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Verfahrenstechnik 1-2/2015

Verfahrenstechnik 1-2/2015

BETRIEBSTECHNIK Nur

BETRIEBSTECHNIK Nur Staub saugen hilft Verminderung des Staubexplosions-Risikos in Anlagen Björn Redert Es ist schon lange bekannt, dass Staubablagerungen auf maschinellen Anlagen innerhalb geschlossener Gebäude ein enormes Staubexplosions-Risiko in sich bergen. Weder das Abblasen von diesen Anlagen mit Druckluft noch ständiges Kehren von Flächen ist die richtige Reinigungsmethode. Handling von losem Schüttgut gewährleistet nur regelmäßiges Reinigen mit einer Staubsauganlage einen sauberen Betrieb und sichere Arbeitsplätze. Autor: Björn Redert, Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen Große Anlagen und Gebäude werden sinnvollerweise mit einem zentralen Rohrleitungsnetz ausgestattet, das mit einer stationären oder mobilen Staubsauganlage verbunden ist. Kleinere mobile Staubsauggeräte sind hier nicht geeignet. Für solche Fälle ist ein zentrales Staubsaugnetz ideal. An das Netz wird über ein federbelastetes Klappventil eine Sauggarnitur mit flexiblen, elektrisch leitfähigen Saugschläuchen zur Reinigung der Boden- und Wandflächen sowie der maschinellen Anlagen in regelmäßigen Intervallen angeschlossen. In den zu reinigenden Bereichen werden weder ein Strom- noch ein Druckluftanschluss benötigt. Das Reinigungspersonal führt lediglich einen Saugschlauch und eine Reinigungsdüse mit. Mobile Einheiten Rohrleitungsnetze mit mehreren Kilometern Gesamtlänge wurden in großen Anlagen, wie z. B. Kohlekraftwerken, bereits vielfach realisiert. Eine Staubsauganlage der Firma Emde ermöglicht es, gleichzeitig an mehreren Stellen im Betrieb Verschmutzungen abzusaugen. Ein Gleichzeitigkeitsfaktor von fünf Absaugstellen ist durchaus gängig. Die zentrale Einheit einer Staubsauganlage besteht aus dem Abscheider mit Filtersystem und dem Drehkolbengebläse zur Erzeugung von Unterdruck. Diese Einheit kann auch auf einem Fahrgestell mit StVZO-Zulassung zum mobilen Einsatz montiert werden. Eine mobile Staubsauganlage ist für den Betrieb an mehreren baulich getrennten Saugsystemen, bei denen keine permanente Reinigung notwendig ist, sehr gut geeignet. Der Filterabscheider trennt das abgesaugte Produkt von der Transportluft. Die im Filtergehäuse eingebauten Filterschläuche oder -taschen werden zyklisch mit einem Druckluftstoß gereinigt. Zum Schutz der Filterelemente und zur Vermeidung zusätzlicher Zündquellen ist in der Ansaugleitung ein Magnetabscheider mit Auszugsvorrichtung oder als Rohrmagnet eingebaut. Den Unterdruck erzeugt ein ölfrei arbeitendes, wartungsarmes, differenzdruck- überwachtes Drehkolbengebläse. Es schaltet bei einem evtl. Filterdurchschlag automatisch ab. Die lufttechnische Berechnung von Rohrleitungsnetz und Drehkolbengebläse ist durch ein bewährtes Programm und durch jahrelange Erfahrung mit den unterschiedlichsten Medien sichergestellt. Die voll automatisierte Staubsauganlage wird über eine elektrische Steuerung mit SPS betrieben. Die Betriebszustände können über ein in der Schaltschranktür eingebautes Bedienpanel angezeigt werden. Für das Absaugen von explosionsfähigen Stäuben kann das Filtersystem in 10 bar(Ü) druckstoßfester Ausführung nach VDI 2263 DIN EN 1127-1 oder alternativ in einer druckreduzierten Variante 1,5 bar (Ü) mit Entlastungsventil ausgeführt werden. Das Rohrleitungsnetz sowie das Drehkolbengebläse werden über entsprechende Schutzeinrichtungen entkoppelt. Zur sicheren Entsorgung von zur Staubexplosion neigenden Stäuben bzw. zur staubfreien Rückführung des Produktes in den Materialfluss bietet der Staubsauger-Hersteller ein geschlossenes System zur Ausschleusung des Materials aus dem Filterabscheider über eine Taktschleuse sowie zur anschließenden Befeuchtung in einem Chargenmischer oder einer kontinuierlich arbeitenden Doppelpaddel-Mischschnecke an. Ansonsten werden die Stäube über eine Austragsschnecke oder mittels eines Rohrkettenförderers einer Big- Bag-Füllstation zugeführt. Fotos: Fotolia, Aerzen www.aerzen.com 02 Gebläse zur Unterdruckerzeugung 01 Die mobile Staubsauganlage ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zugelassen, sie wird an verschiedenen Rohrleitungsnetzen in Kohlekraftwerken betrieben 38 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/2015

