Mio. m³ Gas um 56 Mio. m 3 pro Tag zu erhöhen, wurde die Anlage von 2013 nun ausgebaut. „Ein grundlegendes Ziel der Auftraggeber ist es, die Energieversorgung des Landes sukzessive von Öl auf Gas umzustellen, um mehr Erdöl für den Weltmarkt verfügbar zu machen“, erklärt Klaus Figgle, Projektleiter Engineering bei Lewa. Die acht Boxerpumpen des Typs LGB2 wurden mit den dazugehörigen M9-Pumpenköpfen auf den Tie-in-Platforms (TP) verbaut – sie sind für den Transfer von Monoethylenglykol (MEG) zu den Well-Head- Platforms (WHP) verantwortlich. Die LGB2- Pumpen arbeiten dabei mit einem relativ niedrigen Druck von etwa 205 bar, da sie lediglich den Druckverlust in der Versorgungsleitung zwischen den Plattformen überwinden müssen. Der modular aufgebaute Triebwerkstyp LGB, der bereits als LGB3-Modell beim Vorprojekt zum Einsatz kam, zeichnet sich durch seine Kompaktheit sowie eine sehr hohe Leistungsdichte aus. Erfolgreiches Teamwork Als Kooperationspartner für das Projekt konnte die WEG Germany GmbH als Partner gewonnen werden. Die individuell konzipierte Antriebsstranglösung besteht aus energieeffizienten Motoren und kompletten Schaltschranksystemen sowie integrierten Frequenzumrichtern – ideal für Offshore-Anwendungen. Die zwölf Injektionspumpen der Reihe LDH5 mit den entsprechenden M8-Pumpenköpfen bestehen aus fünf gekoppelten Einzeltriebwerken. „Analog zum Vorprojekt zirkuliert das MEG kontinuierlich zwischen den Plattformen und den Glykol-Regenerationseinheiten in den Onshore-Aufbereitungsanlagen“, führt Figgle weiter aus. „Unsere Injektionspumpen injizieren das MEG an den Stellen, wo es im Prozess zur Verhinderung der Bildung von Methanhydrat benötigt wird, um eine Bohrlochvereisung auszuschließen. Zusätzlich zu den Druckverlusten in den Leitungen müssen diese Pumpen auch den Rückdruck aus der Quelle überwinden, weshalb hier mit Drücken von bis zu 600 bar gerechnet werden muss.“ Die dabei verbauten M8-Pumpenköpfe sind mit PTFE-Membranen ausgestattet, die auch hohen Druck problemlos beherrschen können, und im Vergleich zu den ursprünglich geforderten Metallmembranen weitere Vorteile bieten: Die PTFE- Membranen zeichnen sich zusätzlich zum Platz- und Gewichtsvorteil auch durch eine Senkung der Herstellungskosten der Gesamtplattform aus. www.lewa.de 20 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/2018

PUMPEN I TOP-THEMA Vakuumlösungen für Forschungsanlage Der European X-Ray Free-Electron Laser (European XFEL) in Hamburg ist eine Forschungsanlage der Superlative: Er erzeugt ultrakurze Laserlichtblitze im Röntgenbereich. Dieses Verfahren benötigt Ultrahochvakuum (UHV) oder Hochvakuum (HV). Im Rahmen einer mehrjährigen Zusammenarbeit wurden bei Pfeiffer Vacuum maßgeschneiderte Vakuumlösungen entwickelt. Sie reichen von Vakuumpumpen über Lecksucher bis hin zu Vakuumkomponenten für viele Vakuumanwendungen im Inneren des European XFEL. Alle Lösungen wurden exklusiv auf die besonderen Anforderungen dieser Anwendungen zugeschnitten. „Bei Hochvakuumanwendungen am European XFEL haben wir überwiegend Turbopumpen, Steuerungen und Messgeräte von Pfeiffer Vacuum eingesetzt. Aber auch unsere portablen Pumpstände sind mit Lösungen von Pfeiffer Vacuum ausgestattet“, sagte Ian Thorpe, für das HED-Instrument (High Energy Density) zuständiger Ingenieur am European XFEL. „Uns war wichtig, dass die Vakuumausrüstung in unser spezifisches Steuerungssystem integriert werden konnte.“ www.pfeiffer-vacuum.com Spritzenpumpe fördert Fluide präzise Die IMI Norgren Cadent 3 Spritzenpumpen bewegen Fluide sanft mit einer Geschwindigkeit von nur 0,008 µl/min und einer Flussratengenauigkeit von ± 1 %. Erstausrüster und Designer analytischer, biotechnologischer und diagnostischer Instrumente können jetzt mit der neuen Spritzenpumpe höhere Präzision und Genauigkeit bei komplexen Bildgebungs- und Laser-Verfahren erreichen. Mit einer mechanischen Auflösung von bis zu 24 000 Halbschritten und erweiterten Mikroschrittfähigkeiten, erlaubt die Pumpe eine Anpassung der Durchflussraten zwischen 0,008 µl/min und 500 ml/min. Die Spritzenpumpe besitzt einen verstärkten Encoder für eine optimale Ventilanpassung, was Strömungsturbulenzen minimiert und ein wiederholbares Dosiervolumen gewährleistet. Ein intelligentes Diagnosesystem erleichtert die programmierbare Fehlersuche sowie die integrierte Ereignis- und Fehlerprotokollierung. Gepaart mit der interaktiven grafischen Benutzeroberfläche von IMI Norgren, Cadent Connect, wird Benchtop-Testen nun zu einer technisch ausgereiften und benutzerfreundlichen Erfahrung. www.imi-precision.com/de Steigerung der Energieeffizienz bei Diffusionspumpen Das Thema Energieeffizienz von Vakuumlösungen spielt heute in allen Anwendungsbereichen eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat der Vakuumanbieter Leybold aus Köln in den letzten Jahren kontinuierlich den Energieverbrauch seiner Produktpalette reduziert. Das Unternehmen stellt nun eine Reihe weiterer optimierter Modelle und Zubehörelemente bereit, die flexibel sind und weltweit in den relevanten Diffusions-Pumpen-Applikationen implementiert werden können. Die neue DIJ-Familie überzeugt durch ein optimiertes Gehäusedesign, das über Anschlussmöglichkeiten sowohl für Ansi-Flansch- und Iso-Flansch-Komponenten sowie über verschiedene Elektroanschluss- Varianten verfügt. Das neue fünfstufige Düsensystem der DIJ-Serie wurde dabei speziell für den Druckbereich von 10 -2 bis 10 -3 verbessert. Durch konstruktive Veränderungen und moderne Steuerungselemente konnte der Energieverbrauch der Diffusionspumpen im Durchschnitt um mehr als 30 % reduziert werden – ohne Einbußen in der Vakuumperformance. Die Absenkung des Energiebedarfs wirkt sich in sämtlichen Einsatzgebieten positiv aus. Selbst relativ geringe Effizienzsteigerungen einzelner Vakuumkomponenten können über die komplette Nutzungsdauer der Anlagen und Apparaturen zu verbesserten Energiebilanzen und spürbaren Betriebskostensenkungen bei Kunden und Anwendern führen. www.leybold.com Uni-Fördertechnik.indd 1 23.01.2018 15:39:25 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/2018 21