BETRIEBSTECHNIK Präzises und flexibles Leckageprüfgerät Das DL01 von BD Sensors ist ein batteriebetriebenes Präzisionsmessgerät für die Leckageprüfung und Rohrnetzüberwachung mit einer Genauigkeit von 0,05 %. Mit ihm können Drucktransmitter mit unterschiedlichen Druckbereichen oder verschiedenen mechanischen Anschlüssen schnell mit der Digitalanzeige verbunden werden. Die Mess- und Prüfdauer, die Anzahl der Messwerte oder die Zeitdauer können individuell vorgegeben werden. Das grafikfähige LC-Display zeigt nach Ablauf der Prüfdauer das Ergebnis der Prüfung an. Der integrierte serienmäßige Datenlogger speichert Druck- und Temperaturwerte, Zeitangaben, Messstellennummer und die Seriennummer. Die Daten können mit der Software BD Log ausgelesen und am PC weiterverarbeitet und analysiert werden. Das Digitalmanometer ist auch in einer Ex-eigensicheren Ausführung erhältlich. Für den mobilen Einsatz kann es mit einem Kalibrier- und Service-Koffer mit Zubehör wie Adaptern ergänzt werden. www.bdsensors.de Kompetenz in der Gefahrstofflagerung Zum Start des neuen Jahres erscheint wieder druckfrisch der Hauptkatalog 2015 von Denios. Mit über 10 000 Artikeln auf mehr als 800 Seiten bietet das Unternehmen eine breit angelegte Produktpalette. International erprobte Produkte zum Handling und der Lagerung von Gefahrstoffen ergänzen sich mit Artikeln zur Verbesserung von Arbeits sicherheit und Personenschutz. Auch der Hauptkatalog 2015 enthält wieder eine Reihe von Neuheiten. Ein Beispiel sind die PolySafe-Depots, die durch ihre Variablität überzeugen. Bis zu acht Fässer à 200 l finden hierin ebenso Platz wie zwei IBC à 1000 l. Die PolySafe- Depots sind zur Lagerung wassergefährdender Stoffe (WGK1-3) zugelassen und können innen wie außen aufgestellt werden. Der neue Katalog liefert zudem nützliche Anregungen und Tipps zur Gefahrstofflagerung und eignet sich laut Hersteller für einen schnellen Überblick zu aktuellen Gesetzen, Verordnungen und Regelungen. www.denios.de Robustes und anpassungsfähiges Gebläsefiltergerät Das Gebläsefiltergerät Dräger X-plore 8000 ist robust und einfach zu handhaben. Das Gerät mit Schutzart IP65 gibt es mit zwei Akkuvarianten, die Strom für vier oder acht Stunden liefern. Der Lufteinlass verhindert, dass von vorne auf das Gerät treffende Funken oder Wasser eingesaugt werden. Das Gerät erkennt den ausgewählten Atemanschluss und wählt automatisch den passenden Mindestluftstrom. Ein Sensor verhindert, dass das Gerät ohne eingesetzten Filter verwendet wird. Die Sättigung des Partikelfilters wird immer angezeigt. Das Filtersystem funktioniert per „Plug-and-Go“. Optische, akustische und Vibrationsalarme warnen bei geringem Akkuladestand, Störungen im Luftstrom und fehlendem oder verstopftem Filter. Für Tragekomfort sorgen eine optimierte Lastverteilung, eine stabile Adapterplatte für Gürtel und optionale Polster. Zur Auswahl an Atemanschlüssen stehen Halb- und Vollmasken, kurze und lange Hauben, Helme mit Visier und Schutzvisiere. www.draeger.com Systemlösungen für den Explosionsschutz Ein breites Portfolio für den konstruktiven Explosionsschutz in Industrieanlagen bietet IEP Technologies. Mit einer Sensorlösung, die Explosionen in Millisekunden erkennt und verhindert, bevor der Druck auf eine technisch gefährliche Höhe ansteigen kann, bietet das Unternehmen eine Weiterentwicklung im Bereich der Explosionsunterdrückung an, die eine kontinuierliche Selbstüberwachung der Anlage sicherstellt. Ebenfalls im Angebot hat der Hersteller Explosionsentkopplungssysteme wie Löschmittelsperren, Schnellschussschieber und -ventile, die im Explosionsfall dafür sorgen, dass das Risiko einer Flammenstrahlzündung mit einem vorkomprimierten Druck in andere Anlagenteile reduziert wird. Dazu kommen Lösungen aus der Explosionsdruckentlastung wie Berstscheiben und Systeme zur flammenlosen Druckentlastung. IEP Technologies ging 2013 aus dem Zusammenschluss der Unternehmen Kidde Explosionsschutz, Fenwal, Incom und Kidde Explosion Protection hervor. www.ieptechnologies.com SICHERE LAGERUNG VON GEFAHRSTOFFEN AUFFANGWANNEN GEFAHRSTOFF-REGALE GEFAHRSTOFF-LAGERCONTAINER GASFLASCHEN-CONTAINER 700 WEITERE ARTIKEL KATALOG-DOWNLOAD: WWW.SAEBU.DE SÄBU Morsbach GmbH | Tel.: 02294 694-0 | Internet: www.saebu.de | E-Mail: safe-vt@saebu.de SÄBU.indd 1 21.01.2015 07:40:51 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/2015 39